Ryan hatte recht gehabt. Katie wartete tatsächlich am Waldrand auf mich, zusammen mit Kleidung für mich.
Als wir Zuhause ankamen, liefen Katie und ich gleich ins Badezimmer und schlossen uns ein. Während Katie sich bereits schminkte, ging ich unter die Dusche und wusch mir schnell die Haare.
Anscheinend gefiel es den Zwillingen gar nicht dass wir das Bad blockierten. Es dauerte keine viertel Stunde bis einer der Beiden energisch gegen die Badezimmertür hämmerte.
"Lasst uns in Ruhe!", schrie Katie und trug sich weiter in Seelenruhe Lippenstift auf. Ich versuchte mir währenddessen die Haare zu locken. Katie, die schon eher als ich fertig war, fing an mich zu schminken. Zusammen waren wir relativ schnell fertig und stiegen in unsere Kleider.
Das Samtkleid stand mir wirklich sehr gut und ich war froh, dass ich es mir gekauft hatte. Als wir die Badezimmertür wieder öffneten, stand Mike bereits davor und schob sich an uns vorbei. Grinsend sahen Katie und ich uns an. Tanta Isabel trat aus dem Schlafzimmer und drehte sich einmal fragend im Kreis.
"Du siehst gut aus, Mum.", beantwortete Katie die stumme Frage ihrer Mutter. Das stimmt. Isabel trug ein weißes Kleid mit Blume drauf. Die Zimmertür von Kevin wurde geöffnet. Ein sehr verzweifelt aussehender Kevin kam heraus.
"Kann mir bitte einer helfen?" Fragend hielt er eine blaue Krawatte in der Hand. Lächelnd ging seine Mutter auf ihn zu und half ihm die Krawatte zu binden.
Pünktlich um 19 Uhr fuhren wir die Einfahrt des Alphahauses rauf. Das Haus war wirklich riesig. Ich holte tief Luft, was Katie bemerkte. Stumm legte sie mir eine Hand aufs Knie und lächelte mich zuversichtlich an. Ich versuchte das Lächeln zu erwidern, was mir nicht gelang. Onkel Daniel öffnete seine Tür und trat ins Freie, was wir ihm gleich taten.
Mein Blick glitt über die Fenster des Hauses und blieben an einem Fenster stehen. Ryans Schwester stand daran und winkte mir zu. Lächelnd hob ich ebenfalls meine Hand und winkte. Daniel ging zur Eingangstür und klingelte. Wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet und eine Frau im Mittleren Alters öffnete uns die Tür.
"Guten Abend. Ich bin Anna, die Haushälterin. Bitte kommen Sie doch rein." Sie ließ uns eintreten und verschloss die Tür wieder hinter uns.
Ein offener Flur erstreckte sich vor uns. Rechts konnte man durch eine geöffnete Doppeltür einen Salon sehen, wo bereits ein Kamin am brennen war. Aus dem Zimmer links von uns kam bereits ein köstlich riechender Duft in unseren Nasen. Vor uns befand sich ein breite Treppe, die hinauf in die 1. Etage führte. Von dort hörte man schnelle Schritte und keine Sekunde später erschien Emily und rannte die Treppen herunter. Ruckartig blieb sie vor mir stehen und sah zu mir rauf. Lächelnd begrüßte ich sie.
Anna führte uns in ein großes Esszimmer. Onkel Daniel schien einige seiner Arbeitskollegen zu entdecken und ging zu ihnen. Tante Isabel folgte ihm. Kevin und Mike gesellten sich zu welchen aus der Schule, währenddessen Katie und ich unschlüssig stehen blieben.
"Die Alphafamilie kommt gleich. Eigentlich solltest du auch noch oben sein, Emily.", schmunzelt sah Anna Emily an und ging in Richtung Küche. Emily grinste mich an und zog mich an der Hand in Richtung Flur. Suchend drehte ich mich zu Katie um, die hatte aber bereits Holly entdeckt und ging in ihre Richtung. Einige Werwölfe sahen uns komisch an, während Andere uns feindselig ansahen. Die Wölfe, die uns feindselig ansahen, waren meist die Älteren die noch die alte Erziehung genossen hatten. Die Jüngeren waren nicht mehr zu streng erzogen worden und traten uns Werkatzen nicht feindselig entgegen. Wir würden zwar nicht so enge Freunde werden wie Mit Holly, aber sie ließen uns unser Leben so leben wie wir es wollten und akzeptierten unsere Anwesenheit.
Emily zog mich in den Flur und blieb vor einer kleiner Kommode stehen. Mit ihren kleiner Hand zeigte sie auf ein Bild, welches ich darauf betrachtete. Es zeigte die Familie vor einigen Jahren. Emily war da noch ein Baby und Ryan noch viel jünger. Stolz hielt er seine kleine Schwester im Arm und grinste in die Kamera. Grinsend nahm ich es in die Hand und betrachtete es.
"Emily was machst du den schon hier?", fragte eine mir bekannte Stimme. Langsam drehte ich mich um und sah Ryans Mutter die Treppe runterkommen. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie in einem eleganten Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Ein knielanges rotes Kleid schmiegte sie an ihren Körper wie eine zweite Haut.
"Mama!", rief Emily freudig und lief ihrer Mutter entgegen. Lächelnd nahm diese ihre kleine Tochter in den Arm. Unbeholfen versuchte ich mir meine Haare zu richten und strich mir verlegen über meine Kleid. Ich fühlte mich völlig fehl am Platz.
Linda Harrison ließ von ihrer Tochter ab und sah stattdessen mich an. Elegant kam sie wenig Schritte in meine Richtung.
"Es freut mich die wiederzusehen, mein Kind. Es ist schön, dass du und deine Familie heute unsere Gäste seid." Langsam ging sie zur Kommode und nahm das Bild in die Hände. Ich drehte mich mit ihr mit, sodass ich nun mit dem Rücken zur Treppe stand.
"Ach, das ist schon so lange her.", murmelte Linda leise, mehr zu sich selbst.
Mein Nacken fing an zu kribbeln. Ohne darüber nachzudenken drehte ich mich um und entdeckte Ryan, der oben an der Treppe stand. Stumm starrten wir uns einfach nur an. Jedes meiner Nervenenden schien sich in seine Richtung zu orientieren. Mein gesamter Körper schrie nach ihm. Langsam ließ er den Blick über meinen Körper gleiten und blieb an meinen nackten Beinen stehen. Kaum merklich weiteten sich seine eisblauen Augen. Er trug einen schwarzen Anzug, der sein breites Kreuz betonte. Über seinem weißen Hemd hing eine schwarze Krawatte. Er sah verdammt gut aus.
Ein leises Räuspern ließ uns beide zusammen zucken. Anna, die Haushälterin, stand in der Tür zum Esszimmer und bedeutete mir ihr zu folgen. Anscheinend sollte ich für den Empfang der Alphafamilie zu den Anderen. Verlegen drehte mich einmal kurz zu Linda um, die ihren Sohn interessiert ansah.
Ohne Ryan noch einmal anzuschauen, drehte ich mich um und folgte Anna ins Esszimmer. Dort saßen schon alle. Katie hatte mir einen Platz neben sich frei gehalten . Steif ging ich zur ihr und setzte mich hin. An dem langen Esstisch waren der Platz am Kopfteil noch frei, genau wie die Plätze rechts und links. Auf der rechten Seite und der linken waren sogar zwei Plätze frei. Daneben entdeckte ich Matt, der mich angrinste. Holly welche gegenüber von mir saß, beugte sich leicht über den Tisch.
"Die freien Plätze sind für den Alpha, der Luna und dem zukünftigen Alpha. Und natürlich der Kleinen Emily.", erklärte sie mir leise und zeigte auf die freien Plätze. Lehnte sich jedoch sofort wieder zurück und blickte zu einem Mann, der sich elegant erhob und in die Menge blickte.
"Das ist der aktuelle Beta des Rudels.", flüsterte mir Katie ins Ohr.
"Guten Abend Brüder und Schwestern. Ich heiße Euch heute Abend willkommen. Wir haben uns heute zusammen gefunden um die Werkatze Olivia Miller Willkommen zu heißen." Mit den Worten glitt sein Blick zu mir. Plötzlich waren alle Blicke auf mir. Ich versuchte zu lächeln und sah in die Runde.
"Wir hoffen, dass du dich gut eingelebt hast und nun darf ich Euch alle bitten sich zu erheben, um die Alpha Familie zu begrüßen. "
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Heyy!!
Hoffe Das Kapitel gefällt Euch.
Für Ideen und Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr. :)
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Werwolf vs Werkatze - My Mate
WerewolfWerwölfe und Werkatzen sind schon seit Jahrhunderten verfeindet. Doch was passiert, wenn eine Werkatzen nach London zieht? Genau in ein Revier voll von Werwölfen.. Der 18 jährige Ryan wird irgendwann mal der Alpha des Rudels und nimmt seine Aufgabe...