84. Unerwarteter Besuch

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Als Zander zwei Tage später von einem Ausflug zum Hafen ins Anwesen zurückkehrte, fand er seine Freunde und Kollegen in Enzias unaufgeräumtem Zimmer vor

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Als Zander zwei Tage später von einem Ausflug zum Hafen ins Anwesen zurückkehrte, fand er seine Freunde und Kollegen in Enzias unaufgeräumtem Zimmer vor.

»Noch ein Stück höher«, sagte Salmon soeben, während er Iris bei der Benutzung seiner Büchse anleitete. Angeblich stellte sie sich mit Schusswaffen deutlich geschickter an als mit dem Säbel. »Und achte auf die Zündflamme und den Rückstoß.«

Iris lehnte sich aus dem Fenster und zielte mit der Büchse auf den höchsten Turm der Saibling-Villa. Derweil half Tuna ihrer Geliebten dabei, den falschen Rogner für die kommenden Feierlichkeiten herzurichten. Sie mochte keine Ahnung von Technik und Mechanik haben, aber sie konnte sehr gut mit Hammer und Säge umgehen. Enzia bürdete ihr daher alle möglichen Handlangertätigkeiten auf, während sie der menschlichen Maschine den letzten Schliff verlieh. Zander musste zugeben, dass der falsche Rogner inzwischen verblüffend echt wirkte.

»Na, großartig«, beschwerte sich Zibeline Forelli und drängte sich mit dem Nuntier auf der Schulter an Zander vorbei ins Zimmer. Sie hatte die Kreatur Onlycka getauft, was so viel wie Unglück bedeutete. »Jetzt gibt es schon zwei von der Sorte.« Sie betrachtete den falschen Rogner aus ihren schmalen Raubvogelaugen abschätzig. »Mal sehen, ob dieses Ding auch so ein nutzloser Versager ist wie mein Sohn.«

Jeder im Haus wusste, dass es keinen Sinn machte, Frau Forelli davon überzeugen zu wollen, dass ihr Sohn alles andere als ein Versager war. Laut Anchois hatte sie Rogner schon zum Zeitpunkt seiner Geburt gehasst. Doch selbst wenn er wirklich nicht ihr leiblicher Sohn war, wie allgemein vermutet wurde, überstieg es Zanders Verstand, wie man ein unschuldiges Kind hassen konnte.

»Wo ist Cyan?«, wollte Zander wissen, doch seine Frage wurde halb vom Schuss übertönt, den Iris mit Salmons Gewehr abgab.

»Hab ich was getroffen?«, fragte sie aufgeregt, kaum dass der Knall verstummt war. Durch den Pulverdampf, der aus der Mündung der Waffe quoll, musste es ihr schwer fallen, etwas zu erkennen.

Salmon zückte sein Fernrohr. »Ja, hast du. Den Wetterhahn.« Er fluchte, ließ das Fernrohr wieder sinken, packte Iris am Arm und zog sie mit sich unter den Fenstersims. »Sie hat uns gesehen, die alte Saibling-Sardelle.«

Iris kicherte. »Und was ist daran so schlimm?«

»Sie wird sich wieder über mich beschweren.« Salmon schob die fließenden Vorhänge beiseite und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. »Neulich hat sie sich bei Herrn Forelli über meine nächtlichen Ausflüge in die Stadt echauffiert. Es wäre vollkommen unschicklich, dass das Mündel einer reichen Herrschaft nachts durch die Stadt streicht wie ein Dieb oder Bettler.« Er nahm Iris das Gewehr ab und brachte den Hahn wieder in Sicherheitsrast. »Diese Hexe kann sich vermutlich nicht einmal vorstellen, dass es in dieser Stadt Menschen gibt, die ihre spärliche Freizeit nutzen, um sich fortzubilden.«

»Und was hat Herr Forelli gesagt?«

Salmon grinste wie eine zufriedene Katze. »Er sagte, sie solle sich ihren Pesk in den Ar-«

Die Forelli-Dynastie: Göttliches ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt