Teil 406 - Elena

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Das mir Samu all seine Ängste, seinen Frust, seine Gefühle anvertraute bedeutete mir wie immer sehr viel. Wir konnten uns alles erzählen und genau das war auch das wichtigste in unserer Beziehung: Kommunikation. Die Zeiten zu zweit waren begrenzt, nicht nur aufgrund der Entfernung, sondern vor allem, weil Samu momentan nur unterwegs war. Deswegen nutzten wir unsere Zeit vor allem mit Reden. Natürlich auch mit anderen Dingen, die gehörten ebenso zu einer Beziehung, aber es war wichtig und ein großer Vertrauensbeweis von beiden Seiten, dass wir so offen miteinander reden konnten.

Bis zum nächsten Konzert war es nur noch ein Tag, weswegen ich wieder nach Hause flog. Nur wenige Tage später trafen wir uns an meinem Geburtstag bei meinen Eltern. Es war immer noch komisch, dass sie getrennt waren, getrennt wohnten und getrennt lebten und sich dennoch so nahe standen, aber sowohl Jannis, als auch ich kamen gut damit klar. Jannis studierte übrigens mittlerweile in München und hatte dank Marc einen Nebenjob bei BMW. Zu Marc hatte ich nur noch recht wenig Kontakt, da er aus Frau Bergers Unternehmen ausgetreten war und nur noch bei BMW arbeitete. Jannis erzählte mich schließlich, dass er wieder in festen Händen sei und ich freute mich für ihn. Sehr sogar. Es war offenbar noch sehr frisch, aber ich hoffte sehr für ihn, dass er vielleicht doch noch die Frau fürs Leben gefunden hatte. Nach dem Konzert in Turku flog Samu geradewegs zu mir und stand mir bei. Die Gänge zum Friedhof waren mittlerweile sehr angenehm für mich, zumindest durchzog kein unerträglicher Schmerz mehr meine Eingeweide und das merkten auch meine Eltern und Verwandten. Nach dem kurzen Aufenthalt bei mir ging es für Samu weiter. Er riss sich manchmal wirklich zu sehr ein Bein für mich aus, doch es war sehr schön und wenn ich mich beschwerte, sagte er nur, dass er mich liebe und alles für mich tun würde und dass es gut täte mal wieder etwas Abstand zu gewinnen um wieder von neuem auf der Bühne Gas geben zu können. Ich nahm das mal so hin und freute mich einfach, wenn wir beieinander waren. Auch deswegen versuchte ich so viele Konzerte wie nur irgendwie möglich mitzunehmen und Samu genoss es sichtlich, dass ich dabei sein konnte. Er war in den letzten Wochen und Monaten sowieso sehr anhänglich, was ich sehr genoss. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein. Wie auch immer, es war wundervoll, dass wir so viel Zeit miteinander hatten, auch wenn er viel unterwegs war, ich einiges zu tun hatte und wir immer noch in Berlin und Helsinki wohnten.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt