Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)

Teil 431 - Samu

Ich wollte jetzt einfach nur für Elena da sein, alles andere war mir schlicht egal. Sie sah noch immer sehr müde und niedergeschlagen aus und schlief schließlich in meinen Armen und unter meinen Küssen, die ich über ihr Haar verteilte, ein. Ein sanftes Klopfen ertönte und das grelle Licht aus dem Flur fiel in das dämmrige Krankenzimmer. "Samu", ertönte Mikkos Stimme, weswegen ich meinen Kopf etwas zu ihm drehte. "Alles in Ordnung?", fragte er weiter, weswegen ich nur nickte. "Komm, sie braucht jetzt den Schlaf", legte er eine Hand auf meine Schulter, aber ich wollte sie jetzt nicht alleine hier liegen lassen. "Ich bleib hier", wisperte ich. "Wir können morgen Früh noch kurz vorbeischauen, aber auch du musst jetzt erstmal unter die Dusche und ins Bett." - "Fünf Minuten", seufzte ich genervt, Mikko hatte ja recht. Ich musste müffeln wie ein Bison und wir spielten schon in weniger als 24 Stunden das nächste Konzert. Nachdem Mikko die Tür wieder schloss, streichelte ich über Elenas Wangen und legte eine Strähne hinter ihr Ohr. "Ich komm morgen früh kurz vorbei", flüsterte ich, obwohl ich wusste, dass sie tief und fest schlief, "Du wärst eine wundervolle Mutter für unseren kleinen Wurm. Ich hoffe wir schaffen das." Mit einem langen Kuss auf ihre Stirn verabschiedete ich mich, stand vorsichtig auf, deckte sie ordentlich zu und verließ das Zimmer, vor dem Mikko wie ein Wachhund Platz genommen hatte. "Alles klar? Haben die Ärzte was gesagt?", erkundigte er sich sofort, weswegen ich nur nickte und mit ihm den Gang hinunter tappte. "Und? Sag mal muss man dir alles aus der Nase ziehen?", fauchte er schon fast. "Sie ... Elena ist schwanger", erzählte ich ihm nun doch, denn ich konnte es nicht für mich behalten. "Aber das ist doch schön. Ihr wolltet doch auch Kinder, oder?" - "Ja, ja ich ... naja ich freue mich schon, aber ... wir wissen noch nicht ob wir es behalten", schluckte ich schuldbewusst und ließ meinen Kopf hängen. Ich wollte so unbedingt ein Kind, mit Elena! Aber gerade wusste ich nicht wie ich fühlen oder denken sollte. "Ihr wollt es abtreiben lassen?", sah er mich mit großen Augen an, als hätte ich ihm in einer fremden Sprache etwas erzählt. "Keine Ahnung. Es ... es passt gerade einfach nicht ...", begann ich, doch Mikko fuhr dazwischen, "Ein Kind passt nie! Auch wenn es geplant ist. Glaubst du bei Liisa und mir war es anders. Es war nicht geplant, zumindest beim ersten Mal und uns haben genau dieselben Gedanken geplagt. Aber es ist ein Mensch, euer Kind. Wenn nicht jetzt, wann wollt ihr dann Kinder bekommen? Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt und sehe es doch mal als Chance. Die Entfernung frisst euch doch trotz allem auf. Ihr liebt euch ohne Frage und Elena hat 'Ja' zu dir und einer gemeinsamen Zukunft gesagt, also warum warten? Worauf warten? Ihr seid jetzt doch schon knapp zwei Jahre ein Paar, meinst du nicht, dass es an der Zeit ist, nach der Verlobung und jetzt mit der Schwangerschaft, Nägel mit Köpfen zu machen? Dass ihr zusammen zieht und euch ein gemeinsames Leben aufbaut." Ich nickte nur und ließ Mikkos Worte auf mich wirken. Er hatte ja Recht und doch konnte ich Elenas Zweifel durchaus verstehen. Sie hatte Angst vor der Veränderung, aber früher oder später wäre es doch sowieso dazu gekommen, dass sie zu mir gezogen wäre. "Redet einfach nochmal in aller Ruhe und wenn ihr Unterstützung braucht, bezüglich Umzug, Jobs oder was weiß ich, dann meldet euch doch einfach bei mir. Du weißt, dass ich da so meine Kontakte hab und es würde euch beiden gut tun", klopfte er mir noch einmal auf die Schulter, als wir in das nächste Taxi einstiegen und in einem Hotel in der Nähe auf unsere Zimmer gingen. Nach einer heißen Dusche legte ich mich ins Bett, bekam allerdings kein Auge zu. Wir konnten und durften unser Kind nicht abtreiben lassen. Es war nicht der optimale Zeitpunkt, aber wie Mikko sagte, wann gab es den denn schon? Ich hoffte einfach nur, dass sie das genauso sah, auch wenn ich ihre Sicht der Dinge durchaus auch nachvollziehen konnte.