Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)

Teil 452 - Elena

Nachdem sich Anna wieder etwas beruhigt hatte, holte ich uns nochmal einen heißen Tee und sah sie verständnisvoll an. So fertig hatte ich sie noch nie gesehen. Riku bedeutete ihr alles und sie liebte ihn aus vollem Herzen. Sie hatte ihr Leben in Deutschland für ihn aufgegeben und das hieß viel bei Anna. "Ich liebe Riku, aber wenn ... wenn er keine Kinder will, niemals dann ... das ist eigentlich kein Kriterium und ich will unsere Beziehung nicht davon abhängig machen, aber es ist eine Zukunftsfrage. Wo sehe ich mich und ihn in fünf Jahren. Elli ich hab in meinem Job schon viel erreicht, ich hab vor allem einen sicheren Job und ich denke ich bin so langsam an dem Punkt weiter zu gehen. Ich hab aber schon länger das Gefühl, dass Riku auf Abstand geht und gar nicht ... es nicht so ernst mein", ließ sie ihren Kopf hängen. "Unfug. Riku liebt dich auch. Redet doch nochmal in Ruhe miteinander. Vielleicht hat er auch eine Erklärung dafür, warum er so reagiert hat. Aber er meint es ernst mit dir. Samu erzählt mir immer wieder, dass Riku praktisch noch nie so war wie mit dir. Er schwärmt von dir und wie er dich ansieht. Anna ... Riku liebt dich und meint es ernst. Jetzt mach dir mal nicht so einen Kopf. Die Funkstille hat euch vielleicht ganz gut getan. Etwas Abstand und dann sprecht euch aus. Und zwar ruhig, ok?", zog ich sie in meine Arme. "Ich will ihn nicht verlieren", schluchzte sie erneut und begann zu weinen. Anna war kein gefühlsduseliger Mensch, aber Riku löste das ganz offensichtlich in ihr aus. Sie liebten einander und ich hoffte, dass sie das hinbiegen konnten.

Eigentlich wollte ich mich am Nachmittag noch mit Louisa treffen, doch das wollte ich Anna in ihrer jetzigen Situation nicht antun, mich und sie in der vollen Blüte unserer Fruchtbarkeit zu erleben, während Anna genau wegen diesem Thema Stress mit Riku hatte. Also verbrachten wir den Tag in der Stadt und ließen ihn entspannt ausklingen. Am nächsten Tag verabredeten wir uns dann doch mit Louisa zum Brunch, die schon kugelrund und etwas unbeweglich von ihrer Vorfreude berichtete. Der Geburtstermin stand kurz vor der Tür und sie hoffte, dass Sami in der Zeit nicht unterwegs war. Die Konzerte waren ja schon im Voraus geplant, weswegen ich den beiden natürlich die Daumen drückte, dass es passen würde. Bei seinem ersten Kind, sollte Sami doch dabei sein. Anna war wie erwartet ruhig und hörte wohl nur halbherzig zu, weswegen wir am Nachmittag einen Ausflug nach Suomenlinna machten. Die frische Luft tat gut und wir konnten uns angeregt unterhalten. Es war Ende Mai und schon angenehm warm in Finnland. Anfang Juni sollte ich bei Herrn Virtanen anfangen und ich war so aufgeregt deswegen und freute mich doch auf die Herausforderungen. "Ich freu mich so für euch, hab ich das eigentlich schon erwähnt", legte sich Anna auf meinen kleinen Babybauch, der bisher schon zu erahnen war, als wir aufs Meer und die untergehende Sonne hinaussahen. "Ich freue mich, dass wir uns jetzt wieder haben. Und dass ich endlich über meinen Schatten gesprungen bin", streichelte ich über ihr braunes Haar. "Samu freut sich sicher wie verrückt Süße. Er liebt dich echt abgöttisch", kicherte sie. "Ich ihn auch. Er hat mich neulich gefragt, ob wir sofort heiraten", erzählte ich ihr. "Echt? Und?", sprang sie förmlich auf und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Da war noch alles sehr ungeklärt. Aber ja, ich könnte mir schon vorstellen ihn sehr bald zu heiraten", lächelte ich. Schon die letzten Wochen hatte ich darüber nachgedacht, nachdem alles in etwas geregelteren Bahnen lief und fand den Gedanken immer schöner. "Oh ja ... ich organisiere das. Du wirst aussehen wie eine Prinzessin Süße und der Tag wird unvergesslich für dich und deinen Finnenbengel", wirbelte sie herum. "Immer mit der Ruhe. Lass mich erstmal ankommen, dann reden Samu und ich darüber und dann mal sehen", lächelte ich, wobei ich mir momentan wirklich nichts sehnlicher wünschte, als unsere Liebe mit dem 'Ja-Wort' zu besiegeln. "Du versüßt mir aber auch den Tag, obwohl mir der ganze Liebekram gerade etwas nahe geht. Wir reden darüber nochmal ... sehr bald", zwinkerte sie mir zu. Lange beobachteten wir noch den Sonnenuntergang, der nicht zu enden schien, ehe wir uns auf den Rückweg machten.