Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)

Teil 436 - Elena

Die Wochen in denen Samu noch unterwegs war, vermisste ich ihn ungemein und war so glücklich, als wir uns endlich wieder hatten. Ich spürte schon jetzt immer mehr wie sich die Schwangerschaft auf meinen Körper auswirkte. Ich war launisch, melancholisch und hungrig. Vor allem hungrig. Es war schrecklich, aber gleichzeitig auch unglaublich schön. Unseren Familien wollten Samu und ich erstmal nichts sagen und die ersten drei Monate abwarten. Zwar wussten die Jungs und auch Anna und Jessica bereits davon, doch falls es zu Komplikationen kommen sollte, wollten wir unsere Familien nicht auch noch damit belasten. Natürlich gingen wir beide nicht davon aus, doch sicher war sicher.

Es waren nur ein paar Tage, da musste Samu wieder nach Helsinki, doch für seinen Geburtstag flog ich natürlich nach. Wir sahen uns, nachdem er wieder die Hymne im Eisstadion singen durfte, gemeinsam das Spiel des IFK an und genossen die unbeschwerte Zeit zu zweit. Natürlich besuchte ich auch Anna, die mir wild in die Arme fiel. Noch am selben Abend trafen wir uns mit den Jungs um in Samus Geburtstag rein zu feiern, die mich auch alle sehr liebevoll in den Arm nahmen und Samu und mich beglückwünschten. Was auch immer es da zu beglückwünschen gab. Dass wir Sex hatten? Ich musste etwas schmunzeln darüber, doch es war einfach nur schön zu wissen, dass wenn ich hier her zog, dass es so viele wundervolle Menschen um uns herum gab. Vor allem war es schön, dass ich Anna in Zukunft immer öfter um mich hatte und wir endlich wieder in der Nähe zueinander wohnen würden. Ich hatte so eine richtige Freundin in Berlin immer vermisst und Anna war nun mal seit der Schule meine beste Freundin und das würde sich nicht so rasch ändern. "Und wie siehts aus mit den Angeboten?", legte plötzlich Mikko seinen Arm um meine Schulter. "Ich hab morgen früh einen Termin. Wir haben das Skypegespräch doch gelassen und machen das persönlich", erzählte ich ihm. Ich war Mikko sehr dankbar, dass er sich so reinhängte und alles so gut es ging organisierte. Natürlich konnten wir das nicht alles alleine, denn ich hatte einen Job, Samu war in den kommenden Monaten nur noch eingebunden in die Tourplanungen und die Tour an sich, weswegen ich Mikkos Arbeit immer mehr zu schätzen lernte. "Das hört sich doch vielversprechend an. Und sonst, wie geht's dir?", lächelte er freundlich. "Ganz gut soweit. Ich freu mich mittlerweile auch wenn noch so viel ungeklärt ist, aber Samu ist schon jetzt wahnsinnig fürsorglich und er wird ein toller Vater." - "Das wird er mit Sicherheit. Und habt ihr euch schon Gedanken wegen der Betreuung gemacht?" - "Wie meinst du das?", harkte ich nach. "Naja, wenn Samu auf Tour ist, du arbeiten. Oder wirst du zuhause bleiben?", fragte er. "Darüber haben wir noch nicht gesprochen, aber ich werde nicht für immer und ewig zuhause bleiben. Außerdem kann Samu das als Vater ja genauso gut", zuckte ich mit den Schultern. Der Geburtstermin sollte erst im November sein, also machte ich mir doch nicht jetzt schon Gedanken darum. "Das wird nicht funktionieren, dass er zuhause bleibt?", sagte Mikko plötzlich fast kalt. "Warum nicht? Er hat genauso Verantwortung zu tragen wie ich auch und nach der Tour wäre es ja auch möglich etwas kürzer zu treten. Ich würde ihm nie was verbieten, aber ich glaube seine Prioritäten werden sich dann auch etwas verschieben", zog ich meine Augenbrauen zusammen, denn ich mochte dieses Klischee der Mutter zuhause überhaupt nicht, sondern fand auch die Bindung zwischen Vater und Kind mehr als wichtig, auch wenn Samu und ich uns über das alles noch keine Gedanken gemacht haben. "Die Entscheidung liegt ja wohl bei ihm und nicht bei dir", fauchte Mikko plötzlich etwas forscher, weswegen ich einen Schritt von ihm wich und ihn fassungslos ansah. "Hei, alles klar? Hier Baby ich hab dir eine Kleinigkeit mitgebracht", kam Samu plötzlich überschwänglich zu uns und hielt mir irgendein Schnittchen hin, als auch er die Spannung zwischen Mikko und mir bemerkte, "Was ist denn hier los?" Seine Stirn in Falten gelegt musterte er uns und auch ich war gespannt was jetzt von Mikko kam.