Teil 430 - Elena

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Genau wusste ich nicht wie ich mich fühlen sollte, noch wie ich mit meinen Empfindungen umgehen sollte. Einerseits war es genau das was ich mir wünschte. Ein Kind und dann mit Samu! Ich liebte ihn und wusste, dass ich mein Leben mit ihm verbringen wollte. Andererseits passte das gerade überhaupt nicht in mein Leben, in unser Leben. Ja es stand sozusagen auf unserer 'Buckelist', aber nicht jetzt! Ich hatte keinen Job in Helsinki, wir wohnten noch nicht zusammen. Aber wenn ich das Kind bekommen würde, dann wollte ich das alles mit Samu. Die Schwangerschaft mit ihm erleben, die Geburt, das Aufwachsen des Kindes und das funktionierte eben nur, wenn wir einen gemeinsamen Wohnort hatten. Würde ich allerdings nach Helsinki ziehen, stünde ich nach der Geburt vor dem Nichts. Samu verdiente mehr als genug für zwei, ja, aber das war nicht ich. Ich würde nicht glücklich werden als 'nur' Mutter und Hausfrau. Und sollte ich einen Job annehmen, der mir so semi-gut zusagte, wäre ich sicherlich auch nicht zufrieden. Warum musste das auch alles so Schlag auf Schlag wieder auf uns einprasseln, nachdem das letzte Jahr so überaus harmonisch und 'ereignislos' von statten ging. Zumindest was unsere Beziehung anging. Gleichzeitig stellte ich mir dann die Frage, ob ich es könnte. Ein Kind abtreiben. Es war nicht gewollt, ja, aber es war ein Leben! Ein kleiner Mensch wuchs in mir heran. Samus und mein Kind. Unser Kind! Konnte ich das? Es abtreiben? Und dann? Ich würde mir doch ewig Vorwürfe machen. Unter gewissen Umständen war es sogar für das Ungeborene besser, wenn es nicht das Leben geschenkt bekam, aber Samu und ich wollten ja irgendwie schon Kinder, nur eben nicht jetzt. Das alles musste sich erstmal setzen und ich war sowieso viel zu erschlagen und überwältigt von dem Ganzen. Samu hielt mich liebevoll im Arm und küsste mich immer wieder. Er wäre ein wundervoller Vater. Ich rückte etwas auf die Seite und machte Samu in dem schmalen Krankenbett Platz. Er legte sich seitlich und ich kuschelte mich in seine Arme, auch wenn er noch immer geschwitzt war. Zärtlich glitt er mit seiner Hand meinen Arm herunter und legte seine große, warme Hand auf meinen nackten Bauch. Sein Blick war so warm und liebevoll, dass ich sein sanftes Lächeln erwidern musste. "Ich habe Angst", flüsterte ich ihm entgegen, weswegen er nickte und mich vorsichtig küsste und brummte, "Ich auch. Aber ich bin immer für dich da Prinsessa." - "Ich weiß Baby. Aber ... spielt ihr morgen nicht in Nürnberg?", zog ich meine Augenbrauen zusammen, da mir das gerade einfiel. "Ja schon, Mikko und ich fliegen morgen wohl nach. Also nur wenn es dir besser geht." - "Du bist so ein Spinner. Ich bin nicht todsterbenskrank. Natürlich fliegst du hinterher. Die Leute wollen euch sehen, sie wollen dich sehen. Genieß die Tour und danach reden wir nochmal in aller Ruhe über alles. Wir schaffen das irgendwie", strich ich über seine Wange und küsste ihn federleicht.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt