Teil 415 - Elena

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Glücklich schlief ich, noch einmal mit einem Blick auf diesen wunderschönen Ring, ein und wachte erst am nächsten Morgen aus meinem geruhsamen Schlaf auf. Anna hatte ich am Vorabend angerufen und ihr alles erzählt. Natürlich. Sie war aus dem Häuschen, doch ich bat sie Riku nichts zu sagen. Das sollte doch schon Samu tun. Er würde sich sicherlich genauso freuen. "Dann sehen wir uns sicher bald in Helsinki", meinte sie gegen Ende des Telefonats, mit einem kecken Unterton. Anna hatte sich schon gut eingelebt und meinte, dass die Stadt wundervoll war. Das wusste ich bereits, aber sie schwärmte fast noch mehr. Riku und ihr tat es auf jeden Fall gut, versicherte sie mir. Sie gönnten sich ihre Freiräume, aber verbrachten auch viel Zeit miteinander. Nachdem ich also duschen war, mich fertig gemacht hatte und gefrühstückt hatte, verließ ich meine Wohnung und schlenderte zufrieden durch die leicht vereisten Straßen Berlins in Richtung Büro. Ich freute mich richtig auf die Arbeit nach diesem entspannenden Urlaub konnte ich auch wieder durchstarten. Früher als gewöhnlich kam ich im Büro an, schmiss mich an den Schreibtisch und öffnete hier und da die liegengebliebene Post. "Morning du Urlauber", stand mit einem Satz Jasmin in der Tür und strahlte übers gesamte Gesicht. "Hey meine Liebe. Na wie war es ohne mich?", zwinkerte ich ihr zu, ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Wir verstanden uns wirklich blendend. "Moment, Moment", hielt sie meine Hand fest und starrte auf den Ring herunter. Mit einem Klatschen war die Tür von ihr ins Schloss gekickt, ihre Augen wurden größer und sie sah mich mit offenem Mund an. "Sag mir, dass ich träume. Ihr ... ihr seid verlobt? Erzähl mir alles! Wie hat er dich gefragt, wo, wann. Oh Gott bin ich aufgeregt", hielt sie meine Hand immer noch fest, während sich ihre Worte überschlugen. Lächelnd hockte ich mich mit ihr aufs Sofa und erzählte ihr mehr oder minder ausführlich vom Urlaub und schließlich wie Samu mich fragte, ob ich seine Frau werden wolle. Das klang alles wieder total surreal, als ich es Jasmin erzählte. Voller Freude umarmte sie mich wieder. "Ich reserviere heute Abend ein Tisch. Joel wird sicher auch ausflippen. Wobei, vermutlich nicht. Kennst ihn ja", lachte sie etwas und verschwand alsbald wieder aus meinem Büro. Sie war herzallerliebst und ich war wirklich froh, dass ich sie kennen lernen durfte, auch wenn mir dann wieder in den Sinn kam, dass ich gar nicht mal mehr so lange in Berlin bleiben wollte. Natürlich bedeutete die Verlobung nicht, dass wir sofort zusammenziehen, heiraten und Kinder bekommen mussten, aber ich wollte durchaus mit Samu zusammen leben und zwar nicht erst in hundert Jahren. Auch Sylvia blieb im Laufe des Tages nicht unbemerkt, dass ich ein neues Schmuckstück am Finger hatte. Sie drehte nochmal mehr durch, doch ich bat sie erneut zur Diskretion. Das hörte sich total bescheuert an, aber ich wollte nicht, dass das an die große Glocke gehängt wurde. Samu und ich hatten es bisher wirklich ziemlich erfolgreich geschafft aus den Medien herauszubleiben. Bei Interviews blockte Samu die Fragen zu seinem Privatleben immer sehr gekonnt ab und die Sache mit Vivi und Artuu hatte sich glücklicherweise, dank Vivis Instagram-post-Laune, auch im Sande verlaufen. Die Fans glaubten aufgrund dessen auch, dass Samu noch Junggeselle war und der Popularität seiner Person schien das ziemlich gut zu tun. Mir war es egal was da passierte, solange unsere Privatsphäre gewahrt war. Ewig könnten wir uns sicher nicht verstecken. Generell war es ein Wunder, dass noch nichts nach Außen trat, doch mir sollte es nur recht sein. Auf diesen Hype oder irgendwelche Anfeindungen von sogenannten 'Fans' konnte ich getrost verzichten. Mir hatten die tausenden von Anfragen und Nachrichten auf Instagram damals, nach dem Gerichtsprozess mehr als gereicht. Ich machte mir darüber aber erstmal keine Gedanken, genoss den schönen Abend mit Jasmin und Joel, der sich wirklich nur wie ein echter Kerl, ganz unterschwellig, für mich freute. Wobei mir es eher so vorkam, als wolle er vor seiner Jasmin nicht gefühlsduselig oder unmännlich wirken. Die beiden waren Zucker zusammen und ich war froh, dass er sein Deckelchen gefunden hatte. Ich gönnte es den beiden.

Die darauffolgenden Wochen waren anstrengend und Samu stand gänzlich unter Strom aufgrund der Vorbereitungen für die bevorstehende Hallen Tour im März und die Sommerkonzerte. Ich freute mich schon das ein oder andere wieder zu besuchen und ihn bei dem zuzusehen, was er mit am meisten liebte. Nur der kurze Winterurlaub, Anfang Februar in den französischen Alpen, in der gleichen Konstellation wie im letzten Jahr, war etwas Erholung für uns und auch vorerst der einzige Zeitraum in dem wir uns bis Anfang März sehen würden. Ich vermisste ihn unglaublich, doch die Arbeit lenkte mich ab. Gerade war ich in eine dicke Akte vertieft, die ich bis am kommenden Tag durcharbeiten und vorbereiten musste, als es unerwartet an der Tür klopfte.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt