Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)

Teil 428 - Samu

Natürlich musste ich ein paar Worte verlieren, ehe wir 'Home' spielten. Vor fast zwei Jahren standen wir genau an diesem Ort und ich hatte ihr schon damals ein kleines Liebesgeständnis gemacht. Ich wählte meine Worte äußerst zweideutig, doch Elena wusste ganz genau, dass sie nur für sie waren. Das leuchtende Blau war trotz ihrer Müdigkeit und ihres Unwohlseins selbst aus der Entfernung zu sehen. Sie hatte so schlecht geschlafen und war doch mit gekommen, was ich sehr schätzte. Nach dem Song spielten wir noch einige Lieder, wobei mir irgendwann auffiel, dass Joel, Jasmin und Elena gar nicht mehr an der Seite der Bühne standen. Sicherlich waren sie nur etwas zu trinken holen. Letzten Endes spielten wir ein fantastisches Konzert vor einem wundervollen Publikum. Hinter der Bühne fielen wir uns noch einmal glücklich in die Arme, als ich mich umsah, doch weder Elena noch Joel und Jasmin waren zu sehen. Wo waren sie nur? Langsam machte ich mir doch Sorgen. Normalerweise kam Elena nach den Gigs immer sofort zu mir. Aus der Ferne sah ich Mikko auf uns zukommen. Er war ganz bleich im Gesicht und ich hatte ein noch mulmigeres Gefühl. Irgendwas stimmte hier nicht. Ganz und gar nicht. Ich löste mich von den Jungs und ging auf Mikko zu. "Was ist mit ihr?", fragte ich direkt und ohne Umschweife. Fahrig glitt er mit seinen Fingern durch seine Gelfrisur und sah mich merkwürdig einfühlsam an. "Elena hatte einen Schwächeanfall und ist einfach umgekippt. Sie ist stabil. Joel und Jasmin sind mit ins Krankenhaus gefahren. Mach dir keine Sorgen Hapa", legte er seine Hand auf meine Schulter. Mein Hals wurde ganz trocken und mein Puls verfünffachte sich. "Ich muss zu ihr", sagte ich, doch Mikko hielt mich fest. "Samu wir müssen heute Abend noch weiter nach Nürnberg fahren. Ihr geht es gut", versuchte er mich zu beruhigen. "Das ist mir sowas von scheißegal Mikko. Wo liegt sie?", fauchte ich angepisst. Wegen mir konnte ich morgen den Papst treffen, Elena war mir wichtiger! Mittlerweile hatten wir auch die Aufmerksamkeit des gesamten Teams auf uns gezogen. Mit einem strafenden Blick sah ich zu Mikko herunter, der nur nickte und wir gemeinsam in einen der Wagen vor der Tür stiegen. Mikko sagte den Jungs noch schnell etwas, ehe er sich neben mich hockte und gemeinsam zum Krankenhaus fuhren. "Haben sie was gesagt?", fragte ich aufgeregt an meinen Fingern herumknibbelnd. "Nein, sie sah aber den ganzen Tag so erschlagen aus. War vielleicht etwas viel in der stickigen Halle und so", zuckte er mit den Schultern. Fluchend raufte ich mir die Haare, "Das ist alles meine Schuld. Fuck." - "Unsinn. Ihr geht es sicher gut. Wir fliegen morgen nach Nürnberg. Die Jungs fahren schon und ...", begann er doch ich unterbrach ihn sofort. "Mikko, das ist mir vollkommen egal. Ich bleibe so lange bei ihr, bis die Ärzte sagen, dass es ihr gut geht", sagte ich bissig. Er nickte nur betreten, denn in meinem jetzigen Zustand war es nicht schlau weiter auf mich einzureden. Nach einer Viertelstunde kamen wir an, sprangen raus und schlängelten uns durch den riesigen Krankenhauskomplex, bis wir vor dem Zimmer ankamen, leise anklopften und rein gingen. Der Desinfektionsmittelgestank und dieser typische Krankenhausgeruch brannte mir schon die ganze Zeit in den Nasenflügeln, doch als ich Elena sah, die verkabelt und mit nur leicht geöffneten Augen zur Tür herübersah, drehte sich mein Magen um. "Rakas, was machst du nur für Sachen", hockte ich mich sofort zu ihr nebens Bett und küsste sie vorsichtig, als wäre sie aus Zucker. Jasmin und Joel sahen mich lächelnd an und verabschiedeten sich umgehend von uns. Mikko folgte ihnen nach draußen. "Du bist geschwitzt Baby", meinte Elena lächelnd und fuhr durch meine noch triefend nassen Strähnen. Ein ironisches Lachen entsprang meiner Kehle und ich streichelte über ihre weiche Wange, "Mach das bitte nie wieder. Geht es dir besser?" Sie nickte nur leicht, schluckte dann und wich meinem Blick etwas aus. Irgendwas stimmte doch nicht!