Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)

Teil 449 - Elena

Samu war noch zwei Wochen viel unterwegs, ehe ich zu ihm ziehen würde, allerdings hatte ich mich dazu entschieden ihm eine kleine Überraschung zu bescheren und schon früher nach Helsinki zu kommen. In der Kanzlei hatte ich alles gepackt, die neue Anwältin, Tatjana, eingearbeitet und mich von allen verabschiedet. Meine Sachen waren gepackt, die Möbel größtenteils schon verkauft und ich stand in den Startlöchern. Alles wurde in einen kleinen Container gepackt, welcher nach Finnland verschifft wurde. Ein ziemlicher Aufwand, aber meine Vorfreude stieg immer weiter. Nur Anna und natürlich meinen Eltern hatte ich von dem früheren Umzug berichtet. Gegen frühem Nachmittag stand ich also schon am Flughafen in Helsinki und wartete auf meine beste Freundin, die wie immer die Unpünktlichkeit in Person war. Gestern waren die restlichen Jungs Samu hinterher geflogen, weswegen Anna und ich die Woche Freizeit noch genießen wollten. Samu würde sicherlich Augen machen, wenn ich schon früher und vollkommen unvorbereitet vor seiner Tür stünde. Allein die Vorstellung brachte mich zum Grinsen. "Hey, sorry, bin etwas spät", fuhr schließlich Anna vor und half mir meine beiden großen Koffer in den Kofferraum von Rikus Wagen zu packen. "Hey, alles klar?", fragte ich sie, da sie meinem Blick fast kontinuierlich auswich. "Ja alles gut, komm wir fahren erstmal zu mir", sagte sie als wäre sie auf dem Sprung und sah mir immer noch nicht in die Augen, wobei ich deutlich sehen konnte, dass sie geweint hatte. So kannte ich Anna nicht. Nicht dass sie nicht schonmal geweint hätte, sondern, dass sie mir nicht einfach sagte was los war. Die Fahrt verlief weitestgehend mit Small Talk Geplänkel, ehe wir ankamen und Anna uns beiden ein Tee kochte, wir uns aufs Sofa hockten und ich sie schließlich mit einem warmen Blick ansah, "Und jetzt raus mit der Sprache. Was ist los?" Bevor sie irgendetwas sagte, brach sie gänzlich in Tränen aus und ich zog sie in meine Arme. "Riku ist so ein Arsch", kam es dann von dir, was ich einfach mal so stehen ließ und versuchte sie durch sanfte Streicheleinheiten auf ihrem Rücken sie zu beruhigen. "Pssst, jetzt atme mal durch. Was ist denn vorgefallen?", fragte ich einfühlsam und reichte ihr ein Päckchen Tempos. Nachdem ihre Tränen getrocknet waren, schluchzte sie immer noch, aber sie beruhigte sich langsam. "Ich ... ich hab ihn gefragt, ob er und ich nicht auch mal über Kinder nachdenken könnten und ... und er hat 'Nein' gesagt", brachte sie hervor und heulte sich erneut die Augen aus dem Kopf. Na super, da waren Jessi, Louisa und ich nur am Kinder kriegen und natürlich keimte dadurch auch der Wunsch bei Anna. Sie hatte mir bereits gesagt, dass man nicht jünger werden würde und die Uhr ticke und auch wenn sie immer wieder sagte, dass Kinder so anstrengend seien und Neele und Lenja ja 'reichten' war es doch innerlich der Wunsch wie von so vielen Frauen sich selbst fortzupflanzen. Warum sagte Riku denn dazu so vehement 'Nein'? So kannte ich ihn gar nicht. Er war ein unglaublich liebender Vater und es schien nie so, als wäre er dem Thema weitere Kinder zu bekommen unaufgeschlossen. Er war derjenige der sich fast am meisten über die Schwangerschaft von Louisa und mir gefreut hatte. Oder war vielleicht noch etwas anderes vorgefallen.