Teil 445 - Samu

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Kurz bevor Mitte Mai die Sommerkonzerte begannen, verbrachte ich fast zwei Wochen bei Elena. Mikko war ganz und gar nicht begeistert, aber um ehrlich zu sein, hatte Elena momentan einfach Vorrang. Und es war mir egal was Mikko davon hielt. Da wir uns praktisch den gesamten April nicht sehen konnten, war es einfach mal wieder schön bei ihr zu sein. Ich hatte eine verdammte Sehnsucht nach ihr! Sie hatte schon einige Sachen zusammengepackt, hatte den Mietvertrag ihrer Wohnung gekündigt, in der Kanzlei hatten sie Vorstellungsgespräch nach Vorstellungsgespräch um eine Nachfolgerin für sie zu finden und auch sonst verlief alles nach Plan. Sie hatten wohl schon eine engere Auswahl und es sah gut aus, dass eine ebenso engagierte und intelligente junge Frau Elenas Posten übernehmen würde. Und obwohl Elena gehen würde, arbeitete sie weiterhin wie eine Verrückte. Diese Selbstständigkeit und generell die Arbeit war ihr sehr wichtig und sie ging darin auf. Jasmin und Sylvia hatte sie schließlich auch von ihrer Kündigung berichtet, wobei beide es sehr bedauerten und sich gleichzeitig sehr darüber freuten. Wie auch immer, momentan waren es anstrengende Zeiten für meine Prinsessa, wobei ich ihr wirklich so gut es ging versuchte beizustehen. Die Schwangerschaft schien Elena ein Glück nicht sehr viel zu belasten. Die ersten drei Monate lagen nun schon hinter uns und obwohl man noch immer kaum etwas sehen konnte, nur eine klitzekleine Wölbung, wuchs unser beider Aufregung und Vorfreude. Elenas Eltern, Jannis, sowie Jasmin und Joel würden übers Wochenende vorbeikommen und beim Zusammenpacken helfen. Wir würden ihnen nun auch von dem Kind erzählen. Die Woche waren wir noch einmal gemeinsam beim Frauenarzt und sie ließ sich ihre Papiere mitgeben, da sie meinte, dass der nächste Termin wohl eher schon in Finnland stattfinden würde. Dass sie das so nebenbei sagte, haute mich etwas aus den Socken, ich drückte sie fest an mich und war einfach nur überglücklich, dass dieser eine lang ersehnte Tag schon vor der Tür stand. Ende Mai würde es soweit sein und ich freute mich wie ein kleiner Junge darauf. Zuhause hatte ich schon einiges zusammengeräumt, Elena Platz in meiner Wohnung geschaffen und es fühlte sich verdammt gut an! Und eine kleine Überraschung hatte ich auch für sie vorbereitet. Am Abend lagen wir auf dem Sofa und sahen uns eine Serie an, während ich auf Elenas winzigem Babybauch lag und zärtlich darüber streichelte. Elena kraulte mir durch mein Haar und zwirbelte immer mal wieder kleine Strähnen. Ein warmes, wohlige Kribbeln durchfuhr meinen Magen und ich war gerade einfach nur wahnsinnig glücklich. Liebevoll glitt ich an Elenas Seiten nach oben, beugte mich über sie und verwickelte sie in einen innigen Kuss, den sie voller Gefühl erwiderte. Als ich mich löste und in ihre tiefblauen Augen sah, wurde mir noch einmal mehr bewusst, wie sehr ich diese Frau liebte und was für ein unglaubliches Glück ich mit ihr doch hatte. "Was ist?", grinste sie und glitt durch mein Haar. "Du machst mich glücklich Rakas. Mehr als das! Es sind nur noch zwei Wochen", streichelte ich über ihre Wange. "Ja, endlich", küsste sie mich federleicht, wobei ich diesen Kuss rasch stürmischer werden ließ und wir uns einander wie so oft einfach wieder hingaben. Es fühlte sich umwerfend an mit ihr zu schlafen, viel inniger und intensiver.

Der Geruch von Kaffee und frischen Croissants und Brötchen weckte meine Lebensgeister langsam wieder, während ich klimpernd meine Augen öffnete. Nachdem ich mir schnell etwas übergezogen hatte, trottete ich noch immer schlaftrunken in die Küche, wo Elena nur mit einem meiner T-Shirts bekleidet stand und das Frühstück herrichtete. Zärtlich legte ich meine Hände an ihre Taille und hauchte ihr einen Kuss auf den Hals, "Morgen Prinsessa." - "Guten Morgen du Schlafmütze", drehte sie sich zu mir und küsste mich. Wie ich es liebte sie am Morgen, am Mittag, am Abend und in der Nacht bei mir zu haben. "Duschen? Joel und Jasmin kommen gleich zum Frühstück und meine Eltern und Jannis kommen gegen Mittag", gab sie mir einen Klaps auf den Hintern und hüpfte gut gelaunt ins Bad, wohin ich ihr folgte und wir gemeinsam das warme, prickelnde Wasser auf der Haut genossen, ehe wir uns fertig machten und auch schon unsere Frühstücksgäste kamen, die uns beide fast überschwänglich begrüßten. Elena war heute aber auch ein Sonnenschein. Jasmin war aber auch eine Tratschtante und konnte reden wie ein Wasserfall, während Joel mit einem halben Schlafzimmerblick neben ihr saß und einfach das Essen genoss. Sie ergänzten sich perfekt, musste ich schmunzeln. Pünktlich um zwölf standen Christine, Martin und Jannis vor der Tür, weswegen wir sofort begannen einige Dinge zusammen zu räumen. Eigentlich waren es nicht mal so viele Sachen, da vor allem die Möbel in Berlin blieben und Elena diese teilweise schon verkauft hatten. Mit Martin baute ich also die ein oder anderen Möbel ab, nachdem die Sachen ausgeräumt waren. Joel und Jannis halfen ebenso beim Abbau und schon gegen Nachmittag hatten wir ein Großteil der nicht mehr benötigten Möbel abgebaut, vieles hatte Elena weggeschmissen oder in Kisten gepackt, die gestapelt übereinander standen. Gerade wollte sich Elena eine schwerere Kiste mit Büchern schnappen, als ich ihr schnell zuvor kam, "Das mach ich schon Baby." - "Danke", lächelte sie glücklich und gab mir einen sanften Kuss. "Müsst ihr uns denn noch was sagen?", meinte plötzlich Christine, welche mit einem breiten Grinsen zusammen mit Martin ebenso im Wohnzimmer stand. Verlegen kratzte sich Elena am Arm, ich stellte die Kiste an den gewünschten Ort und legte meinen Arm um sie, woraufhin wir beide lächelnd nickten. Elena biss sich auf die Lippen und rief noch den Rest zusammen. Ich war nicht aufgeregt, aber ich freute mich unglaublich auf die Reaktionen und darauf unser Glück endlich mit ihnen zu teilen. "Nun ja, Samu und ich ... wir werden ein Kind bekommen. Wir wissen es schon ein bisschen, aber wollten noch abwarten, dass alles gut ist. Anfang November liegt der Geburtstermin", lächelte sie überglücklich über beide Backen und ich konnte nicht anders, als sie noch enger an mich zu ziehen und ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Voller Freude fielen uns alle in die Arme und beglückwünschten uns! Die Vorfreude stieg immer weiter und Elena so voller Glück zu sehen erfüllte mich noch mehr! Wir stießen gemeinsam an, stellten uns den Fragen und Gesprächen, ehe es gegen späten Nachmittag unerwarteterweise an der Tür klingelte. Eigentlich erwarteten wir niemanden mehr und es war Samstagabend.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt