Am nächsten Morgen wachte ich mäßig ausgeruht auf, fühlte mich aber einigermaßen in Ordnung. Das alles war immer noch total unwirklich und ich wusste nicht wie ich weiter machen sollte. Vorsichtig glitt ich mit meiner Hand auf meinen Bauch, doch spürte natürlich nichts und doch umfing mich ein ungewöhnlich warmes, wohliges Gefühl. Ich trug ein Kind in mir. Unser Kind! Ich würde mit der Liebe meines Lebens ein Kind bekommen. Denn das war Samu! "Guten Morgen", glitt die Tür beiseite und Samu stand mit Mikko im Schlepptau im Türrahmen. "Hei ihr Beiden", lächelte ich, als Samu schon über mir lehnte und mich liebevoll küsste. "Na wie geht's dir?", erkundigte er sich, nachdem auch Mikko mich kurz in den Arm genommen hatte. "Ganz gut soweit. Aber ich hab Hunger." - "Da kümmer ich mich drum", nickte Mikko und verschwand wieder. "Müsst ihr nicht langsam los?", strich ich über Samus Wange, der nur zart lächelte. "Ja doch. Der Flieger geht in drei Stunden, aber ich musste dich nochmal sehen. Ich hab die Nacht kaum geschlafen", gab er zu und fuhr sich durch sein Haar, "Ich musste immerzu an ... an den Knirps denken." Sein Lächeln war umwerfend und als er seine warme, große Hand auf meinen Bauch legte, durchströmte mich dieses wohlig warme Gefühl umso mehr. Ich wusste noch nichts so wirklich mit mir anzufangen, als die Tür wieder aufging und eine Schwester, samt Arzt zur Visite rein kam. "Guten Morgen Frau Andersen. Sie strahlen endlich wieder. Und sie sind der Ehemann?", kam der junge, brünette Arzt, der schon gestern Abend bei mir war, auf mich zu und lächelte nun Samu entgegen. "Noch nicht. Verlobter", legte ich meine Hand auf Samus Unterarm, "Er darf auch gerne hier bleiben." - "Na dann, sehen wir uns nun mal ihren kleinen Goldklumpen an, damit der zukünftige Papa sich auch mal ein Bild machen kann", grinste er breit und hockte sich zu mir ans Bett, während die Schwester den Ultraschall vorbereitete. Samu schien das Gesagte halb verstanden zu haben. 'Goldklumpen', war jetzt auch nicht Grundwortschatz, aber er lächelte glücklich. Ich liebte dieses Lächeln und konnte mich gar nicht daran satt sehen. Gestern Abend hatte er schon einen Ultraschall gemacht, aber ich hatte kaum etwas mitbekommen, da ich mich noch so schwummrig fühlte, doch jetzt bekam ich alles mit. Er tröpfelte mir das durchsichtige, kalte Gel auf den Bauch und verteilte es etwas mit dem Gerät, als er schon freudig auf den Bildschirm sah, "Da ist es ja. Schauen sie. Hier haben wir ihren kleinen Wurm", deutete er auf den Bildschirm auf dem ein graues Pixelwirrwarr zu sehen war, in deren Mitte ein kreis- bis bohnenförmiger dunkler Fleck zu sehen war, wo ein winziger weiterer Kreis integriert schien. Man konnte noch kaum etwas erkennen, aber ich war verblüfft. Das würde mal ein Kind ergeben. Auch Samu sah interessiert auf den Bildschirm. Zärtlich griff ich nach seiner Hand, führte sie zu meinem Mund und hauchte ihm einen Kuss auf den Handrücken, wobei er mich lächelnd ansah. Der Arzt wischte meinen Bauch anschließend sauber, maß noch den Blutdruck und kontrollierte sonst alles, woraufhin er mich nach dem Frühstück schon entlassen wollte, welches ich mit einem Bärenhunger in mich reinschlang. Samu und Mikko saßen schweigsam bei mir. Sie hatten sicher über alles erzählt und hingen ihren Gedanken nach, was mir nicht anders ging. Das Bild von diesem sich entwickelten Leben hatte auf ein neues etwas in mir ausgelöst, dass sich einfach nur unglaublich angefühlt hatte.
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Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 3)
FanfictionEs geht weiter! Die Liebesgeschichte von Samu und Elena geht in eine dritte Runde. Die immer wieder turbulenten Zeiten sind noch lange nicht vorbei, dennoch überwiegen doch zumeist die schönen Momente. Die Beziehung wächst immer weiter und die Bindu...