° Kapitel 22 °

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,,Du wohnst ernsthaft nur vier Straßen weiter?", fragte Jamini den Schwarzhaarigen und stieg mit ihren beiden Taschen aus. Es schmerzte als ihre Füße den Kieselweg berührten und sie beeilte sich auf die Pflastersteine zu laufen.

Sie musterte das schlichte hellgraue Haus, welches Einstöckig schien und viele Fenster hatte, jedoch alle von einem Vorhang bedeckt waren.

Shouta tippte einen Code auf dem Tastenfeld neben der Tür ein, legte seinen Daumen auf ein anders Feld und schloss anschließend nochmal mit einem Schlüssel die Haustür auf.

Profiheld halt.

Jamini folgte ihm in das Haus und sah sich um. Die Einganstür zeigte direkt ein Wohnzimmer mit einer hellgrauen Couch, einem Fernseher und einem Bücherregal, unter der Couch lag ein großer weißer Teppich. Direkt dahinter stand ein Tisch mit Stühlen und die Küche war anschließend, nur eine Theke trennte die Räume. Neben dem Fernseher stand noch ein Kratzbaum, jedoch ohne Katzen.

Ein kleiner Flur zeigte vier Türen, alle in weiß, genauso wie die Wände. ,,Bad, mein Zimmer, Büro, Gästezimmer ist ab jetzt deins. Ich bin im Büro, klopf einfach wenn was ist.", sprach Shouta und verschwand in einer der Türen. Kurz atmete Jamini durch und betrat anschließend ihr neues Zimmer.

,,Bett, Schrank, Kommode, Schreibtisch. Fast wie mein altes Zimmer.", murmelte Jamini vor sich hin und begann ihr Zeug auszupacken. In den Schrank tat sie ihre Klamotten und in die Kommode ihr Schulzeug, sowie kleinen Kram. Den Alkohol versteckte sie unter den Kleidern. Danach testete sie das Bett und schluckte. ,,Welcome home, Aizawa Jamini.", hauchte sie und erhob sich wieder.

Wo ist Maiko?

Jamini verließ ihr neues Zimmer und begab sich ins Wohnzimmer. Suchend glitt ihr Blick umher, als es unter ihr schnurrte und sich etwas weiches durch ihre Beine schlängelte. Zwei braune Augen sahen zu ihr nach oben. Hingegen zu Maiko hatte diese Katze kurzes, schwarzes Fell.

Die Weißhaarige wollte in die Hocke gehen, doch ihre Füße pulsierten schmerzhaft also ging sie auf die Knie. ,,Du musst dann wohl Tika sein. Süß bist du und unglaublich flauschig.", sprach Jamini zu der schwarzen Katze und streichelte ihr durch das weiche Fell.

Hinter ihr miaute etwas und Jamini drehte sich um. ,,Maiko, na du. Hab dich vermisst.", murmelte das Mädchen und nahm ihre geliebte Katze auf den Schoß während sie Tika streichelte. ,,Jetzt wird alles besser.", flüsterte sie und gab dem orange-roten Tier einen kleinen Kuss auf den Kopf.

,,Sie mag dich."  Erschrocken sah Jamini auf. ,,Normalerweise hält sie nichts von kuscheln mit Fremden.", sprach Shouta weiter und die Weißhaarige erhob sich lächelnd. ,,Komm mit.", forderte er und lief zur Haustür. Sie folgte ihm und beobachtete, wie er etwas auf einem leuchtenden Display eingab. ,,Leg deinen Daumen drauf."  Jamini tat wie befohlen und ein hellgrünes Licht scannte ihren Fingerabdruck. ,,Der Code ist 2904, merk ihn dir. Hier der Schlüssel.", meinte Shouta und hielt ihr einen silbernen Schlüssel hin, welchen Jamini sogleich nahm.

,,Hast du was zu essen?", fragte die Weißhaarige und Shouta musterte sie einige Momente. ,,Instantnudeln und Tee?", antwortete er auch als Frage und Jamini blinzelte einige Male.

Was habe ich erwartet? Der Typ läuft in einem gelben Schlafsack durch die Gegend.

,,Ich gehe morgen einkaufen.", beschloss Jamini doch der Schwarzhaarige widersprach ihr: ,,Alleine? Nein, zu gefährlich."  Sie wollte widersprechen, doch schluckte ihre Worte schnell wieder runter. Bis jetzt hatte sie Widerstand immer schmerzhaft bereut. Sie wusste, dass Shota nicht wie ihr Vater war, aber die Situation war dieselbe und das schüchterte sie ein, noch dazu war sie nicht mal einen Tag hier.  ,,Wenn ich Mina mitnehme?", schlug sie hoffnungsvoll vor.

Ein Mond unter SternenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt