Reglos lag das weißhaarige Mädchen auf dem trockenen Moos. Leer starrte sie durch die Baumkronen hinauf in den sternklaren Himmel. Ihre Arme und Beine von ihrem Körper gespreizt und aufgeschürft. Das frische Blut, welches durch das Mondlicht glänzte, klebte an ihrer Haut. Dreck mischte sich unter die Wunden und hatte sich in ihren Haaren versteckt.
Das weiße Shirt war bis auf grüne und braune Flecken heil und ihre kurze dunkle Hose war ebenfalls noch ganz. Sie trug nur noch ihren rechten Schuh, ihr linker Fuß steckte in einer zerrissenen Socke.
Ein kühler Wind zog durch die dichten Stämme und bließ vereinzelt dunkle und helle Haare über die rote Wange, welche anschließend in der Wunde an ihrer Oberlippe kleben blieben. Der Mund leicht geöffnet und die Augen halb geschlossen, lag sie einfach nur auf dem Waldboden und rührte sich nicht.
Wenige Minuten zuvor...
,,Geht sofort zur Unterkunft!", wies Mandalay die wenigen Schüler an. Unsicher starrte Jamini die Schurken und Helden vor sich an, ehe sie mit dem Rest ihrer Klasse durch den Wald stürmte. ,,Was sind das für Typen?", fragte Midoriya gehetzt vor ihr.
Noch bevor die Weißhaarige zu einer Antwort ansetzen konnte, legte sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund. Ein breiter Arm umschlang ihren Bauch und zog sie nach hinten durch ein Gebüsch. Sie schrie auf und versuchte sich bestmöglich aus den Fängen des Unbekannten zu befreien.
Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. Was mach ich jetzt? Bleib ruhig. Denk an das Training.
So fest sie konnte biss sie in die Handfläche und bekam sogleich den metallischen Geschmack von Blut zwischen die Zähne. ,,Verdammte Scheiße!", zischte eine tiefe Stimme neben ihrem Ohr und die Hand verschwand vor ihrem Mund.
Anders als geplant vergaß Jamini jegliche Fluchtmöglichkeiten, die sie gelernt hatte. Ihre Augen weit aufgerissen, begann sie panisch mit den Armen um sich zu schlagen und holte Luft zum Schreien. Doch erneut umschloss schmerzhaft die blutende Hand ihren Mund.
Nein! Wie kann das sein? Nicht jetzt! Was macht er hier? Warum jetzt? Hilfe!
Tränen strömten aus ihren Augen und ihre Bewegungen wurden hektischer. ,,Bleib endlich ruhig, elendes Weib!", knurrte er und hob das Mädchen hoch. Zusammen mit ihr stampfte er durch die Büsche davon.
Nein, nein, nein, nein! Bitte nicht! Ich will nicht! Hilfe! Wieso hilft mir denn keiner?
,,Wenn er dich von hinten packt, deine Arme aber frei sind, gibst du ihm eine heftige Kopfnuss und kratzt über seine Arme, klar?" Unsicher nickte die Weißhaarige und sah auf. ,,Und dann wegfliegen?", fragte sie nach und Shouta steckte seine Hände in die Hosentaschen. ,,Wenn's geht ja, denk aber dran, er kann dich in der Luft verfolgen." Nachdenklich musterte er das verunsicherte Mädchen vor sich. ,,Du bist kleiner, flieh am besten irgendwo hin, wo er es schwerer hat sich zu bewegen; enge Gassen, Wald, Menschenmengen, sowas halt."
Skeptisch kaute sie auf ihrer Unterlippe und nickte leicht. ,,Schaffe ich schon irgendwie, bestimmt.", murmelte sie und lächelte den Schwarzhaarigen leicht an.
Jamini holte aus und ihr Hinterkopf knallte mit voller Wucht gegen sein Kinn, Zeit um auf den eigenen Schmerz zu achten, blieb ihr keine. Fast Zeitgleich fuhr sie so stark sie konnte über seine nackten Unterarme. Sein Griff wurde locker und sie riss sich los.
Renn!
Panisch sprintete sie durch den Wald und hörte den wütenden Schrei ihres Vaters hinter sich. Äste, welche ihre Haut aufschürften, ignorierte sie und konzentrierte sich auf ihren Weg. Tränen verschleierten ihre Sicht leicht, also fuhr sie sich, ohne langsamer zu werden, über das Gesicht.
DU LIEST GERADE
Ein Mond unter Sternen
Fanfic(BakugouXOc) Zwei Spezialitäten und ein Mädchen, doch das ist nicht ihr größtes Problem. Sie selbst würde sagen, dass ihre beiden Macken das kleinste Problem in ihrem Leben sind. Sie hat es sich als Ziel gesetzt eine Heldin zu werden und so nimmt...