Erschrocken fuhr Jamini aus Hitoshi's Armen und stand auf. Sofort fuhr sie sich über die feuchten Augen und lächelte etwas. ,,Katsuki, was machst du hier?", fragte sie den Blonden verwundert und ging etwas auf ihn zu, bemerkte gleichzeitig seine angespannte Haltung.,,Was zur Hölle machst du bei dem?", schnauzte er und sah an ihr vorbei. Kaum einen Moment später stand Hitoshi hinter dem Mädchen. ,,Gibt's ein Problem?", richtete er sich kalt und doch gereizt an den Blonden.
,,Nein, hier gibt es kein Problem." So gut es ging, sah Jamini die Beiden warnend an und versuchte die herrschende Spannung zu lockern. Sie wurde von Katsuki am Arm gepackt und zu ihm gezogen. ,,Wenn ich meine Freundin verheult in den Armen von diesem Bastard finde, gibt es ein Problem. Verschwinde, du elender Mistkerl.", sprach er ruhig, jedoch voller Zorn.
Jamini war mehr als verunsichert. Mit einem brüllenden Katsuki konnte sie umgehen, doch so ruhig und angespannt wie er gerade war, konnte sie ihn kaum einschätzen. Noch dazu, spürte sie die geballten Fäuste in Hitoshi's Hosentaschen.
,,Deine Freundin kann wohl selbst entscheiden, mit wem sie etwas macht. Offenbar bin ich ihr gerade lieber als du, was mehr als verständlich ist." Katsuki's Griff um ihren Unterarm wurde stärker und sie verkniff sich ein Zucken ihrer Augenbraue. ,,Du elender, ich bring dich um.", knurrte er und ging auf den Jungen zu.
Ohne groß nachzudenken riss sich Jamini los, ignorierte das Brennen ihrer aufgerissenen Wunde und stellte sich zwischen die beiden. ,,Es reicht!" Wütend sah sie den Blonden an. ,,Ihr beide reagiert völlig über." Sie konnte sich förmlich den ungläubigen Blick von Katsuki vorstellen.
,,Nach deiner Selbstverletzung letztens, willst du mir sagen, dass ich überreagiere, wenn ich mir Sorgen mache?", brüllte er. Die Wut war plötzlich verschwunden, sprachlos stand sie da und starrte ins Nichts. ,,Selbstverletzung?", hörte sie Hitoshi leicht entsetzt nachfragen.
Selbstverletzung.
Es traf Jamini tiefer als sie erwartete. Erst jetzt wurde ihr ihre Aktion und ihre darauffolgende Entscheidung bewusst. Und noch viel mehr kam die Erkenntnis wie ein Schlag. Sie hatte sich schon mehrere Male selbst verletzt.
Ihr kam nie in den Sinn sich selbst Wunden zuzufügen, weil sie es wollte oder den Drang dazu hatte. Viel mehr, hatte sie es einfach getan. War es Leichtsinn? Ihr Traum war es Heldin zu werden, sie konnte ja noch nicht mal sich selbst schützen. Sie verstand plötzlich ihre eigenen Taten nicht mehr, hinterfragte sich selbst.
Das Messser vom Heldenmörder hatte sie ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, dass es eine Arterie durchtrennt haben könnte, herausgezogen. Sie hatte die Wohnzimmerfenster ihres Hauses eingeworfen und war einfach so über sie Scherben gelaufen. Sie hatte sich letztens einfach so in die Arme geschnitten.
Ohne über die Konsequenzen oder die Taten selbst nachzudenken, hatte sie sich selbst verletzt. Ihr wurde klar, wie fahrlässig und gefährlich sie gehandelt hatte.
Ich bin eine Gefahr für mich selbst ohne es zu merken. Ohne es zu wollen. Ich tue es einfach.
Heftig zuckte der Körper der Schwarzhaarigen zusammen, als sie an den Schultern gepackt und festgehalten wurde. Sie bemerkte ihre unsicheren Beine, das Brennen ihres Armes und die zitternden Hände. Schon lange hatten ihre Finger nicht mehr gezittert, doch jetzt taten sie es. Sie merkte die heftige Reaktion ihres Geistes und auch ihres Körpers, die alleine durch ein Wort ausgelöst wurde. Alles schien so unwirklich, als wäre es nicht echt.
,,Hey, Mäuschen, dein Arm." Sie hob ihren linken Arm, schaute ihn an, sah jedoch nichts. Wie auch? Sie war blind. Sie befreite sich aus Hitoshi's Griff und sah zu Katsuki hoch, welcher plötzlich vor ihr stand.
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Ein Mond unter Sternen
Fanfiction(BakugouXOc) Zwei Spezialitäten und ein Mädchen, doch das ist nicht ihr größtes Problem. Sie selbst würde sagen, dass ihre beiden Macken das kleinste Problem in ihrem Leben sind. Sie hat es sich als Ziel gesetzt eine Heldin zu werden und so nimmt...