„Passt auf euch auf", meinte unser Vater und drückte meinen Geschwistern und mir einen Kuss auf die Stirn. Für einen kurzen Moment schaute er mich nochmal an. Ich lächelte ihn an, da ich nicht wusste was ich sonst tun sollte. Unsere Eltern küssten sich kurz und flüsterten sich etwas zu, sodass wir es nicht hören konnten. Familie ist das Wichtigste bei uns und wird es immer sein. Mir war es nie peinlich, wenn mein Vater mir Zuneigung in der Öffentlichkeit zeigte. Ich war sogar froh, da nicht viele Männer die in so einer hohen Position stehen wie mein Vater, sich in der Öffentlichkeit als Familienvater zeigen. Die meisten Männer denken, dass sie so ihre Schwäche zeigen.
Wir beobachteten unseren Vater wie er die Straße entlang ging und paar Menschen vor seiner Kanzlei begrüßte. Er war in unserer Stadt groß angesehen und jeder mochte ihn. Vielleicht liegt es an seinem charmanten Lächeln, dass auch Cosimo geerbt hat oder weil er jeden gleich gut behandelt. Mein Vater hasste Ungerechtigkeit und vielleicht hat es damals der Plasmastein von Phelicia auch bemerkt und hat ihm als seine Zeremonie war, die Karriere Richtung Recht erteilt. Deswegen wurde unsere Familie auch respektiert. Schon mein Großvater und meine Großmutter väterlicherseits waren wichtige Anwälte im Land. Doch diese starben noch vor meiner Geburt. Auch mein Onkel war Anwalt, doch in einer anderen Stadt. Ich weiß nicht wieso aber als sein erstes Kind auf die Welt kam verschwand er mit seiner Frau und meiner Cousine. Wir sehen sie nur wenn jemand Geburtstag hat und bei Festen.
Ich schaute meinem Vater hinterher und bemerkte gar nicht das meine Geschwister und meine Mutter schon zur Schneiderei abgebogen sind.
„Aurelia?", hörte ich die Stimme meines Bruders. Ich löste mich von meiner Trance und ging ihnen schnell hinterher. Ich tagträume oft. Meine Mutter hatte mich als Kind oft ermahnt, aber es änderte sich nichts und nach jahrelangen Versuchen mir diese Angewohnheit abzugewöhnen, gab sie auf.
Wir standen vor der Schneiderei Aircrown und öffneten die Tür des Gebäudes. Der Raum war sehr hell beleuchtet und es roch nach zu vielen gemischten Parfüms. Mir wurde sofort schlecht und ich wollte wieder rausgehen, aber Kunden die gleich nach uns kamen versperrten den Weg.
Es hat sich eine kleine Schlange im Raum gebildet und ganz vorne sehe ich die Familie Aircrown. Mrs. und Mr. Aircrown und ihre Kinder Liora und Joshua. Joshua war mit Mariella in einer Klasse und ich war mit Liora seit wir fünf Jahre alt waren in einer Klasse. Ich beobachtete die Masse der Menschen genauer.
Es sind meistens Eltern mit ihren Kindern im selben Alter wie meine Geschwister und ich. Wahrscheinlich holen sie auch ihre Kleidung für die heutige Zeremonie ab. Viele lachten und redeten über die heutige Nacht. Mädchen unterhielten sich, wie ihre Kleider aussehen werden und träumen von ihren Traumprinzen.
Die Aircrowns machen die besten und feinsten Kleidungsstücke und sind hoch gefragt. Kein Wunder, dass so eine riesige Menge hier stand und auf ihre Bestellungen wartete. Als Liora mich entdecke, ließ sie ihre Familie alleine stehen und kam auf mich zu.
„Aurelia!", sie grinste und umarmte mich energisch. „Heyy...", und erwiderte ihre Umarmung. „Du weißt nicht wer bei uns Kleider bestellt hat!", sagte sie und grinste über beide Ohren. Sie war noch ein größerer Optimist als mein Bruder. In ihren Augen ist die Welt voller Farben und Gutes. Da ich sie so liebe, versuche ich so wenig wie möglich meinen Pessimismus auf sie abfärben zu lassen. Ich glaube wäre sie nicht da, würde ich so gut wie nie lachen.
„Keine Ahnung..sag's mir", ich hasste Ratespiele und das wusste Liora auch. „Die Nariusons und die Kenneths!". Sie war sehr aufgeregt. Ihre porzellanweiße Haut verfärbte sie leicht rosa und ich versuchte nicht zu lächeln.
„Ich konnte entscheiden was die meist begehrtesten Jungs von den Aqualionen und Ignisoren tragen werden." Ich sah sie verwirrt an.
„Wen meinst du? Die Kenneths haben zwei Söhne", fragte ich nach. „Du fragst noch so dumm. Mensch Aurelia! Na Nathaniel natürlich! Jede Ignisorin will ihn heute Abend haben und ich durfte entscheiden was er heute anzieht. Ich hätte ihm ein Hemd ohne Ärmel nähen können oder nur ein paar Lacken, um die wichtigsten Teile eines Mannes zu verstecken und jedes Mädchen hätte seinen tollen Körper bewundern können. Aber ich war so gnädig und habe ihm den schönsten Anzug geschneidert, den wir heute sehen werden", meinte sie und sah sehr aufgeregt aus.
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VERSATILE I
Fantasy[BAND I] Seit 100 Jahren existiert in diesem Land kein Krieg mehr. Jahrzehnte kämpften die vier Sektoren um die Macht bis das Plasmastein ins Spiel kam. Damit Frieden in diesem Land herrscht, wurde in Generation für Generation ihr Leben bestimmt. Ke...