Es ist laut und mir ist heiß, aber dir Stimmung ist so gigantisch, dass ich mich einfach mitreißen lasse.
Es ist das letzte Konzert der großen Tornee unserer Band. Die Halle, in der wir spielen, scheint aus allen Nähten zu platzen und die Stimmung ist mehr als aufgeheizt. Man hört nur das laute Kreischen der Fans und das noch lautere Dröhnen der Boxen, durch die unsere Musik dringt.
Ich war nie der, der gerne im Mittelpunkt stand oder der mit der Musik unbedingt berühmt werden wollte. Mir ging es immer nur um die Musik, die ich einerseits auf meinem Keyboard und andererseits mit meinen Bandkollegen spiele. Deshalb habe ich den plötzlichen Ruhm einfach so hingenommen und mich stadessen darüber gefreut, unsere Musik teilen zu können.
Simon und Raphael ging es da ähnlich wie mir. Wir wollten einfach nur Musik machen und dabei Spaß haben.
Erst als Magnus Bane, unser Leadsänger, zu uns stieß, hat sich unser Wunsch etwas erweitert und wir wollten ebenfalls berühmt werden. Und hier stehen wir nun in einer ausverkauften Konzerthalle bei unserem letzten Song.
Ein bisschen Wehmut erfasst mich, denn ich habe mich in den letzten Monaten echt daran gewöhnt, mit meinen Jungs auf engsten Raum zusammenzuleben. Bald wieder durch mehrere Straßen von ihnen getrennt zu sein, fühlt sich schon jetzt seltsam an. Immerhin bin ich dann wieder bei Jenny, meiner Freundin, auch wenn ich noch nicht wirklich weiß, ob ich mich darauf freuen soll, denn zwischen uns kriselt es schon seit längeren.
Kurz sehe ich zu Simon, der an der Gittarre nochmal alles gibt, bevor mein Blick zu Magnus wandert.
Im Gegensatz zu uns liebt er das Rampenlicht und suhlt sich förmlich in dem ganzen Fangirlgekreische. Wie immer trägt er eine schwarze, hautenge Lederhose, die nur wenig Platz für Fantasie lässt und unter der er bei dieser Hitze wohl heftig schwitzen muss.
Lächelnd denke ich an einen der vergangenen Auftritte, als er plötzlich in seiner eigenen, kleinen Schweislache stand, nachdem er sich aus einer ähnlichen Hose in Rot geschält hatte.
Dazu trägt er ein weit ausgeschnittenes, grelles Hemd. Seine Haare sind wild nach oben gestylt und auch sein Augenmake up sitzt, selbst nach zwei Stunden, noch immer perfekt.
Gerade schmettert er lauthals die letzten Töne unseres Songs, bevor das Kreischen und der Applaus nochmals anschwellen.Ich lächle leicht, denn ich kann nicht leugnen, dass es mir nicht irgendwie gefällt, wenn man unsere Kunst so bejubelt. Dennoch wird es mir immer unangenehmer, je länger dieser Geräuschpegel anhält, denn so wundervoll ist das, was wir tun, nun auch nicht.
Wir gehören lediglich zu dem Prozent, das es von der Garage auf die große Bühne geschafft hat.
~Danke! Ihr seid großartige Fans!~, sagt nun Magnus und seine Stimme klingt durch das Mikrofon leicht verzerrt,~Und weil die Stimmung hier so gut ist, gibt es noch eine letzte Zugabe. Ein Song quasi direkt vom Notenpapier!~
Was für ein Song?, frage ich mich.
Wir haben keinen neuen Song geschrieben. So etwas tun wir nämlich meistens bei Nachos mit Käsesoße und Cola in unserer Garage. Es kommt nur sehr selten vor, dass jemand einen Song alleine schreibt, aber anscheinend ist genau das passiert, wenn ich den Blick, den Magnus und Simon tauschen, richtig deute.
Fragend sehe ich zu Raphael, der hinterm Schlagzeug sitzt, aber der setzt gerade zum Start an. Also bin ich der einzige, der von diesem Song nichts weiß. Wie peinlich!
Dennoch versuche ich, zumindest äußerlich, cool zu bleiben.
Raphael schlägt einen leisen Beat an und wieder bin ich verwirrt.
Magnus hasst es, leise Songs zu singen, denn er meint, dass seine Stimme nicht gut genug dafür sei. Deshalb singt er lieber laut, denn da kümmert es keinen, ob man mal einen Ton versemmelt. Bei einem stillen Song jedoch bemerkt man das sofort. Dabei hat er eine so schöne Stimme.
Er löst das Mikrofon von der Halterung und beginnt zu singen.
Wie so oft trifft mich seine Stimme mitten ins Herz und plötzlich ist es mir egal, dass ich hierin nicht eingeweiht wurde. Stadessen lausche ich andächtig seiner Stimme, wie auch jeder der Fans, die urplötzlich alle verstummt sind.
Plötzlich dreht sich Magnus um und sieht mich direkt an.
Then you smiled over your shoulder
For a minute I was stone cold sober
I pulled you closer to my chestMagnus spielt auf eine Nacht an.
Es war ganz am Anfang unserer Karriere. Ich hatte einen Streit mit Jenny und habe mich bei einer Aftershowparty so richtig abgeschossen. Leider vertrage ich kaum Alkohol und habe mich noch in derselben Nacht im Bad des Hotelzimmers, das ich mir mit ihm teilte, übergeben.
Er war bei mir und hat mir beruhigend über den Rücken gestrichen und mich später ins Bett gebracht.
Warum bringt er das jetzt zur Sprache?Bei den nächsten Worten erstarre ich.
I knew I loved you then
But you'd never know
Cause I played it cool
When I was scared of letting goWarum sieht er mich dabei direkt an?
Natürlich ist mir klar, was diese Worte bedeuten, aber er ist mein bester Freund! Und ich habe eine Freundin! Was werden nur die Medien denken, wenn das hier rauskommt?
Ich bekomme Panik, aber dennoch bin ich zu fasziniert, um sie meinen Körper beherrschen zu lassen.
I wake you up with some breakfast in bed
I'll bring you coffee
with a kiss on your headJetzt spielt er auf den Morgen nach meinem Absturz an. Er hat Frühstück kommen lassen und mich damit überrascht.
Es ist irgendwie zur Gewohnheit geworden, dass wir auf Tourneen immer nur zwei Hotelzimmer beziehen und diese dann unter uns aufteilen. Simon pennt bei Raphael und ich bei Magnus.
Dieser hat es nämlich schon immer partout abgelehnt mit jemand anderen als mir das Bett zu teilen. Seine Ausrede war immer, dass Raphael schnarcht und Simon sich zu stark bewegt.
Ich hatte nichts dagegen, denn, von seinen gelegentlichen Kuschelattaken abgesehen, war Magnus ein sehr angenehmer Schlafpartner. Ich habe mir nie etwas dabei gedacht, aber jetzt ...
I'm so in love with you
And I hope you know
Darling your love is more than its worth in weight in goldMagnus singt jedes Wort aus voller Überzeugung und mit so viel Gefühl ... Genauo hat er bei uns vorgesungen, in der Garage, als er Teil unserer Band werden wollte.
Wir drei waren eigentlich ziemliche Außenseiter und haben nicht damit gerechnet, dass wirklich jemand zu uns in die Garage kommt und unser Leadsänger werden wollte. Umso überraschter waren wir, als der schillernd schräge Magnus Bane vor uns stand und uns mit einer Ballade förmlich von den Socken gehauen hatte.
I wanne live with you
Even when we're ghosts
Cause you were always there for me
When I needed you mostKurz gerät seine Stimme ins Schwanken, denn jetzt spielt er auf den Tod seiner Mutter an.
Es war ein Autounfall.
Magnus war am Boden zerstört und gerade zu dieser Zeit haben Simon, Raphael und ich ihn gestützt und wieder aufgebaut. Es hat lange gebraucht, bis er wieder so weit ok war, dass er damit leben konnte.Allerdings kann er bis heute nicht hinterm Steuer sitzen, ohne Schweisausbrüche zu bekommen und sich dann zu übergeben.
Just say you won't let go
Oh, just say you won't let go
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Malec-One Shots
FanfictionWie der Titel schon sagt, werde ich hier einige Malec-One Shots, beziehungsweise Kurzgeschichten, veröffentlichen, die so in meinem Kopf herumfliegen. Ich uploade sehr unregelmäßig, da ich nur etwas veröffentliche, wenn ich Zeit und Lust habe. Also...