Nach einem anstrengenden Arbeitstag ohne weitere Zwischenfälle mit Mr Lightwood, bin ich auf dem Weg zum Huntersmoon, einer kleinen, aber netten Bar.
Keine Sorge, ich habe nicht vor mich wieder bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken, um mit irgendjemanden, der mein Boss sein könnte, ins Bett zu steigen. Dieses eine Mal hat mir da vollkommen gereicht.
Nein, ich bin aus geschäftlichen Gründen hier, denn das Opfer, Maia Roberts, arbeitet abends in dieser Bar, um ihr Leben während des Studiums aufzubessern.
Dennoch genieße ich die warme Atmospähre, als ich eintrete und Richtung Bar gehe. Die Bar ist in ein schummriges Licht getaucht und nur wenig besucht. Lrdiglich ein paar einzelne Männer in schwarzen Anzügen sitzen vereinzelt an den Tischen oder spielen Billard im hinteren Teil.
Ich setze mich auf einen gemütlichen Hocker vor dem Tresen und warte, bis ich bedient werde. Bald kommt eine Barkeeperin mit hellbrauner Haut und wilden Afrolocken auf mich zu.
~Was kann ich dir bringen?~
~Einen doppelten Martini bitte.~
~Harter Arbeitstag?~, fragt sie lächelnd, während sie mir das Glas rüberschiebt.Ich trinke einen Schluck und genieße das Brennen in meiner Kehle.
~Du meinst wohl harte Kollegen. Ansonsten war der Tag sogar ziemlich angenehm~, gestehe ich,~Aber ich glaube, im Gegensatz zu dem, was du durchgemacht hast, ist mein ganzes Chaosleben bestimmt ein Kinderspiel.~
Sie versteift sich und sieht mich misstrauisch an.
~Was meinst du?~
~Ach, ich vergaß. Ich bin Magnus Bane, von der Shadowhunter.~Ihr anfängliches Lächeln zerfällt endgültig und sie verschrenkt abwehrend die Arme vor der Brust.
~Wenn Sie versuchen wollen, mich zu bestechen oder zu erpressen, dann ist da hinten die Tür. Ich würde Ihnen nur ungern eine reinhauen.~
~Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.~
~Ja, Sie haben sich hierher verirrt.~Ich verdrehe genervt die Augen. War ich in ihrem Alter auch so drauf?
Gott, ich klinge schon wie ein alter Mann!Ich reibe mir angestrengt über die Nasenwurzel, um nicht in irgendeiner Hinsicht unfreundlich zu werden.
~Ich arbeite zwar bei der Shadowhunter, aber ich will dir helfen.~
~Warum sollte ich dir vertrauen?~
~Solltest du nicht, außer du willst diesen Kerl, der dir das angetan hat, hinter Gitter bringen.~~Red weiter.~, fordert sie misstrauisch, aber ich atme erleichtert auf.
Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Und auch, dass ich bei ihr wieder mit du angesprochen werde, ist mir nicht entgangen.~Viel gibt es da nicht mehr zu reden. Ich will dir helfen, weil ich es einfach falsch finde, solche notgeilen Typen vor Gericht zu verteidigen. Vielleicht bin ich da zu persönlich involviert, um ein neutrales Urteil zu fällen, aber mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass er von meiner zukünftigen Kanzlei verteidigt wird.~
~Und dafür riskierst du deinen Job?~
~Diese Kanzlei war immer mein Traum, aber ich befürchte, dass der in der letzten Woche an seiner Faszination verloren hat. Aber um das Richtige zu tun, gebe ich gerne viel auf.~, antworte ich ehrlich, bevor ich noch einen Schluck nehme.Ich muss mich jetzt auf unser Gespräch konzentrieren und darf mich nicht von den Erinnerungen an meine Mom überrennen lassen. Diese Fälle haben schließlich nicht viel miteinander zu tun, denn hier wird der Täter nicht davonkommen. Dafür werde ich schon sorgen.
~Ok~, stimmt sie zu, obwohl es ihr alles andere als leicht zu fallen scheint,~Was willst du dafür?~
~Nichts.~Ihre Augen weiten sich überrascht.
~Du kommst frisch von der Uni, oder?~
~Ja, aber wie gesagt, um das Richtige zu tun, gebe ich gerne viel auf~, antworte ich grinsend,~Dumm oder?~~Für dich schon.~
~Aber, falls wir gewinnen, bekomme ich bis an mein Lebensende meine Getränke hier gratis!~, fordere ich.Sie grinst und verdreht die Augen.
~Alles, was du willst, Magnus.~
~Das höre ich gerne. Also ...~***
Am späten Abend mache ich mich auf den Weg nach Hause.
Ich habe noch viel Zeit im Huntersmoon verbracht und mit Maia einen Plan gemacht, was bis zur Gerichtsverhandlung noch getan werden muss.
Sie ist mir wirklich sympatisch und ich könnte mir vorstellen, sie auch nach der Verhandlung als gute Freundin zu behalten, denn mit ihr kann man wirklich Spaß haben. Und auch wenn wir über ernstere Themen gesprochen haben, so wurde die Stimmung zwischen uns nicht schlechter.
Ich habe sogar ein ganz gutes Gefühl, auch wenn ich unsere To-do-Liste nochmal überarbeiten muss.Mir ist klar, was ich damit riskiere, meinen Job, aber so ist es nunmal. Und wenn ich schon gehe, dann gehe ich zumindest mit Stil.
So leise wie möglich öffne ich die Tür und werde sowohl Jacke als auch Schuhe los, bevor ich in mein Zimmer schleichen will, aber so weit komme ich nicht.
Als ich gerade an der Wohnzimmertür vorbeikomme, geht plötzlich das Licht an und ich sehe meine verehrten Mitbewohnerinnen auf der Couch sitzen.
~Wo war dennn der werte Herr?~, fragt Cat.
~Bist du plötzlich meine Mom oder warum wartest du, ihr, hier?~~Sag bloß, du warst bei deinem Chef?~
~Als ob Mags etwas mit diesem Typen anfangen würde~, widerspricht Cat, bevor sie sich an mich wendet,~Oder?~
~Natürlich nicht!~, bekräftige ich, obwohl eine kleine Stimme in mir verhement widerspricht.Sie hält ein kleines Schild mit Aber ich wünschte, es wäre so hoch.
Innerlich entreiße ich ihr dieses Schild und werfe es in den Mülleimer.
Er ist mein Boss, also NEIN!~Und wo warst du sonst?~, fragt Dot mich sanft.
Sie war schon immer der Ruhepool von uns dreien, während Cat immer sehr aufbrausend ist. Ich bin da eher die optimistische Dramaqueen, was erklären müsste, warum ich mit zwei anderen Mädchen eine WG bewohne und nicht etwa mit zwei Kerlen.
Ich seufze theatralisch, bevor ich auf sie zugehe und mich zwischen sie auf das quietschrote Sofa fallen lasse. Ich werde in naher Zukunft ohnehin nicht in mein Zimmer kommen, warum also sinnlos in der Gegend rumstehen?
~Im Huntersmoon. Ich habe einen Fall angenommen, der mich wahrscheinlich meinen Job kosten wird.~
~Und warum tust du es dann?~, fragt Dot lächelnd, während sie nach dem Eisbecher auf dem Couchtisch greift.
Offenbar haben die beiden wirklich auf mich gewartet.~Es fühlt sich richtig an, irgendwie.~
~Und um was geht es?~Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
~Stimmt, deine Schweigepflicht..~, fällt es Cat wieder ein.
~Eigentlich wollten wir ohnehin einen Film sehen. Willst du auch?~~Naja, eigentlich müsste ich ...~
~Vergiss es. Du kannst nicht immer arbeiten.~, meint Cat und zieht mich zurück, weil ich gerade aufstehen wollte.Ich lache kurz.
~Und warum habt ihr mich dann gefragt?~
~Höfflichkeitshalber.~, antwortet Dot, aber da sie gerade einen Löffel Eis im Mund hat, hört es sich eher nach Höpflischtkeitschalver an.Damit ist die Entscheidung gertroffen und wir schauen einen Film an, irgendeine romantische Komödie.
Das liebe ich an meinen Mädels. Zwar sind wir alle drei selten gleichzeitig da und es gibt auch oft Streit ums Bad, aber das entschädigen Momente wie diese, in denen wir mit mehreren Schachteln Eis vor der Glotze sitzen und irgendwelche Filme beziehungsweise Serien schauen.
Ich bin echt froh, solche entspannten Momente mit ihnen genießen zu können, denn in nächster Zeit werde ich wohl keine Ruhe mehr finden.
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Malec-One Shots
FanficWie der Titel schon sagt, werde ich hier einige Malec-One Shots, beziehungsweise Kurzgeschichten, veröffentlichen, die so in meinem Kopf herumfliegen. Ich uploade sehr unregelmäßig, da ich nur etwas veröffentliche, wenn ich Zeit und Lust habe. Also...