~Nur noch ein Jahr und dann sind wir endlich frei!~, freut sich Jace neben mir, als wir das Schulgebäude betreten.
~Bei mir schon, aber bei dir ... Ich gebe dir zwei Jahre.~, antworte ich ihm keck.Dafür kassiere ich einen nicht böse gemeinten Schlag auf den Oberarm.
~Kann eben nicht jeder so ein Streber sein wie du.~
~Falsch, nicht jeder kann so ein gut aussehender Streber sein.~, entgegne ich, während wir zum Matheraum gehen.Heute ist der erste Schultag unserers letzten Schuljahrs an der Highschool und schon beim Frühsport habe ich mir fest vorgenommen, dass es das beste Jahr meines Lebens werden soll. Ich will über mich hinaus wachsen und sowohl Erfolg als auch Spaß haben.
Beliebt bin ich ja bereits als gutausehender Footballspieler. Und nein, das ist nicht die Selbstverliebtheit, die da aus mir spricht, sondern der pure Realismus. Aber das heißt nicht, dass mir die schmachtenden Blicke der Mädchen nicht gefallen und meinem Ego zusätzlich unheimlich gut tun.
Diese Blicke verfolgen aber auch Jace, meinen Adoptivbruder, obwohl er ihnen keine Beachtung schenkt. Er ist nämlich schon seit einem Jahr mit seiner großen Liebe Clary Fairchild zusammen und glücklicher als je zuvor.
Ich für meinen Teil halte mir alle Möglichkeiten offen, denn bei mir hat es bisher noch nicht so gefunkt, dass ich meine Freiheit dafür aufgeben würde.
Meine Freude wird lediglich dadurch getrübt, dass in der ersten Stunde Mathe ansteht, der wahrscheinlich einzige Kurs, den ich nicht mit Jace habe und naja, es ist Mathe. Den Spruch Mathe am Morgen bereitet Kummer und Sorgen gibt es schließlich nicht umsonst an unserer Schule.
~Gutaussehend? Sag das nochmal, wenn du nach einer heißen Partynacht kotzend über der Klosschüssel hängst.~, kontert er, bevor er sich grinsend verabschiedet und Richtung Kunstraum verschwindet.
Ich hingegen betrete den Matheraum und setze mich einfach in die Mitte. Beinahe sofort bin ich von einer kleinen Menschentraube umringt und während mir manche Fragen stellen, erzählen andere von ihren Ferien oder aber schmachten mich einfach nur an. Mir gefällt's, auch wenn mich das jetzt nicht sonderlich interessiert. Ich lehne mich auf meinem Stuhl zurück und verschränke die Arme hinter dem Kopf, während ich die Schwärmer- und Schleimererein über mich ergehen lasse.
Der Ruhm ist gut und schön, aber er muss schon verdient sein. Ich arbeite hart an ihm. Versuche, überall der Beste zu sein, aber irgendwie ist mir das alles nicht gut genug.
Es fehlt irgendetwas. Irgendetwas, dass das Ganze besonders macht.
Vielleicht sollte ich doch mal über eine Feundin nachdenken? Es wäre für mich nicht schwer, eine zu finden, immerhin bin ich Alec Lightwood.
Aber ich weiß nicht. Diese Entscheidung fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
Pünktlich zum Klingeln rauscht unser Mathelehrer herein und schlägt die Tür laut hinter sich zu.
Sofort setzen sich alle auf ihre Plätze.
Mit Mr Morgenstern ist nämlich nicht zu spaßen und man will ihn nicht zum Feind haben. Selbst ich will das nicht riskieren, weshalb ich mich wieder vorlehne, um den Eindruck zu erwecken, dass ich aufpasse.Er will gerade etwas sagen, als die Tür ein weiteres Mal aufgerissen wird.
Im Rahmen steht ein Kerl, den ich zwar noch nie zuvor gesehen habe, der aber unglaublich gut aussieht.
Er ist schlank, aber muskulös. Seine Haut hat einen sanften Karamellton und seine Haare sind rabenschwarz und zu Stacheln hochgegelt. Sein Gesicht ist makellos mit einer geraden Nase, einem kantigen Kinn und einem mehr als verführerisch aussehenden Mund. Aus Gründen, die ich nicht ganz verstehe, sind seine Augen geschminkt, was sie aus meiner Sicht aber nur noch schöner macht.Er trägt unsere Uniform, geht also auch auf diese Schule und ist wohl einfach neu hier.
Er scheint es mit dem langweiligen Dresscode allerdings nicht allzu eng zu sehen, denn seine Krawatte ist nur locker gebunden und hängt leicht schief und auch das Hemd ist nur locker in die Hose gesteckt.Trotz, dass ihn alle anstarren und er zu spät ist, lächelt er so charmant, als hätte er das alles geplant.
~Sie sind zu spät!~
~Hat der Unterricht denn schon begonnen?~, fragt der Neue mit eben jenem Grinsen, das perfekt in eine Zahnpastawerbung gepasst hätte.
Ich hätte wahrscheinlich hunderte dieser Zahnpastatuben gekauft.~Nein, aber es hat bereits geklingelt.~
~Aber der Lehrer bestimmt doch immer, wann eine Schulstunde aufhört, kann er dann nicht auch entscheiden, wann sie beginnt?~, fragt er mit einem unschuldigen Unterton.Seine Augen funkeln aber verschmitzt, als er Mr Morgenstern von unten herauf ansieht.
~Wer sind Sie eigentlich?~
~Schön, dass Sie fragen~, meint der Fremde und schließt lächelnd die Tür hinter sich,~Ich bin Magnus Bane und wenn Sie Mr Morgenstern sind, dann freue ich mich auf diese Mathestunde.~~Setzen.~
~Wohin denn? Auf den Boden, aufs Pult oder, bitte sagen Sie nicht, dass ich mich auf Sie setzen soll.~, sagt Magnus und erntet dafür ein paar Lacher, die ihn unheinlich zu befriedigen scheinen.~Auf einen Stuhl, Sie Spaßvogel.~, komandiert er genervt, bevor er sich der Tafel zuwendet.
Magnus' Blick schweift durch den Raum und bleibt schlussendlich an mir hängen. Kurz scheint sein Lächeln zu wackeln, aber schon ist es wieder normal.
Habe ich mir das nur eingebildet? Wahrscheinlich.
Plötzlich kommt er auf mich zu und mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Ich werde nervös und als er sich elegant neben mich fallen lässt, sehe ich konzentriert auf mein Mäpchen, um ihn nicht anzustarren.
Aus der Nähe sieht er nämlich noch besser aus. Und riechen tut er auch noch gut ...
Was tue ich hier eigentlich? Ich bin Alec Lightwood, der wahrscheinlich beliebteste Single überhaupt! Warum lasse ich mich von dem Neuen nur so verunsichern? Außerdem bin ich nicht schwul! Also, ich denke, dass ich nicht schwul bin...
Dennoch soll er hier nicht die Oberhand gewinnen, nur weil ich kurz verunsichert war. Also drehe ich mich mit einem kleinen Lächeln zu ihm und sage~Ich bin Alec.~
Er sieht auf und kurz verhacken sich unsere Blicke. Er scheint einmal mein ganzes Gesicht abzuscannen und sein Blick ist unergründlich.
Dennoch fühle ich mich unter seinen forschenden Augen nicht unwohl.
Eher genieße ich seine Aufmerksamkeit. Mehr, als die der anderen, denn bei ihm ist es irgendwie etwas Besonderes.Als er mit seiner Analyse fertig ist, scheint er kurz auf etwas zu warten. Aber ich habe keinen blassen Schimmer, auf was, weshalb ich warte, bis er irgendetwas sagt.
Doch er zieht nur eine Augenbraue hoch und für einen Augenblick sieht er enttäuscht aus, bevor sich das übliche Lächeln auf sein Gesicht legt.
Er nickt aber nur freundlich und wendet sich dem Unterricht zu.
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Malec-One Shots
FanfictionWie der Titel schon sagt, werde ich hier einige Malec-One Shots, beziehungsweise Kurzgeschichten, veröffentlichen, die so in meinem Kopf herumfliegen. Ich uploade sehr unregelmäßig, da ich nur etwas veröffentliche, wenn ich Zeit und Lust habe. Also...