Trauer... 22

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Am nächsten Morgen werde ich durch heftiges Klopfen geweckt, dann krachtes und viele Schritte kommen schnell näher, langsam werde ich wach, da erkenne ich ein Gesicht über mir, „Shizune, was ist denn los?" besorgt sieht sie mich an.

„Es ist schon Nachmittag Bell! Deine Freunde suchen dich überall, was ist hier eigentlich passiert und warum bluten deine Knie?" völlig überfordert starre ich sie an. Sie seufzt und hilft mir beim Aufstehen, ich erblicke die Unordnung, „was ist denn hier los?" frage ich verwirrt und fasse mir mit geschlossenen Augen an den Kopf, Shizune klebt an jedem Knie ein großes Pflaster. „Sag mal, was ist das letzte, woran du dich erinnern kannst?" ich überlege einen Moment, „das letzte? nun ich habe keine Ahnung wie ich hierhergekommen bin, ich stand zuletzt mit diesem Mädchen auf dem Felsen, wo ich immer trainiere!" „du meinst Temari, das ist seltsam! Du scheinst nicht auf den Kopf gefallen zu sein, aber vielleicht, ähm..." „vielleicht was?" Sie legt ihre Hand auf meinen Kopf, und schließt ihre Augen, sie konzentriert sich richtig.

Ich mache es ihr gleich, um zu sehen was sie findet, es ist alles dunkel, da taucht plötzlich eine Hand auf und greift nach uns, sie nimmt die Sicht. Shizune bricht ab, „du kannst dich wirklich nicht erinnern?" ich schüttele mit dem Kopf, „ich vermute, Akatsuki wollte dich entführen, wurde aber aufgehalten, weshalb sie vor deiner Erinnerung eine Barriere errichtet haben." „Muss ich das Verstehen?" sie seufzt, „hör mal, Naruto ist aufgewacht, er wollte dich sehen! Außerdem ist er abgehauen, wir haben geglaubt er sei hier." „er ist nicht hier, jedenfalls nicht, dass ich wüsste!" sie nickt, „deine Knie sind nur auf geratscht, die werden schnell heilen!" ich nicke, sie verschwindet mit ihrem Trupp und lässt mich zurück, da vernehme ich von oben ein Poltern.

Schnell laufe ich hinauf, in meinem Zimmer liegt eine halbe, blonde Mumie auf dem Boden, „hey Naruto! Was machst du da unten?" frage ich belustigt und doch ohne zu lachen. „ich flüchte vor Shizune und den anderen, eigentlich müsste ich noch das Bett hüten, aber ich bin Fit wie ein Turnschuh, weißt du?" „verstehe, ich fühle mich genauso, das Krankenhaus ähnelt einem Knast, meinst du nicht?" „oh ja, sag mal, kennst du ein gutes Versteck?" ich denke nach, da fällt mir was ein, „Naruto, steh auf und komm mit!" kichernd folgt er mir, wir steigen die Leiter zum Dachboden hinauf.

Ich ziehe die Leiter mit hoch und schließe die Klappe, eine Weile schweigen wir und sehen uns die ganzen alten Sachen auf dem Dachboden an, Spiele ohne Ende in vielen verschiedenen Kartons. Wir suchen uns ein Brettspiel aus und spielen stundenlang, irgendwann höre ich wie sich meine Haustür öffnet und wieder schließt, schleichende Schritte tapsen die Treppe hinauf. Durch ein kleines Loch durch, dass ich sehen kann beobachte ich das Geschehen, leise flüstere ich zu Naruto, „hey, stoppe deinen Chakra Fluss!" er führt es schnell aus, genauso wie ich auch.

Die Person unter uns ist Itachi Uchiha, ich verwandle mich in eine Katze, durch den Schornstein falle ich hinunter und lande auf meinen Samtpfoten, durch den aufgewirbelten Staub muss ich mehrmals niesen, schnell springe ich die Treppe hinauf, bis zu dem Flur, wo Itachi sich befindet. Durch ein leises Maunzen entdeckt er mich sofort, er zieht seinen dicken Akatsuki Mantel aus, er lockt mich kindisch an, ich gehe zu ihm und lasse mich kraueln, „weißt du, ich wollte nicht, dass Sasuke zu diesem Schwein geht. Er hätte einfach, nur hier in Frieden leben sollen, nichts weiter!" „miau, miau, miau!" antworte ich ihm, „ich wollte sie nicht töten, aber ich musste, ich musste es tun, um meinen Bruder zu beschützen, verstehst du das Kätzchen?" „miau!" antworte ich ihm nur um weiß zu machen, dass ich wirklich eine gewöhnliche Katze bin.

Er steht auf und greift nach seinem Mantel, „Tja, mein Leader meinte, ich soll nachsehen ob die kleine Bell hier ist! Aber dem scheint nicht so, dieses Mädchen ist noch jung, aber schon sehr stark, ein guter Anführer, das steckt wirklich in ihr!" er verschwindet wortlos aus meinem Haus. Ich verwandle mich zurück, „Naruto, lass die Leiter runter!" rufe ich, nur wenige Augenblicke später lässt er sie runter, ich klettere hinauf, „was war das?" fragt er irritiert, „denk nicht darüber nach, mein Freund!" flüstere ich, während ich die Leiter wieder hochziehe. Nach einer Weile frage ich ihn, „willst du nichts essen gehen?" „oh doch, aber ich will dich nicht allein lassen, in letzter Zeit taucht ziemlich oft das Wort Akatsuki auf, entweder im Zusammenhang mit mir oder mit dir! Das macht mir Angst, ich will dich nicht auch noch verlieren." Er will mich nicht auch noch verlieren? Meint er Sasuke? Mir steigen die Tränen.

„Naruto, du bist ein wahnsinnig guter Freund, ich bitte dich, geh jetzt was essen! Ich will nicht vor dir anfangen zu heulen." Er zuckt zusammen, „alles klar, ich hebe dir eine Portion Nudelsuppe auf! Du bist nicht schuld daran, vergiss das nicht!" die letzten Worte sind so ernst ausgesprochen, dass ich mich sogar frage, ob das wirklich Naruto war. Er verschwindet durch ein kleines Fenster, durch dass er gerade noch so durchpasst, nur wenige Sekunden später muss ich so richtig heulen, ich weiß nicht warum, aber ich muss einfach, Richtung Abend spaziere ich dann durch das Dorf. Am Fluss mache ich halt, ich trinke einige Schlucke und springe dann auf die andere Seite, ich blicke zurück, am Ufer wo ich noch vor einer Sekunde stand, steht er.

Itachi, was will er noch von mir, ich setze an zu sprechen, doch ich verzögere und halte mich selbst davon ab, er selbst weiß nicht was er sagen soll, da sich weder bei mir noch bei ihm ein Muskel regt, gehe ich weiter. Er folgt mir nicht, das ist gut, ich laufe gedankenverloren bis in die Innenstadt hinein, vor Ichiraku's Nudelsuppenrestaurant bleibe ich stehen. Ich denke nach und trete dann ein, alle Plätze sind frei, ich setze mich und schweige einfach, dann gebe ich meine Bestellung auf, „eine Nudelsuppe mit Rindfleisch bitte!" schon stellt er sie mir hin. Verwirrt blicke ich ihn an, doch Teuchi lächelt einfach, von hinten legt sich eine Hand auf meine Schulter, ich zucke leicht zusammen, Iruka setzt sich neben mich und sieht mir tief in die Augen, in meinen Augen ist Trauer und Einsamkeit zu erkennen.

„Bell, iss dich satt, mmh?" spricht er, ich blicke auf meine Suppe herab, in der Brühe sehe ich plötzlich sein lächelndes Gesicht, ich nehme mir die Stäbchen und beginne zu essen. Man kann es eigentlich gar nicht essen nennen, wohl eher schlingen mit dem Zusammenhang weinen, als die Schüssel endlich leer ist spreche ich, „warum? Warum ist er fort?" Iruka streicht seine Hand über meinen Rücken. Es beruhigt mich ein wenig, „Sasuke hat nun mal, nur dieses eine Ziel vor Augen, niemand kann ihm das nehmen! Er war dein bester Freund, irgendwann werdet ihr euch da draußen wiedersehen." „Noch eine Portion bitte!" rufe ich vollgetankt mit Kraft, wir bekommen beide noch eine ordentliche Portion, bevor wir am späten Abend das Restaurant verlassen, frage ich noch, „hey Teuchi, war Naruto heute Nachmittag hier?" „Naruto? Mmh, ja er war hier, aber er wurde von Shizune ins Krankenhaus zurückgeschliffen."

„Oh je, aber irgendwie war es doch klar, dass sie ihn früher oder später finden würden!" lache ich leise, wir machen uns auf den Weg „was meinst du damit?" fragt er dann, „nun ja, Naruto ist aus dem Krankenhaus geflohen, am Nachmittag haben wir uns auf dem Dachboden versteckt, dann habe ich ihn aber weggeschickt, weil ich allein sein wollte, er wollte halt Nudelsuppe essen." Iruka lacht leise, „dieser Junge ändert sich nie, naja, so wird niemanden Langweilig, zum Glück muss ich mich nicht mehr damit herumschlagen!" auch ich muss kichern, unsere Wege trennen sich, ich laufe nach Hause und lege mich gleich ins Bett.

Es vergehen einige Tage, ein paar Wochen ohne, dass ich mein Haus verlasse, nur zum Abendessen gehe ich hinaus, ich trainiere nicht und treffe mich mit niemanden, ich lasse auch niemanden in mein Haus, so sind vier ganze Wochen um.

Übermenschliche Wesen bei AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt