Oh mein Gott! Was ziehe ich nur an? Ich nehme mir ein Kleid aus dem Schrank und halte es mir vor den Körper. "No Way! Viel zu kalt." ,maule ich und werfe das Kleid auf mein Bett. Wieder verschwindet mein Kopf im Kleiderschrank. Ich wühle in gefühlt endlosen Bergen von Jeans und Shirts. Ich seufze und werfe den Kopf in den Nacken. Ich hab nichts anzuziehen. Das ist ein großer Berg von nichts. Heute rief meine beste Freundin Cecile an. Sie hat mich zu ihrem Geburtstag eingeladen. Ich hab mich wirklich gefreut von ihr zu hören. Das sie an mich denkt, schließlich war viel zu viel Zeit vergangen seit wir uns das letzte Mal gesprochen hatten. Danny und die Arbeit fressen meine Zeit förmlich auf. Im Moment ist kein Spielraum, für persönliche Freiheiten. Cecile brauchte nicht lange bis ich schließlich zugesagt hatte. Sie ist doch meine beste Freundin, auch wenn wir im Moment kaum voneinander hören. Als ich Rosie fragte ob sie auf Danny aufpasst, willigte sie ohne Groß zu zögern ein. "Es ist gut das du mal ausgehst. Du brauchst auch etwas Zeit für dich." ,lächelte Henry. Ja zeit für mich war definitiv nicht schlecht. Etwas abspannen, vom Alltagsstress. Von den ganzen Sorgen um Danny. Von dem Ärger mit Kilian. Nein einen Abend Abstand wird mir gut tun. Schließlich hat Danny auch etwas davon, wenn seine Mama happy ist. Ich ziehe eine schwarze Jeans aus dem Stapel und einen beigen oversize Pullover.Fertig angezogen, rundet eine feingliedrige silberne Kette das Outfit ab. Meine langen Haare lasse ich offen, die mir in Wellen über die Schultern fallen. Ein zufriedenes Spiegelbild lächelt mich an. Ich bin bereit auf einen schönen Abend mit den Mädels.
3 Stunden später.
Ich hätte zu Hause bleiben solle. Auf der Couch, in meinen Wohlfühlklamotten. Einen schnulzigen Film und jeder Menge Popcorn. Danny der oben leise schläft. Das wäre der Inbegriff eines perfekten Abends gewesen, aber nicht das hier. Zuerst waren wir im Kino und haben einen Film mit Channing Tatum angeschaut. Die Handlung war den Mädels relativ egal, sie wollten den Film nur wegen diesem Typen schauen. Der Film war wirklich mittelmässig. Ich weiß schon garnicht mehr wie er genau heißt. Warum finden alle diesen Typen nur so verdammt sexy? Der Typ ist aalglatt. Ohne Ecken und Kanten. Die paar Muskeln sind uninteressant. So sollte ein Mann nicht aussehen. Wer brauch schon einen Waschbrettbauch. Ein kleiner Waschbärenbauch, dagegen ist nicht schlecht. Ist viel angenehmer beim kuscheln. Mich juckt der Typ nun wirklich nicht. Die ganze Zeit fielen so Kommentare wie das sie ihn nicht von der Bettkante schubsen würden. Eigentlich waren sie nie so. Oder etwa doch? Vielleicht haben wir uns doch etwas entfremdet? Oder mich ärgert es nur das sie sich nicht nach mir erkundigen. Meinem Leben mit Danny. Meinen Sorgen. Macht man das nicht so als Freunde? Doch die ganze Zeit geht es nur um irgendwelche Männergeschichten, Partys oder anderen Mädelsabende wo ich nicht dabei war und nicht mitreden kann. Ich komme mir vor wie das fünfte Rad am Wagen. Eigentlich wollte ich schon nach Hause, doch die Mädels haben mich überredet in Greencastle noch den Pub zu besuchen. Ein Spielverderber wollte ich dann doch nicht sein.
Schon als wir am Pub ankommen, hören wir die Lautstärke die darin herrscht. Lautes Lachen dringt nach draußen. Heute ist Freitag Abend und der Pub wird brechend voll sein. Einmal mehr verspüre ich den Drang umzudrehen und nach Hause zu gehen.Ich will mir das nicht antun. Vielleicht bekommen die Mädels ja auch garnicht mit, wenn ich mich einfach verdrücken würde. Doch als könne Cecile meine Gedanken lesen, schnappt sie sich meine Hand und zieht mich mit in den Pub. "Es wird nicht die Flucht ergriffen." ,lacht Cecile. Mist. Wie zu befürchten war ist der Pub brechend voll. Kurz hab ich die Hoffnung das es zu voll ist, alle Plätze belegt sind und wir unverrichteter Dinge wieder gehen können. "Dort ist ein Platz für uns vier. Gegenüber der Theke." ,lächelt Cecile erfreut. Zielsicher steuern die Mädels den Platz an und lassen sich seufzend fallen. Ich ergattere einen Platz mit Blick auf die Theke. Rebecca die Bedienung nimmt unsere Bestellung von 4 Guinness auf. Während die Mädels schnell wieder zu alten Themen zurückfinden, lasse ich meinen Blick schweifen. Heute scheint wieder ganz Greencastle hier zu sein. Der Bäcker Maurice mit seinem Kumpel, dessen Name mir immer wieder entfällt. Francine, die Verkäuferin in dem kleinen Tante Emma laden und auch Ciara, die Bedienung aus dem kleinen Café ist da. Rebecca kämpft sich durch die Massen. Das Tablett mit den Getränken, fest im Griff. Sie bewegt sich grazil durch die Menge, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Für jeden hat sie ein liebes Wort oder ein Lächeln parat. Ich bewundere sie für ihre Gelassenheit. Ich könnte das nicht.
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Lighthouse-Taigh Solair
Fanfiction"Die Liebe ist, wie ihr wisst, die eine Kraft, die man nicht erklären kann, die nicht auf einen chemischen Prozess reduziert werden kann, sie ist der Leuchtturm, der uns den Weg nach Hause weist, wenn wir allein sind und sie ist das Licht das un...