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Hallo ihr Lieben,

hier kommt ein letztes Posting vor und an Weihnachten. Ich danke euch allen für die vielen Kommentare und die vielen Likes bis jetzt. Ich wünsche euch und euren Familien trotz aller Umstände, ein schönes Weihnachten. Viel Zeit mit euren Lieben und ein paar ruhige Tage. Bei Aéryn und Paddy geht es in der nächsten Woche weiter. Aber jetzt viel Spaß beim Lesen. 

Liebe Grüße, 

Eure Tipsie.


Johns Sicht

Nachdenklich hält sich Paddy an seiner Kaffeetasse fest und sieht starr darauf. Die Augenringe zeugen von einer schweren Nacht. Seit er sich an den Tisch gesetzt hat, hat er nicht ein Wort mit uns gesprochen. Er schweigt. Jeder Versuch ihn in ein Gespräch einzubinden, ist bis jetzt gescheitert. Seine Haltung macht deutlich, das er hier nicht sein will und ich kann es ihm noch nicht mal verdenken. Natürlich haben wir gestern gesprochen und wir sind uns nicht an die Gurgel gesprungen, aber es müsste ein Wunder geschehen, das er uns verzeiht. Ich kann es ihm noch nicht mal verdenken. Erst als Aéryn sich an den Tisch setzt, sieht man den Anflug eines Lächelns. Die beiden versuchen es zu verbergen, aber die Blicke die sie sich zuwerfen verraten ihre Gefühle füreinander. Diese unscheinbaren Berührungen, zeugen von einer tiefen Nähe zueinander. Von viel Vertrauen. Zu gerne würde ich wissen, wo es Paddy hin verschlagen hat. Doch er würde es mir nicht verraten. Zu tief sitzen die Verletzungen, die durch unser Verhalten entstanden sind und Aéryn? Klar hat sie zugestimmt das ich mich melden kann, aber auch von ihr würde ich kein Sterbenswörtchen erfahren. Ihre Blicke zu Beginn des Besuchs gestern, hat deutlich gemacht das sie nicht wirklich scharf darauf ist uns kennenzulernen. "Lass uns fahren. Danny wartet schon." ,sagt Aéryn sanft und berührt Paddy an der Schulter. Dieser nickt, trinkt den letzten Rest seines Kaffees und steht auf. "Danke das wir hier übernachten durften." ,sagt er. Ein kurzer Blick in die Runde. Ein kurzes Bye und er geht. Kein Bis Bald oder wir sehen uns wieder. Aéryn seufzt, sieht ihm einen kurzen Moment nach und schaut dann zu mir. "Meld dich, wenn du wissen willst wie es ihm geht." ,sagt sie und steht auf. Nicht sie meldet sich, sondern ich tue es. Sie schiebt mir einen Zettel über den Tisch. Als ich ihn öffne steht darin eine Nummer. Ihre Nummer. "Schreib mir dann deine Nummer. Du kannst dich jederzeit melden." Mit einem freundlichen Lächeln blickt sie in die Runde. Bedankt sich und geht. Ich höre wie die Haustür zugeht und gehe langsam zum Fenster. Ich weiß auch nicht warum ich das tue. Vielleicht um Paddy noch mal zu sehen? Ich befürchte so schnell werde ich ihn nicht wiedersehen, wenn überhaupt.

Paddy steht an sein Auto gelehnt und wartet auf Aéryn. Er sieht nervös aus. Knibbelt an seinen Fingern. Als er Aéryn sieht richtet er sich auf und lächelt erleichtert. Er geht einen Schritt auf sie zu, zieht sie in seine Arme, vergräbt sein Gesicht in Ihren Haaren. Ich sehe wie sie reden und zu gerne würde ich verstehen über was. Es ist ein komisches Gefühl zu sehen wie er sie küsst. Wie er jemanden küsst der nicht Elisa ist. Fast 10 Monate ist ihr Tod jetzt her. Niemand kann von ihm verlangen das er alleine bleibt. Aber er vergisst Elisa nicht. Noch immer trägt er seinen Ring. Als Paddy seinen Wagen zurücksetzt, sieht er mich direkt an. Ich kann seinen Blick nicht deuten. Ich weiß das er nicht wollte, das ich ihn die Nacht so sehe. So war er als Kind schon. Er wollte noch nie zeigen, wenn es ihm schlecht geht. Immer hat er es geschafft diese Maske aufzusetzten. Doch jetzt gelingt ihm das nicht. Er sieht nach hinten, wendet den Wagen und schon ist er weg. Ohne einen Gruß. Ein Handzeichen. Einfach weg.

2 Wochen.

"Aber irgendwo muss er doch sein?" ,sagt Maite verzweifelt. "Wir können doch nicht hier sitzen und abwarten, bis er sich meldet." Niemanden von meinen Geschwistern hab ich erzählt, das ich Paddy gesehen habe. Paul hat versprochen zu schweigen. "Warum sollte er das auch tun? Nach allem was wir getan haben?" ,sagt Patricia leise. Sie leiden. Ihnen tut es genauso leid wie mir. Doch keiner leidet so wie Maite. Ich sehe wie sie mit den Tränen kämpft. Der Wut auf sich. Sie und Paddy hatten immer eine ganz besonders enge Verbindung. Maite macht sich Vorwürfe. Das sie sich hat mitziehen lassen, von dem Gerede. Das sie nicht für Paddy da war, als er sie am meisten brauchte. "Und was willst du machen? Er könnte überall auf der Welt sein." ,wirft Jimmy ein. Seine Nerven liegen blank. Die Sorge um Paddy frisst ihn auf. 2 Wochen ist es jetzt her, seit ich ihn in Irland gesehen habe. 2 Wochen in denen ich geschwiegen habe. Aber ist das Richtig? Sollte ich ihnen nicht sagen das es Paddy gut geht? Das er lebt. Sie malen sich in ihren Köpfen die schlimmsten Szenarien aus, von denen keine zutrifft. Ich schreibe immer wieder mit Aéryn. Weiß das Paddy noch an unserer Begegnung zu knappern hat. Er sich aber zurück kämpft. Wieder lacht. Fröhlich ist. Das die ersten Tage hart waren, daraus hat sie keinen Hehl gemacht.

Lighthouse-Taigh SolairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt