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"Der Sänger Michael Patrick Kelly wurde gestern Abend bei einem Autounfall lebensgefährlich verletzt. Bei einem starken Unwetter war ein entgegen kommendes Fahrzeug von der Fahrbahn abgekommen und Frontal in das Auto des Sängers gefahren. Der Zustand des Sängers sei äußerst kritisch." Wie gebannt schaue ich auf meinen Laptop. Mein Puls rast und mir schnürt es die Kehle zu. Die Worte hallen in meinem Kopf wieder, während in dem TV Bericht Bilder eingeblendet werden. Bilder von Paddy auf der Bühne. Allein oder mit anderen Musikern. Er lacht. Sieht fröhlich aus, während diese grausamen Worte gesprochen werden. Das nächste Bild, zeigt Paddy mit einer bildhübschen Frau, mit blonden gelockten Haaren. Sie strahlen sich verliebt an, während sie dabei sind die Kirche zu verlassen. Sein Hochzeitsfoto, schießt es mir durch den Kopf. "Die Frau des Sängers und der Fahrer des anderen Wagens, verstarben noch an der Unfallstelle." Meine Augen beginnen zu brennen und ich spüre die Tränen die meine Wangen herunterlaufen. Das nächste Bild was gezeigt wird, ist Paddys Auto oder zumindest das was davon übrig ist. Ein ersticktes Schluchzen verlässt meine Kehle und ich halte mir die Hand vor den Mund. Dieses Wrack zu sehen, lässt mich ungläubig mit dem Kopf schütteln. Ich kann es nicht glauben das Paddy aus diesem Auto lebend herausgekommen ist. "Der Sänger kämpft in einer Münchener Klinik um sein leben. Es sei bis jetzt nicht klar, ob er wieder genesen wird. Dies lies ein Sprecher der Familie verlauten." Ich presse meine Hand auf den Mund, kann aber nicht verhindern das ein erneutes schluchzen nach draußen dringt. Ich spüre wie Mama sich neben mich setzt und mich an sich zieht. "Aéryn, Schatz...was ist denn passiert?" , fragt sie besorgt. "Du bist ja völlig aufgelöst." Ich versuche mich zu sammeln, doch es will mir nicht gelingen. Dieser Tv Bericht, der von irgendjemanden ins englische übersetzt wurde, bringt mich gerade völlig aus der Fassung.

"Ich...ich...hab Videos angeschaut...von Paddy. Musikvideos." ,stammle ich mit Tränenerstickter Stimme. "Doch dann...dann war..." ,schluchze ich. "...dann war da dieser Bericht...von seinem Unfall...Mama...ich kann nicht glauben das er das überlebt hat...seine Frau..." ,ich breche ab und lehne meinen Kopf an ihre Schulter. Ich spüre wie sie mir durch die Haare streicht. Ich höre wie Mama leise schluckt, aber sie sagt nichts. "Mama...ich muss zu ihm...könnt ihr auf...könnt ihr auf Danny aufpassen?" ,frage ich, mit Tränenerstickter Stimme. "Natürlich machen wir das. Er schläft ja schon tief und fest. Komm ich fahr dich schnell hin." ,sagt sie sanft. Ich will gerade etwas erwidern, als sie sofort abwinkt. "Keine Widerrede. Du fährst in diesem Zustand nirgendwo hin." Sie zieht mich an meiner Hand nach oben und sagt: "Na komm liebes."

Der Weg zu Paddy kommt mir so unendlich lang vor. Mein Kopf lehnt an der Scheibe, während die Tränen nur noch einzeln die Wangen herunterlaufen. Ich muss mich unbedingt beruhigen. Was soll Paddy denn von mir denken, wenn ich so vor ihm stehe? Was Mama jetzt wohl von mir...von uns denkt? Mein Blick geht zu ihr. Konzentriert schaut sie auf die Straße. Seit wir das Haus verlassen haben, ist nicht ein Wort gefallen. Ich bin ihr dankbar dafür, das sie mich jetzt nicht mit Fragen überhäuft. Ja, Mama ist manchmal sehr neugierig. Ziemlich direkt mit Ihren Fragen und war auch schon das ein oder andere Mal viel zu indiskret, aber sie weiß auch wann genug ist. Sie weiß in den richtigen Momenten zu schweigen. Sie ist immer da wenn ich sie brauche. Verstohlen wische ich mir über die Augen und sehe zu Mama. "Wir sollten gleich da sein." ,sage ich leise. "Ok." Mama lächelt und sagt nichts weiter. Als nach ein paar Minuten der Leuchtturm im Lichtkegel auftaucht, entfährt mir ein kleiner Seufzer. Mama parkt den Wagen in der Auffahrt und sieht mich fragend an, während ich zum Turm hinauf sehe. "Vielleicht ist das auch ne ganz blöde Idee und er schläft schon." Als Mama mir liebevoll über die Wange streicht, muss ich kurz lächeln. "Vielleicht war er aber auch einfach nur mit dem Hund draußen." ,grinst sie und zeigt nach vorne. Paddy steht an der Tür zum Leuchtturm und sieht verwundert zu uns. "Danke Mama...ich hab dich lieb." ,flüstere ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. "Meld dich wenn ich dich holen soll." ,lächelt sie sanft. Ich reibe mir noch einmal über die Augen und atme tief durch. Ich steige aus, schließe die Tür und sehe Mama dabei zu wie sie fährt.

Lighthouse-Taigh SolairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt