"Ich bin froh das du den Regenbogen suchst." ,sagt sie leise. Ich spüre ihren Kopf an meiner Schulter und ihre Hand in meiner. Ich lehne meinen Kopf an Ihren und schließe die Augen. Ich bin froh das sie hier bei mir ist. Das sie überhaupt mitgekommen ist, obwohl ich ihr nicht ein Wort gesagt habe was Ich in Darrara möchte. Ich genieße Ihre Nähe immer mehr. Ihre Berührungen. Ihre Küsse. Ihren sanften Blick. Ich genieße es wenn wir miteinander schlafen. Natürlich ist da immer noch dieses schlechte Gewissen Elisa gegenüber, aber immer öfter schaffe ich es das auszublenden. Elisa will das ich glücklich bin! Noch immer kennt Aéryn nur Bruchstücke, aus meiner Vergangenheit. Es gibt Momente da sehe ich die Fragen in ihren Augen, wappne mich darauf das sie sie stellt. Doch sie bleibt stumm. Noch nie hat sie mich gefragt, warum ich die Nachrichten aus meinem alten Leben nicht lesen möchte. Sie ist der einzigste Mensch, bei dem ich es schaffe über den Unfall zu reden. Mit dem ich über Elisa reden kann, ohne das es wehtut. Ich öffne die Augen und sehe zu ihr. Sie hat die Augen geschlossen und streicht vorsichtig über meinen Handrücken. Ich mag sie wirklich sehr, mehr als ursprünglich geplant und um ehrlich zu sein macht mir das schon manchmal Angst. Mir macht es Angst, das mir etwas fehlt wenn wir uns nicht sehen. Mir macht es Angst das ich immer öfters das Bedürfnis verspüre, sie zu küssen. Egal wo wir uns gerade befinden. Mir macht es Angst, das ich immer mehr dieses Bedürfnis nach Ihr verspüre. Mir macht es Angst das sie ein so großer Teil meines Lebens geworden ist. Der Teil auf den ich nicht mehr verzichten möchte. Ich schließe die Augen und lasse meinen Kopf wieder gegen den von Aéryn sinken.
Ich weiß nicht wie lange wir schweigend auf dem Boden vor Papa's Grab sitzen, bevor meine Beine zu Schmerzen beginnen. "Wollen wir gehen?" ,frage ich Aéryn. Langsam nickt sie. "Wir können auch noch etwas sitzen bleiben, wenn du möchtest." ,bietet sie mir an. Ich streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht und schüttle den Kopf. "Lass uns langsam fahren. Die Sonne geht bald unter." Aéryn springt auf und sieht mich auffordernd an. "Bei mir wird das gleich nicht so grazil aussehen." ,muss ich schmunzeln. Sie reicht mir die Hand und lächelt. "Lass mich dir aufhelfen, Alter Mann." ,kichert sie. Ich kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen. "Du bist ganz schön frech." ,gebe ich ihr zu verstehen. Ich ergreife ihre Hand und lasse mir aufhelfen. Für einen Moment ist sie mir ganz nah. Ich fühle ihren Atem auf meiner Haut. Ich lege vorsichtig meine Arme um ihre Hüfte und küsse sie sanft. Sie seufzt leise und schmiegt sich an mich. Sie vergräbt ihr Gesicht in meiner Halsbeuge, während ich sie nah an mich ziehe. Für einen Moment verweilen wir in dieser Position, bis sie leise seufzt: "Lass uns zu Danny fahren." Leise lache ich. "Genau, lass ihn uns vor der Schokolade deiner Mutter retten." Gequält stöhnt Aéryn auf. "Erinnere mich nicht daran. Sie stopft ihn echt mit Schokolade voll. Sie denkt zwar ich merke das nicht, aber ich sehe das doch." ,sie löst sich von mir und zieht einen Schmollmund. Ich stupse mit dem Zeigefinger an Ihre Nase. "Ich gehe schon vor. Dann kannst du dich verabschieden.", sie nimmt meine Hand und drückt sie sanft. Als sie sich umdreht und geht, sehe ich ihr einen Moment hinterher. Ich richte meinen Blick wieder auf Papas Grab und seufze: "Ich komme dich bald wieder besuchen. Ich bin jetzt in der Nähe..." Ich streiche über den Grabstein und flüstere: "Bis bald."
Ich sollte Papa jetzt wirklich öfters besuchen. Auch wenn es nicht gerade um die Ecke ist. Ich nehme einfach Aéryn mit, dann sieht sie öfters ihre Eltern. Langsam drehe ich mich um und mache mich auf den Weg zurück durch die eher unregelmäßigen Gräberreihen. Irische Friedhöfe sehen ganz, anders aus als die, die man in Deutschland kennt. Viele von Ihnen liegen mitten im Nirgendwo. Auf einem sanften grünen Hügel. Von einer uralten Steinmauer umgeben und strahlen etwas beinahe mystisches aus. So wie auch hier der Friedhof in Darrara. Noch zu Lebzeiten besuchte Vater diesen Friedhof und meinte wie schön er doch sei. Als Papa dann im Sterben lag, entschieden wir das er hier seine letzte Ruhe finden würde. Hier wo auch Paul in der Nähe wohnt. Ich versuche nicht zu oft an meine Familie zu denken. Den Schmerz der durch ihr Verhalten entstanden ist, nicht zuzulassen. An manchen Tagen gelingt es mir ganz gut. An anderen wieder nicht. Ich drehe mich noch einmal um und lasse meinen Blick über den Friedhof schweifen. "Dieser Ort passt zu meinem Vater." ,denke ich und gehe auf das alte eiserne Tor zu. Aéryns glockenhelles Lachen reisst mich aus meinen Gedanken. Sie unterhält sich mit irgendjemandem. Ich nehme auch eine Männerstimme wahr.
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Lighthouse-Taigh Solair
Fanfiction"Die Liebe ist, wie ihr wisst, die eine Kraft, die man nicht erklären kann, die nicht auf einen chemischen Prozess reduziert werden kann, sie ist der Leuchtturm, der uns den Weg nach Hause weist, wenn wir allein sind und sie ist das Licht das un...