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Mit einem ziemlich großen Lächeln und Tränen in den Augen sehe ich auf Danny der hochkonzentriert, neben Paddy auf der Couch sitzt und mir ein Lied auf der Gitarre spielt. Ein Lächeln liegt auf Paddys Lippen, als er Danny beobachtet. Ich mein auch sowas wie Stolz in seinen Augen zu sehen. Dannys Zunge fährt über seine Lippen, wie immer wenn er sich konzentriert. Neben mir sitzt Bosko der die beiden beobachtet. Mama seufzt ganz entzückt und auch Papa sieht Danny begeistert zu. Als Das Lied zu Ende ist legt Danny die Gitarre beiseite und sieht mich unsicher an. "Das war ganz toll mein Schatz." ,sage ich und klatsche begeistert in die Hände. Auch von dem Rest bekommt Danny einen Applaus. Ein Strahlen huscht über Dannys Gesicht. Paddy flüstert ihm etwas ins Ohr, worauf Danny aufsteht und sich verbeugt. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Danny kommt auf mich zu und fällt mir um den Hals. Ich ziehe meinen Sohn in meine Arme und spüre wie er mir einen kleinen Kuss auf die Wange gibt. Danny löst sich von mir und klatscht mit Brendan ab. "Das war super Rockstar." ,lacht Brendan und Danny lächelt stolz. Paddy setzt sich mit einem Lachen neben mich. "Er hat die ganze Zeit fleißig geübt." ,lächelt Paddy und auf einmal wird mir klar warum die beiden in den letzten Wochen soviel Zeit miteinander verbracht haben. "Deswegen wollte er immer zu dir in den ganzen Wochen." ,ich haue ihm gegen die Schulter. "Kann sein." ,lacht Paddy leise.

Als ich ein wenig später gerade dabei bin die Spülmaschine einzuräumen, steht plötzlich Mama neben mir. "Liebling ich mach das schon. Heute ist dein Tag. Da sind Arbeiten in der Küche nicht drinnen." ,lacht sie und nimmt mir den Teller aus der Hand. Ich seufze und setzte mich auf den Küchentisch. Heute habe ich Geburtstag. Den vierzigsten um genau zu sein. Vor dieser Zahl hatte ich immer eine riesen Angst und jetzt wo sie da ist muss ich sagen, es fühlt sich halb so wild an. Aus dem Wohnzimmer dringt Paddys Lachen zu mir. Er scheint den Witz den Brendan gerissen hat, ziemlich lustig zu finden. Er wollte ja das ich meinen Geburtstag feiere, aber ich wollte nicht. Ich gab vor meine Ruhe haben zu wollen, aber eigentlich geht es um das finanzielle. Ich kann mir eine Party einfach nicht leisten. Mehr als ein Kaffee trinken mit meiner Familie, Paddy, Marina, Rosie, Henry und Maddie war einfach nicht drinnen. "Paddy tut Danny wirklich gut." ,sagt Mama und räumt weiter den Geschirrspüler ein. Ich gebe ein zustimmendes Geräusch von mir. "Ja. Danny blüht richtig auf." ,sage ich lächelnd. Mama sieht mich zufrieden an. "Das stimmt. Wohnt er denn noch bei Rosie?" ,will sie wissen und versucht nicht allzu neugierig zu wirken. "Nein...er hat den Leuchtturm vom alten Sean gekauft." ,sage ich und schnappe mir ein paar Trauben. "Was hat er dir denn geschenkt?" , fragt sie und ihre Augen blitzen erneut auf. "Nichts." ,sage ich und schiebe mir eine Weintraube in den Mund. Ich schwöre Mama sieht enttäuscht aus. "Aber das würde ich auch nicht wollen...Paddy tut so schon viel für uns." Inzwischen entwickelt er schon dieselben Strategien wie Marina und Rosie. Zufällige Sonderangebote, die immer nur andere entdecken. Aber die ich selbst nie sehe. "Du guckst falsch." ,sagt er jedesmal Ernst, ohne eine Miene zu verziehen. Er gibt ohne etwas zu verlangen. Ich verbringe gerne Zeit mit Ihm. Ich genieße seine Nähe, seine Berührungen und das leise Knistern das zwischen uns Herrscht.

"Aéryn, kannst du Mal kommen." ,höre ich da Paddy aus dem Wohnzimmer. Seufzend hüpfe ich vom Tisch und stecke meinen Kopf ins Wohnzimmer. "Sie wünschen?" ,frage ich grinsend. "Hast du schon Pläne für heute Abend?" ,will Paddy wissen. "Brendan hat Grade erzählt dass sie ja heute Abend alle noch da sind." Warum will er das denn jetzt wissen? "Ja...bequeme Klamotten. Ein riesiger Eisbecher und der Film Tatsächlich Liebe." ,gebe ich preis. "Klingt gut. Was hältst du von Begleitung?" ,fragt er mit einem Lächeln. Alle am Tisch beginnen zu schmunzeln. Auf Marinas Lippen liegt ein wissendes Lächeln. "Begleitung wohin? Auf der Couch?" Mutig ist er ja, vor meiner Familie seine Begleitung anzubieten. "Ich dachte eher auf meine Couch. Deine Eltern könnten doch auf Danny aufpassen und du hättest einen freien Abend." Ich will gerade erwidern, dass es ziemlich unhöflich wäre meine Familie alleine zu lassen und auch noch als Babysitter zu missbrauchen, als sich auf einmal meine Mutter einschaltet. "Das ist doch eine tolle Idee! Was für eine nette Idee von Paddy." Ich seufze. Widerstand wird bei Mama zwecklos sein. "Dann ziehe ich mir schonmal meine Jogginghose an. Dann können wir los und Gnade dir Gott du hast kein Eis zuhause." ,drohe ich und höre Marina lachen. "Vielleicht solltest du mit der Jogginghose noch warten. Wir müssten nämlich tatsächlich noch etwas einkaufen und ich glaube nicht dass du in der Jogginghose im Supermarkt auftauchen möchtest. Nimm die Klamotten doch einfach mit, du kannst dich dann in Ruhe bei mir umziehen. Vielleicht magst du ja auch noch ein Bad nehmen?", er grinst mich breit an. Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich ihn an. "Bin ich dir in Jogginghose etwa peinlich? Willst du das Gerede vermeiden, das ich mich schon vor der Hochzeit gehen lasse?" ,frage ich gespielt empört. "Yapp, genauso sieht es aus. Hallo, ich bin dein zukünftiger Ehemann, ich muss dich im Griff haben.", lacht er nun. Mama guckt verwirrt zwischen uns hin und her. "Die Leute im Dorf dichten uns eine Beziehung an. Laut denen heiraten wir nächsten Monat." ,sage ich und sehe sie an. Ich wende meinen Blick Paddy zu und grinse schief. "Na wenn ich dir wirklich peinlich bin, dann wähle ich die Jogginghose." Abwehrend hebt er die Hände. "Mir ist nichts peinlich, ich denke da nur an dich. Sag mir hinterher nicht dass ich dich nicht gewarnt habe." Er führt doch was im Schilde. "Sag mir was du vorhast..." , bittend sehe ich ihn an. Er zuckt mit den Achseln und sieht mich unschuldig an. "Nichts. Einkaufen und dann einen netten Abend haben. Nicht mehr und nicht weniger." Ich mustere sein Gesicht, doch er verzieht keine Miene. "Du lügst..." Warum sonst will er das ich nicht in mein Wohlfühloutfit steige? Ernst sieht er mich an. "Du meinst ich lüge? Warum sollte ich das tun? Geh meinetwegen in Jogginghose, mir ist das tatsächlich egal. Ich nehme dich in allem mit." ,sagt er ernst. "Ja...wenn du lügst werden deine Ohren rot." ,sage ich und ignoriere den rest seines Satzes. Papa und Brendan sehen amüsiert zwischen uns hin und her. "Gut vielleicht ist es mir nicht egal wie du draußen herumläufst. Es hat mal jemand gesagt dass man die Kontrolle über sein Leben verloren hat wenn man Jogginghose trägt." ,lacht er. "Das hat mal Karl Lagerfeld gesagt...und sind wir doch mal ehrlich....der hatte doch keine Ahnung." ,kichere ich. "Du läufst nicht wirklich außerhalb des Hauses in Jogginghose herum?", fragt Mama mich da entsetzt. "Warum nicht...reden tun die auch so über uns. Auf die eine Sache kommt es auch nicht mehr darauf an." , wehre ich mich und sehe zu Mama die neben mir steht. Hände fest in die Hüfte gestemmt. "Papperlapapp! In Jogginghose gehst du mir nicht aus dem Haus. Außerdem hat Paddy dich eingeladen, da macht man sich einigermaßen schick." ,empört sie sich. "Aber nur zu sich nach Hause auf die Couch. Du willst garnicht wissen wie oft ich da schon in Jogginghose saß." ,rutscht es mir raus. Mit großen Augen sieht sie mich an. "Ab....schick machen...sofort." ,sagt sie und zeigt in Richtung Schlafzimmer. Mit Mama diskutiert man einfach nicht. "Und darüber warum du schon oft bei Paddy zuhause auf der Couch gesessen hast, in Jogginghose, sprechen wir noch.", ruft sie mir hinterher. "Nur über meine Leiche...." ,rufe ich zurück und verschwinde ins Schlafzimmer.

Lighthouse-Taigh SolairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt