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Hallo Ihr Lieben,

ich lasse auch mal wieder etwas von mir hören. Der Jahresanfang ist doch etwas stressiger als gedacht. Danke für über 20000 Reads für Paddy und Aéryn. Da ich so lange nichts von mir hören lassen habe, gibt es heute ein Doppelkapitel. Viel Spaß beim lesen.

Eure Tipsie.


Müde lasse ich mich auf das Sofa fallen und schalte den Fernseher ein. Danny hat heute lange gebraucht bis er eingeschlafen ist und ich bin froh jetzt endlich etwas Ruhe zu haben. Bei der Arbeit war heute soviel zu tun. Ich hab länger gemacht und ich war froh, dass Danny bei Paddy ist. Den beiden wäre wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass ich mich verspäte, wenn ich nicht angerufen hätte. Sie sind ein tolles Team. Sie tun sich beide wirklich gut und blühen regelrecht auf. Danny ist entspannt wie lange nicht mehr und auch Paddy sieht wieder besser aus. Seine Geschwister melden sich regelmäßig bei mir und auch sie freuen sich über die positive Entwicklung. Maite, Patricia und John wirken wirklich herzlich. Nur Jimmy wirkt abweisend wie eh und je. Ihm scheint nicht zu gefallen, dass Paddy und ich einen so engen Kontakt haben. Dabei weiß er noch nichtmal wie eng wir miteinander sind. Was er wohl dazu sagen würde?

Ich habe es mir grade bequem gemacht und die perfekte Stelle zwischen den Kissen gefunden als mein Handy vibriert. Ich rechne mit der allabendlichen Nachricht von Paddy, der im Laufe des Abends und der Nacht viele weitere folgen werden. So ist das immer wenn wir die Nächte getrennt verbringen. Doch als ich die fremde Nummer entdecke runzele ich irritiert die Stirn. „Können wir reden? Jimmy.", lautet die kurze und knappe Nachricht. Ich atme tief durch. Ob ich bereit bin mich ihm zu stellen? Heute? Nach diesem anstrengenden Tag. Ich kann mir ja anhören was Jimmy zu sagen hat. Wenn es mir zu blöd wird kann ich ja auflegen. "Klar." ,schreibe ich schnell zurück. Es dauert nicht lange, bis mein Handy klingelt. "Hallo Aéryn, hier ist Jimmy.", seine Stimme klingt freundlich aber reserviert. "Hi." ,sage ich und sehe auf den Bildschirm. Jimmy wirkt nachdenklich. Sofort kommt mir in den Sinn, was Paddy letztens über ihn sagte. Er sei der Denker in der Familie. Immer gerade aus. Er würde sein Herz auf der Zunge tragen. Man wüsste immer woran man bei ihm sei. "Er nimmt kein Blatt vor den Mund." ,waren seine Worte. "Du wunderst dich sicherlich, dass ausgerechnet ich dich anrufe oder?", er schmunzelt leicht. Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß nicht...um ehrlich zu sein...ich hatte nicht oft Zeit um über euch nachzudenken." ,sage ich leise. "Natürlich... Ja...." Er klingt auf einmal kleinlaut und sieht mich zögernd an. "Ich... Ich wollte mich erkundigen wie es Paddy geht." Besorgt sieht er mich an. "Besser, würde ich sagen. Viel besser. Die schlechten Tage...aber vorallem die schlechten Nächte werden weniger." ,seufze ich. "Okay, das klingt... Gut?" Er räuspert sich und seine blauen Augen scheinen mich ganz genau zu mustern. "Und dir... Und deinem Sohn? Kümmert er sich noch um ihn?" ,hakt er vorsichtig nach. "Uns geht es auch gut." Ich zögere einen kurzen Moment und sage dann: "Ja Paddy kümmert sich um ihn. Er holt ihn von der Schule ab und passt auf Danny auf, während ich arbeiten bin. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Mit jeder Menge Flausen im Kopf." ,muss ich schmunzeln. Ein Lächeln huscht über Jimmys Gesicht. "Ja, das kann ich mir vorstellen. Paddy war schon immer unser Clown." Immer noch mustert er mich, was mich leicht unbehaglich fühlen lässt. Er scheint etwas sagen zu wollen, doch dann schüttelt er den Kopf.

"Ist... Ist Paddy heute Abend auch bei dir?", fragt er vorsichtig. "Nein. Er wollte noch ein bisschen was für Agathe recherchieren." ,gebe ich zu. Zwischen uns breitet sich ein unangenehmes Schweigen aus. "Jimmy..." ,beginne ich, "...ich weiß das es dir nicht gefällt das Paddy und ich einen so engen Kontakt haben." Er zuckt zusammen und sieht mich entschuldigend an. "Das... Das... Sorry... Das ist nichts Persönliches, es ist einfach nur..." Betreten senkt er den Blick. "Elisa ist kaum ein Jahr tot. Er hat immer wieder beteuert wie sehr er sie geliebt hat und... Es fällt mir einfach schwer." ,bringt er seine Gedanken zum Ausdruck. "Denkst du er liebt sie nicht mehr? Das eine schließt das andere nicht aus." ,sage ich leise. "Nein... Ja... Ich weiß es doch auch nicht. Für mich ist es einfach so schwer zu akzeptieren, dass... Dass..." ,er bricht ab und schaut mich traurig an. "Dass was?" ,bohre ich weiter nach. "Das er eventuell eine neue Frau an seiner Seite hat.", sagt er leise. Was soll ich darauf schon sagen? Soll ich sagen das es nicht so ist? Soll ich lügen? Das mit Paddy und mir geht inzwischen so tief... wir können uns beide nicht mehr ein Leben ohne den anderen vorstellen. "Er liebt sie... sie ist immer zugegen. Er erzählt von ihr. Wie sie sich kennengelernt haben... wie er um sie geworben hat... wie er um ihre Hand angehalten hat." ,sage ich vorsichtig. "Es... ist manchmal nicht einfach für ihn. Er hat sich so viele Vorwürfe gemacht." ,sage ich und muss schlucken.

Lighthouse-Taigh SolairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt