"Hast du noch etwas was ich erledigen soll?" ,frage ich Marina und seufze. Diese sitzt gerade am Küchentisch und studiert die aktuelle Tageszeitung. Sie sieht auf und schielt über den Rand ihrer Lesebrille. "Ja Liebes...du könntest deinen PO auf die Bank pflanzen und endlich deinen Tee trinken." ,sagt sie mit einer Stimme die keinen Widerspruch zulässt. Ich kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen und lasse mich neben sie fallen. Ich riskiere einen Blick auf die Zeitung, die sie noch immer am Wickel hat. "Wohnungsanzeigen? Willst du umziehen?" ,frage ich erstaunt und trinke einen Schluck vom mittlerweile lauwarmen Tee. "Nein, Liebes. Aber Paddy sucht eine Bleibe. Ich hab gewusst das er hier hängen bleibt." ,lächelt sie zufrieden. Paddy will bleiben? Ich kann nicht leugnen, das ich mich darüber freue. "Wusstest du davon?" ,hakt Marina lächelnd nach. Ich schüttle den Kopf. "Nein...aber ich finde es schön. Danny wird sich darüber freuen." ,gebe ich ihr zu verstehen. "Nur Danny?" ,hakt Marina lächelnd nach. Gut. Nicht nur Danny freut sich. "Ich find es auch schön." ,gebe ich zu. Marina nickt wissend. "Ihr saht auf der Geburtstagsparty schon so aus...als würdet ihr euch gut verstehen." ,schmunzelt sie. "Ja ich glaub...wir sind dabei uns anzufreunden." Marina lächelt und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Jetzt fange du auch noch an...es reicht schon wenn Mama nicht locker lässt. Wir sind nur Freunde...mehr nicht." ,verteidige ich mich. "Abgesehen davon...hängt Paddy an seiner Frau." ,gebe ich leise zu verstehen. Nachdenklich sieht Marina mich an. "Seine Frau..." ,murmelt sie und rührt in ihrer Teetasse. "Ich gehe nicht davon aus dass sie hier auftauchen wird?" Etwas verwundert sehe ich sie an. "Er hat es dir noch nicht erzählt?" ,murmle ich erstaunt. Sie schüttelt den Kopf. "Nein, erzählt hat er noch nichts, allerdings habe ich aus dem was er sagt und aus seinen Blicken einiges herauslesen können. Sie lebt nicht mehr oder?" Vorsichtig nicke ich. "Sie starb vor ein paar Monaten..." ,gebe ich leise zu. "Wie schrecklich. Das muss ihn sehr getroffen haben.",sagt Marina leise. "Das glaub ich auch...er redet nicht viel darüber. Immer nur Bruchstückhaft. Vor ein paar Tagen hab ich ihn am Strand getroffen...er meinte er sei vielleicht noch nicht soweit." ,erinnere ich mich an unser Gespräch. "Sowas braucht Zeit Liebes." ,sagt sie und tätschelt meine Hand. "Es überrascht mich allerdings nicht dass er hierbleiben will." Nachdenklich sehe ich sie an. "Aber es ist nicht gut wenn er die Gefühle immer runterschluckt...er scheint Elisa sehr geliebt zu haben oder liebt sie immer noch." ,murmle ich leise. "Warum überrascht es dich nicht?" ,hake ich nach. "Liebeleien du solltest doch wissen, dass es Menschen gibt die mit ihren Gefühlen und Erlebnissen nicht hausieren gehen, sondern sich genau überlegen wem sie was und vor allem wann anvertrauen." Marina sieht mich eindringlich an. "Ich hatte es einfach im Gefühl, er scheint sich hier wohl zu fühlen und Anschluss zu finden."
Natürlich ahne ich auf was Marina hinaus will. Am Strand hab ich Paddy ja auch nur die halbe Wahrheit erzählt. Ich geh mit meiner Geschichte genauso wenig hausieren, wie er. "Ich weiß nicht auf was du hinaus willst." ,schwindle ich. "Oh doch und wie du das weißt. Man sieht es dir an der Nasenspitze an.", lächelt sie. "Aber ich kann dir gerne auf die Sprünge helfen. Ich kenne da eine junge Frau die ziemlich unter ihrem Mann gelitten hat, sich aber eher die Zunge abgebissen hätte als irgendjemand davon zu erzählen, geschweige denn um Hilfe zu bitten." Ich weiche Marinas Blick aus. "Ganz schön blöd von ihr...Aber ich bin sicher das sie da auch gut alleine herausgefunden hat." ,sage ich leise. "Sie wird ihren Weg gehen, genauso wie Paddy seinen gehen wird. Und vielleicht kreuzen sich ja die Wege der beiden und sie beschließen sich alles zu erzählen, weil es manchmal einfach nur gut tut seinen Ballast loszuwerden. Oder sie kommen zu der schrulligen alten Dame, trinken einen Lavendeltee und lassen ihre Sorgen dort." Marina greift nach der Teekanne und gießt sich frischen, dampfenden Tee in die Tasse. "Vielleicht haben sich die Wege ja schon gekreuzt...Vielleicht stehen sie an derselben Crossroad und haben schon etwas über den anderen erfahren was kaum einer weiß..." ,sinniere ich und schiebe Marina meine leere Tasse entgegen. "Ich traue meinem Gefühl und das sagt mir, dass die zwei ihren Weg schon gehen werden.", sie gießt mir Tee nach.
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Lighthouse-Taigh Solair
Fanfiction"Die Liebe ist, wie ihr wisst, die eine Kraft, die man nicht erklären kann, die nicht auf einen chemischen Prozess reduziert werden kann, sie ist der Leuchtturm, der uns den Weg nach Hause weist, wenn wir allein sind und sie ist das Licht das un...