Seufzend sitze ich in dem großen Runden Fenster, und sehe in die schwarze Nacht hinein. Das Meer ist zwar nicht zu erkennen, aber ich weiß das es da ist. Allein das wirkt schon beruhigend. Den ganzen Tag habe ich heute mit Aéryn und Danny verbracht. Gitarrenstunde, Spielplatz, Eisessen. Anschließend haben wir es uns bei Aéryn im Wohnzimmer bequem gemacht. Jeder mit Pizza und einer witzigen Dvd. Der Tag heute hat wirklich gut getan. Irgendwann ist Danny an mich gekuschelt eingeschlafen. Ein wirklich gelungener Tag, aber trotzdem kann ich jetzt nicht schlafen. Wieder kreisen meine Gedanken. Zu gerne würde ich mit Aéryn reden. Ich könnte sie ja anrufen oder schreiben, aber dazu müsste man erstmal die Telefonnummer haben. Jedesmal nehme ich mir vor sie danach zu Fragen und im letzten Moment, mache ich dann doch einen Rückzieher. Ob ich einfach danach fragen kann, ohne das es blöd klingt? Verwirrt über diesen Gedanken schüttel ich den Kopf. Ich sollte etwas spazieren gehen. Vielleicht wieder am Strand. Es ist so herrlich um diese Zeit am Strand zu sitzen, den Wellen zuzuhören und in den Himmel zu schauen. Wenn der Himmel klar und frei von Wolken ist, kann man gefühlt Millionen Sterne sehen.
Ich stehe auf, schnappe mir meine Jacke von der Garderobe, stecke meinen Schlüssel in die Tasche und verlasse meinen Leuchtturm. Vor der Tür angekommen sehe ich den Turm hinauf. "Nicht weglaufen Archie...und pass mir gut auf Agathe auf. Nächste Woche beginnen wir damit ihren Charme zur Geltung zu bringen." ,rufe ich und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Kein Wunder das die Leute mich für wunderlich halten. Ich rede schon mit dem Leuchtturm. Lachend schüttel ich den Kopf und begebe mich an den Strand. Der Wind weht mir ziemlich rau um die Nase. Hier, direkt am Meer bekommt man seine volle Kraft zu spüren. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Jacke bis ganz nach oben und vergrabe die Hände tief in den Taschen. Hier am Strand ist es stockdunkel, keine Menschenseele ist zu sehen. Wie auch, um diese Uhrzeit, bei diesem Wetter ist das auch kein Wunder. In der Jackentasche ertaste ich die kleine Taschenlampe, die ich immer bei mir trage seitdem ich hier wohne. Man weiß ja nie, wozu sie von nützen ist. Ich bleibe einen Moment stehen, schließe die Augen und atme tief durch. Dieser Spaziergang wird mir helfen, besser zu schlafen. Genauso wie die letzten Nächte auch.
Ich gehe weiter und höre das rauschen des Meeres und ein Wimmern von etwas weiter entfernt. Irritiert bleibe ich stehen und lausche, versuche durch die Wellen und den Wind herauszufinden was ich da höre.Ich gehe weiter und höre wieder das leise wimmern. Ich ziehe meine Taschenlampe heraus und schalte sie an. Ich schwenke sie etwas über den Strand kann aber nichts entdecken. Wieder wimmert es. Kurz darauf höre ich ein klägliches Jaulen. "Hallo? Ist da jemand?", rufe ich in die finstere Nacht. Doch niemand antwortet. Nur das jaulen ist wieder zu hören. Ich schwenke die Taschenlampe in die Richtung aus der es kommt. Vorsichtig taste ich mich voran, hier weiß man nie, was am Strand so rumfliegt und ich habe keine Lust mir noch irgendetwas zu brechen. Ich kneife die Augen zusammen in der Hoffnung in diesem trüben Licht etwas erkennen zu können. Das Jaulen wird stärker, lauter. Also scheine ich mich in die richtige Richtung zu bewegen. "Hallo...ist hier jemand." ,rufe ich wieder. Unwirsch schüttele ich den Kopf. Wer soll mir schon antworte?, Wer traut sich schon bei dem Wetter hierher. Ich wische mir über das Gesicht. Mittlerweile hat es angefangen zu Regnen. Ich erkenne einen Stapel Äste. Sie scheinen von der Klippe heruntergefallen zu sein, von dort kommen diese komischen Geräusche. Ich klemme mir die kleine Taschenlampe zwischen die Zähne und schiebe vorsichtig die ersten Äste zur Seite. Das Jaulen wird stärker. Je mehr Äste ich beseite schiebe, desto lauter wird es. Irgendwann erscheint in dem Lichtkegel, ein kleines Fellknäuel was mich mit großen Augen ansieht. Ich strecke meine Hand nach dem kleinen aus und sofort beginnt es meine Hand abzulecken. "Huch, wer bist du denn?, frage ich erstaunt. Das kleine Fellknäuel wimmert leise und stupst immer wieder mit der Nase gegen meine Hand. Vorsichtig hebe ich es hoch und sehe den kleinen Hund an. Was es für eine Rasse ist, ist nicht wirklich zu erkennen. Der kleine Welpe ist einfach zu schmutzig. Ich nehme ihn auf den Arm und leuchte ihn einmal mit der Taschenlampe ab um zu sehen ob er verletzt ist. Wieder jault er kläglich auf und kuschelt sich dann in meinen Arm. Suchend sehe ich mich um, wie zu erwarten ist niemand hier. Ich überlege einen Moment. Ich kann dieses hilflose kleine Wesen nicht hier lassen. Kurzerhand öffne ich meine Jacke ein wenig und stecke ihn vorsichtig in den entstandenen Spalt. Mit eiligen Schritten laufe ich zurück zum Leuchtturm. Was mach ich denn jetzt am besten?
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Lighthouse-Taigh Solair
Fanfiction"Die Liebe ist, wie ihr wisst, die eine Kraft, die man nicht erklären kann, die nicht auf einen chemischen Prozess reduziert werden kann, sie ist der Leuchtturm, der uns den Weg nach Hause weist, wenn wir allein sind und sie ist das Licht das un...