Ich mag keine Überraschungen

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Luisa nickte. "Ja hast du."  "Und das wäre?" "Mich."

Sie kam herein und schloss dann die Tür hinter sich, nur um ihre Arme um mich zu legen und mich dann liebevoll zu küssen.

"Ich möchte diese Nacht nicht ohne dich sein", meinte sie. "Darf ich bleiben?"

Ich schmunzelte. "Na klar darfst du."

Wir aßen noch eine Kleinigkeit und machten es uns dann in meinem Bett bequem, bis Luisa irgendwann eingeschlafen war.

Schon komisch oder?, meinte die Stimme in meinem Kopf. Du kennst sie seit vielleicht einem Monat und trotzdem fühlt es sich an, als wärst du niemals ohne sie gewesen. Ich musste ihr Recht geben.

Und obwohl ihr fast 10 Jahre auseinander seid, merkt man keinen Altersunterschied. Das stimmte nicht ganz. Luisa war viel erfahrener und ein wenig altmodisch, ich würde sagen, wir ergänzten uns aber ganz gut.

Ich wusste nicht wie spät es war, als ich irgendwann auch eingeschlafen war.

Als ich am Morgen versuchte meine Augen zu öffnen, wurde ich von den hellen Sonnenstrahlen, die durch das Schlafzimmer Fenster den ganzen Raum erleuchteten, geblendet. Erst als meine Augen sich langsam an das Licht gewöhnt hatten, sah ich Luisa, die schlafend auf der anderen Seite meines Bettes lag. Ihre Haare lagen wild um ihren Kopf herum und eine ihrer Hände fand ihren Platz unter dem Kopfkissen, während die andere darüber lag um ihren Kopf zu stützen. Ich konnte nicht anders, als bei diesem Anblick zu lächeln.

Ich strich ihr die Strähne, die ihr quasi mitten im Gesicht hing, zurück hinters' Ohr und strich dabei sanft über ihre Wange. Wenig später wurde sie aber auch wach. Sie streckte sich und wurde beim Versuch die Augen zu öffnen, ebenfalls von der Sonne geblendet. Ich musste darüber lachen.

"Wieso lachst du?", fragte sie mich mit ihrer verschlafenen und rauen Morgenstimme.

"Ach nur so.", meinte ich. Ich sah, wie ihre Mundwinkel nach oben zuckten und im nächsten Moment zog sie sich die Decke über ihren Kopf. "Wie spät ist es?", seufzte sie. "Kurz nach Zehn." Sie ließ die Decke wieder runter und sah mich an. "Hast du heute was vor?", wollte Luisa wissen. Ich überlegte einen Moment, verneinte die Frage dann. "Und du?"

"Jetzt ja.", sie schmunzelte und war dabei, auf zu stehen. Kurz darauf zog sie mich ebenfalls auf die Beine und ich musterte sie mit einem fragenden Blick. "Ich schlag' vor, das wir frühstücken und uns dann fertig machen." "Fertig machen wofür?", meinte ich misstrauisch. "Das wirst du schon noch erfahren."

Während ich in die Küche ging um uns Frühstück zu machen, machte Luisa sich fertig. Irgendwann hörte ich, wie sie mit jemanden sprach. Neugierig wie ich war, ging ich in den Flur und versuchte rauszuhören, mit wem sie sprach und worum es ging. Offenbar telefonierte sie. "Geht das klar?", hörte ich sie fragen. "Gut, dann sind wir in vielleicht einer Stunde da...Wieso?.. Achso, das kann ich dir nachher erst sagen, ich muss noch mit ihr darüber reden... Nein, nicht jetzt. Ich habe gesagt, dass es eine Überraschung ist... Okay, bis später." Als ich hörte, wie sie sich auf dem Weg zu mir machte, ging ich schnell wieder in die Küche. Ich sprach sie nicht auf das Telefonat an, sondern bot ihr eine Tasse Kaffee an und präsentierte ihr den gedeckten Tisch.

Nicht lange später waren wir bereits im Auto und fuhren auf die Autobahn. Ich gab es irgendwann auf, sie zu fragen wohin es ging.

Während ich auf dem Beifahrersitz saß und meine Freundin misstrauisch ansah, schmunzelte diese. Es war still im Auto, nur die Stimme des Radiosprechers drang aus den Lautsprechern. Kurz darauf schaltete Luisa das Radio aus und legte beide Hände ans' Lenkrad. "Du hast die nächsten Tage noch frei, stimmts?", fragte sie nun. "Ja. Wieso?" "Wichtige Informationen für mich. Damit ich weiß, ob mein Plan funktionieren kann oder nicht." "Welcher Plan?" "Na die Überraschung."

Nordsee WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt