Ich löste mich ein Stück von ihr, damit ich sie ansehen konnte.
Wieder spürte, das ich rot wurde. Luisa lächelte. "Du bist süß", lachte sie. "Geh du schon mal ins Zimmer, ich wollte auch noch schnell duschen." "Vielleicht bleib' ich auch hier.", meinte ich. "Ach ja? Dann bleib hier, ich gehe trotzdem duschen."
Ich schmunzelte und putzte mir noch schnell die Zähne, während Luisa ihren Worten treu blieb und duschen ging. Du könntest zu ihr unter die dusche gehen, meinte die Stimme in meinem Kopf.
Ich schüttelte den Kopf, beeilte mich stattdessen und ging zurück ins Zimmer, wo ich mir mein Shirt wieder anzog und mich ins Bett legte. Es dauerte nicht lange, da kam Luisa im Handtuch eingewickelt aus dem Bad und ging zum Bett.
Auf der anderen Seite des Bettes blieb sie stehen, ließ das Handtuch fallen und kletterte zu mir. Ich sah sie grinsend an und wusste schon worauf das hinaus läuft. Sie beugte sich über mich und hinterließ mit ihrem Atem eine Gänsehaut an jeder Stelle meines Körpers. Ich zog sie am Nacken zu mir und versiegelte unsere Lippen miteinander.
Der nächste Tag begann ziemlich entspannt. Wir wurden früh wach und checkten auch ziemlich zeitlich aus dem Hotel aus, damit wir noch ein wenig Zeit in der Stadt hatten. Am Nachmittag ging der Flug wieder zurück in die Heimat, obwohl ich am liebsten dort geblieben wäre.
Mich stimmte es ein wenig traurig, diesen Ort wieder zu verlassen, aber ich war fest davon überzeugt noch einmal zurück zu kommen.
Wieder daheim, saßen wir noch im Auto vor dem Haus, in dem ich wohnte.
"Danke.", meinte ich.
"Doch nicht dafür.", sie lächelte sanft. "Nicht dafür? Nicht jeder kann spontan für eine Nacht nach London fliegen." "Da hast du recht. Wie auch immer, ich habs' gern gemacht." Ich lehnte mich zu ihr rüber um mich von ihr zu verabschieden. Als ich ausstieg verwehte der Wind meine Haare und ich bereute es sofort, aus dem warmen Auto aufgestiegen zu sein. Nachdem ich Luisas Wagen nicht mehr sehen konnte, ging ich hinauf in meine Wohnung. Ich sah mich um, alles war wie immer. Meine Beine trugen mich ins Schlafzimmer, wo ich ein wenig für Ordnung sorgte und es mir mit meinem Laptop im Bett gemütlich machte. Es dauerte nicht lange, da öffnete ich Spotify und schaltete eine meiner liebsten Playlists an. Den Laptop auf die freie Seite gestellt, legte ich mich hin und schloss die Augen für einen Moment, nur damit ich mich entspannen konnte.
Ich dachte an gestern und an unseren Spaziergang an der Themse und daran, wie anders ich mit Luisa war. Nicht anders im Sinne von 'Verstellte Person', aber anders im Sinne von die richtige-Version. Luisa lies mich ehrlich und glücklich sein und das nach so einer kurzen Zeit. War es zu früh, um so darüber zu denken? Ich weiß es nicht. Ich konnte auf jeden Fall behaupten, dass etwas anders war, wenn ich mit ihr zusammen war; gut anders.
Ich setzte mich wieder aufrecht aufs' Bett und nahm mir mein Handy, welches ich zuvor auf die Matratze geschmissen hatte. Als ich es entsperrte, öffnete ich den Chatverlauf mit Luisa. Ich sah mir ihr Profilbild an und konnte nicht anders, als zu lächeln.
Ich beschloss, ihr eine Nachricht zu schreiben.
Vielen Dank noch mal. Ehrlich, es war wunderbar mit dir und obwohl ich mich sonst nicht auf Überraschungen einlasse, bin ich froh, diese doch zugelassen zu haben. <3
Ich musste nicht lange warten, da kam sie online und schrieb eine Nachricht zurück.
Überraschungen sind wirklich nicht dein Ding, stimmts'? Ich bin ein spontaner Mensch, tut mir leid Emma, aber daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen. :)
Wieder musste ich lächeln.
So lange du es bist, ist das in Ordnung.
Wir schrieben nicht mehr lange, wünschten uns einander noch eine gute Nacht und dann schlief ich auch schon relativ früh ein.
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Nordsee Wind
Ficção Adolescentecover by @bleibendestille Emma hatte gerade ihre Lehre abgeschlossen und sich dafür entschieden, ihre Heimat zu verlassen. Sie war nun erwachsen genug, um auf eigenen Beinen zu stehen. Also zog sie von der Großstadt in einen kleinen Ort an der Nords...