Sie werden dich lieben

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Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten, suchte ich mir ein Outfit aus meiner Tasche heraus. Ich konnte mich daheim nicht entscheiden, also hatte ich ein helles Kleid, eine weiße Bluse und eine schwarze, enganliegende Stoffhose eingepackt. Mit beiden Outfits auf dem Arm und nur im Handtuch eingewickelt ging ich zu Luisa ins Schlafzimmer und fragte sie nach ihrer Meinung.

"Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.", meinte ich mit Schmollmund.

"Zeig mal her". Ich zeigte ihr beide Outfits. "Also beides ist sehr schön. Wie wird denn das Wetter da drüben?"

"Ich glaube nicht so warm. Das Kleid wäre da nicht so praktisch." "Dann nimm das andere."

Überzeugt ging ich ins Bad, zog mich dort an und verschönerte mein Gesicht ein wenig. Die Haare ließ ich an der Luft trocknen und kämmte sie nur ein mal durch. Ich hatte gerade die Bluse in die Hose gesteckt, als Luisa im Türrahmen stand. Sie trug einen dunkle Jeans, ebenfalls eine Bluse und die Haare offen.

"Wow", kam es aus mir heraus. "Du siehst toll aus, Luisa." "Selber Wow." Sie kam zu mir und öffnete den obersten Knopf der Bluse. "Lass den offen, das sieht perfekt aus." Ich lächelte und sie lächelte auch und der Moment könnte gerade nicht schöner sein.

Ich lief zu meiner Tasche und kramte von dort eine silberne Kette heraus und legte sie mir um. Der Anhänger war ein kleines Herz, ich hatte die Kette von meinen Eltern zu meinem letzten Geburtstag bekommen.

Ein Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch verriet, dass es schon 9:30 Uhr war.

Luisa, welche die Uhrzeit gerade auf ihrer Armbanduhr gesehen hat, sah mich erschrocken an. "Ich muss noch schnell mit dem Hund raus und bringe ihn dann gleich runter zu Dan, er ist mein Nachbar und passt bestimmt auf ihn auf." "Dann geh du noch schnell und ich rufe meine Eltern kurz an, um wegen der Übernachtung bescheid zu sagen." "So machen wir es. Bis gleich, Liebste." Sie zog sich schnell die Jacke über und ging dann mit dem kleinen nach draußen.

Ich währenddessen versuchte nicht zu schmunzeln, nahm mein Handy und wählte die Nummer meiner Eltern.

Nach dem Freizeichen ertönte auch schon die Stimme meiner Mutter.

"Ja bitte?" "Mom? Hallo, ich bins."

"Oh hallo Emma, wie geht es dir?" "Mir geht es gut. Du, ich habe eine Frage. Heute ist ja die Hochzeit von Nele und ich komme mit Luisa und ich wollte fragen, ob wir bei euch übernachten können? Wir können in meinem Zimmer schlafen." "Natürlich liebes, das ist in Ordnung. Wann seit ihr denn hier?"

"Wir fahren gleich los und wir wollten direkt zu euch fahren und unsere Sachen abstellen." "Alles Klar. Dann würde ich sagen bis später?" "Ja. Danke Mom. Bis später." "Tschüss."

Ich freute mich. Ich habe es so vermisst mehr Zeit mit den Leuten von früher zu verbringen und wenn Luisa dabei ist, dann konnte es nur gut werden.

Ich hatte gerade unsere Ladekabel in der Tasche verstaut, da kam Luisa wieder rein.

"Und?"

"Alles geregelt. Wir müssen dann nur erst dorthin fahren, wegen den Sachen." "Alles klar."

"Ich habe keine Schlafsachen eingepackt, kann ich von dir etwas mitnehmen?" "Sicher, nimm dir was aus dem Schrank."

Nachdem die letzten Sachen auch in der Tasche verstaut waren, machten wir uns auf den Weg.

Das würde eine lange Autofahrt sein, also machte ich es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich und fragte Luisa ob ich die Musik anstellen durfte. Sie bejahte meine Frage, daher steckte ich das AUX Kabel in mein Handy und suchte meine Lieblingsplaylist aus. Im Navi gab ich die Adresse meiner Eltern ein und schon konnte es los gehen.

Nordsee WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt