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Unbekannte P.O.V

24. April 2014

12 Uhr - Nachdem die Kirchenglocken die neue Stunde angekündigt haben, beginnt eine Jazzband zu spielen und ihre Musik ist im Hintergrund zu hören, als Vincent zu sprechen beginnt.
Die Anwesenden hören genau zu und Penelope greift traurig nach ihrer Kette.

,,Trauert nicht, dass sie nicht mehr ist, sondern seid dankbar, dass sie jemals war.
Und obwohl sie viel zu früh genommen wurde, möge ihr anhaltendes Licht uns einen Weg durch diese Dunkelheit zeigen.
Lasst uns trauern, denn wir können nicht weitermachen, bis wir es tun.
Und obwohl der Schmerz manchmal mehr zu sein scheint, als wir ertragen können, werden wir weitermachen.
Selbst jetzt klingen die Worte von Ecclesiasticus in meinen Ohren, die sagen, dass die Rache wie ein Löwe auf den richtigen Moment warten wird'', sagt er laut und deutlich, während er versucht seine Gefühle zu kontrollieren.

Alle sehen dann zu Davinas Grab hinüber und Josh tritt vor.
,,Vor einiger Zeit, einer gefühlten Ewigkeit, erzählte ich Davina eine Geschichte über meinen ersten Freund.
Aber was ich ihr nicht erzählte, war, dass ich diese Geschichte nie mit jemand anderem geteilt hatte.
Sie war wie eine Schwester und eine beste Freundin für mich und ich liebte sie.
Ich wünschte, sie hätte ihr Happy End finden können...'', sagt er und flitzt dann weinend aus dem Friedhof.

Vincent sieht Kol dann erwartungsvoll an, als würde er darauf warten, dass er sich etwas sagt.
,,Es tut mir leid, ich kann nicht'', murmelt der Urvampir und Penelope sieht ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Hass an, legt aber schließlich ihre Hand auf seine Schulter und drückt sie leicht.
,,Sie weiß schon, was du sagen willst'', flüstert sie, er lächelt sie an und geht dann auch.
,,Weißt du, D, Worte sind nicht genug.
Die Mikaelsons müssen sich dafür verantworten und ich sorge dafür, dass das geschieht.
Ich verspreche es'', sagt Marcel ernst und legt eine Hand auf Davinas Grabstein, danach dreht er sich zu Penelope um.
,,Ich werde Cami kurz meinen Respekt erweisen und ihr eine Rose auf den Sarg legen.
Ich warte dann in meinem Loft auf dich'', sagt er und geht.

Die zwei verbliebenen Anwesenden folgen ihm mit den Augen, bis er weg ist und sehen dann in kompletter Stille zu dem Grabstein.
,,Wie kannst du das machen?'', fragt Vincent plötzlich und Penelope sieht ihn traurig an.
,,Was genau meinst du, Vincent?''
,,Wie kannst du sie nach allem immer noch lieben?
Wie kannst du mit dir selbst leben und wissen, dass du irgendwann zu den Mikaelsons zurückläufst?", zischt er und sie schaut seufzend zurück auf den Grabstein.
,,Davina, mein kleiner Schmetterling, es tut mir unglaublich leid, was passiert ist.
Ich habe dich nicht beschützen können und ich habe als deine Schwester versagt.
Du weißt nicht wie sehr wir dich vermissen, vor allem Maddy.
Ich hätte mehr tun können und ich werde dich hierher zurückbringen...selbst wenn ich einen Deal mit dem Teufel eingehen muss.
Aber bis dahin weiß ich, dass der Herr oben ein Auge auf dich haben wird und das ist der einzige Grund, warum ich bereit bin zu tun, was ich tun muss'', flüstert sie und küsst den Grabstein, dann wendet sie sich wieder Vincent zu, der hat sie genau beobachtet. 

In Sekunden verändert sich ihre gesamte Köperhaltung und jegliche Verletzlichkeit verschwindet.
,,Und nun zu meiner Antwort auf Ihre Frage, Mr. Griffith.
Ich weiß nicht, wie ich mit mir selbst leben kann oder soll und ich habe nicht vor, mir jemals zu vergeben, aber ich werde nicht zulassen, dass einer der Mikaelsons, Sie oder sonst irgendjemand mir sagt, dass dies meine Schuld war.
Sie alle haben sich geweigert, mich sie retten zu lassen und das macht es zu Davinas Blut an Ihren Händen...nicht an meinen'', sagt sie kalt und er tritt eingeschüchtert einen Schritt zurück.
,,Am Ende sind es immer die Männer in dieser Stadt, die für den Tod der Frauen verantwortlich sind'', fügt sie noch hinzu und läuft weg, wobei man nur das rhythmische Geräusch ihrer Stiefel hören kann.

16 Uhr - Nachdem Penelope alles erledigt hat, was sie zu tun hatte, betritt sie Marcels Loft und findet es leer vor.
,,Marcel?''
Er antwortet nicht und sie kann auch keinen weiteren Herzschlag im Gebäude hören.
Der einzige Hinweis darauf, wo er sein könnte, ist der anhaltende Geruch von Klaus Mikaelson in der Luft.
,,Verdammt'', flucht sie und geht rüber zu dem Stück Wand zwischen den großen Fenstern im Wohnzimmer.
Mit viel Schwung zieht sie ihre Hand zurück, holt aus und schlägt ein Loch in die Wand.
Nachdem dann all der Staub gefallen ist und ihr Sichtfeld wieder klarer ist, kommt eine kleine Truhe zum Vorschein und sie streckt seufzend ihre Hand danach aus.

Penelope P.O.V

17:15 Uhr - Als ich endlich an dem Ort ankomme, zu dem mich Marcels Blut geführt hat, ziehe ich mich aus und knie mich auf den Boden.
Mal sehen, ob ich es noch kann.
Alle meine Gedanken wandern zu meinem wahren Selbst und ich kann fühlen, wie meine Knochen brechen und sich zurücksetzen.
Nur Sekunden nachdem die Wolfsform meine menschliche Form ersetzt hat, hebe ich meine Kleidung vorsichtig mit den Zähnen auf und folge dem Weg. 

Ein paar Minuten später nehme ich den Duft von Klaus und Marcel wahr.
Mein Fell stellt sich sofort auf und ich renne auf sie zu, während ich Klaus zuhöre, wie er versucht Marcel davon zu überzeugen, dass er ein Teil der Familie ist.
,,Du magst mich zwar hassen, aber dein Hass kennzeichnet dich nur mehr als meine Familie.
Von dem Moment an, als ich dich traf, sah ich mich in dir.
Und als ich dich hierher gebracht habe, um die Überreste deines Vaters zu zerstreuen, hast du etwas getan, was ich nie konnte.
Du hast deinen Hass in den Wind entlassen und an diesem Tag sah ich dein volles Potenzial.
Und ich wusste, dass du mein Sohn bist'' 
Marcel lacht amüsiert über Klaus' Worte, der überrascht die Augen zukneift.

Sogar ich muss darüber lachen, was ein komisches Geräusch verursacht, das beide dazu bringt, sich mir zuzuwenden.
Marcel nickt mir zu und ich gehe langsam auf sie zu und setze mich neben Marcels Bein auf die Brücke.
Meine Kleidung lasse ich auf den Boden fallen und lege mich auf den Bauch.

,,Hast du mich daran erinnert, in der Hoffnung, ich hätte das Gefühl, ich schulde dir etwas?
Lass mich dir eines sagen, Klaus.
Ein Teil deines Lebens zu sein war nicht gerade ein Geschenk.
Und was auch immer ich dir schulde, habe ich vor langer Zeit zurückgezahlt.
Wenn hier einer von uns mit dem Rücken zur Wand steht, dann bist das du.
Aber jetzt mal ehrlich...schau dich um.
Es ist eine schöne Aussicht und bald wird es einen schönen Sonnenuntergang geben.
Warum das alles mit mehr Gerede ruinieren?
An diesem Punkt ist es nur Lärm'', entgegnet Marcel und ich nicke mit meinem schweren Kopf.
,,Du bist so wie ich...stur und voller Wut'', flüstert Klaus fasziniert und ich knurre ihn leise an.
,,Ich bin kein bisschen wie du''

,,Da liegst du falsch.
Ich habe dich nach meinem Bild erzogen und doch, als du gediehst, habe ich meine schlimmsten Ängste Wurzeln schlagen lassen.
Anstatt stolz auf den Mann zu sein, der du werden würdest, wurde ich misstrauisch und fühlte mich bedroht.
Und ich befürchtete, du würdest besser werden als ich es jemals sein könnte'', gesteht Klaus und Marcel schüttelt den Kopf.
,,Ich wollte nie besser sein als du.
Erst als du versucht hast mich unten zu behalten''
,,Ich habe nicht genug getan...zu wenig, wenn es um dich ging.
Aber du und ich sind durch das Schicksal, die Geschichte und das Blut verbunden und du, Marcel, wirst immer meine Familie sein'', sagt Klaus ernst und ich sehe ihn überrascht an.

,,Meine Herren.
Unterbreche ich etwas?''

Sie drehen sich beide zu Elijah um, der plötzlich hinter Klaus am Ende der Brücke steht.
Seine Anwesenheit macht mich wieder wütend und ich stehe auf und knurre ihn laut an.
Er sieht mich unsicher an und ich knurre noch lauter, um klar zu machen, dass ich es nicht mag, wenn er hier ist.

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

- Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt