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12. Juli 2013

Von alleine öffnen sich meine Augen und ich richte mich ein bisschen auf, um mich besser orientieren zu können.
Der Raum ist größtenteils dunkel, aber ein paar Strahlen der aufgehenden Sonne kämpfen sich ihren Weg zu mir durch.
Lächelnd strecke ich mich und zucke kurz zusammen, als ich gegen etwas stoße.
Verwirrt sehe ich hinter mich, wo Elijah friedlich schläft.
Bei dem Anblick seiner nackten Brust kommen mir die Erinnerungen der letzten Nacht wieder in den Sinn und meine Mundwinkel heben sich sofort an.
Auch auf Elijahs Lippen liegt ein kleines Lächeln, was mich dazu bringt ihn einfach anzustarren und beim schlafen zu beobachten.
Das war wohl doch kein Traum...ich habe es wirklich durchgezogen.
Sogar zwei Mal...im Schlafzimmer und in der Küche.
Was macht er nur mit mir?
Lächelnd wende ich meinen Blick von ihm ab und sehe auf die Uhr.

06:13 Uhr - Leise schleiche ich mich aus dem Bett und tapse mit nackten Füßen zur Tür.
Um sicherzugehen, dass Elijah noch schläft, sehe ich zurück und betrete dann das Badezimmer.
Die Tür schließe ich geräuschlos hinter mir und atme erleichtert aus, dann straffe ich die Schultern und nehme mir ein frisches Handtuch aus einem der Regale.
Dieses hänge ich dann auf und steige vorsichtig in die Dusche.
,,Dann machen wir uns mal sauber'', sage ich leise und streichele über meinen Bauch, bevor ich das kalte Wasser aufdrehe.

Nach dem abtrocknen, nehme ich eine der Salben, die Irena mir gegeben hat und beginne meinen Bauch damit einzureiben.
Dann wechsele ich zu meiner üblichen Creme und reibe den Rest meines Körpers ein.
Als dann alles eingezogen ist, gehe ich ins Ankleidezimmer und suche mir ein gemütliches Outfit raus.
Ich entscheide mich für ein schwarzes Top mit einer schwarzen Hose, die locker sitzt und nicht zu sehr auf den Bauch drückt.
Dazu wähle ich noch schwarze Schuhe, die zwar einen Absatz haben, aber dafür komplett geräuschlos sind.

06:53 Uhr - Leise stelle ich den Eimer voller Putzwasser neben mir ab und binde meine Haare, mit dem Haargummi von meinem Handgelenk, zu einem hohen Zopf zurück.
Schnell werfe ich einen Blick auf meine Uhr und tauche dann den Lappen ins Wasser.
Kurz darauf nehme ich ihn wieder raus und quetsche das ganze Wasser aus ihm, dann beginne ich die Küchentheken zu putzen.

07:05 Uhr - In VS wische ich die gesamte Küche nochmal durch und knie mich dann auf den Boden.
Da ich keine Lust habe einen Wischmop zu holen, benutze ich einfach den Lappen und beginne über den Boden zu schrubben.
,,Als ich alleine aufwachte, dachte ich, dass du vielleicht bereuen könntest, was wir getan haben.
Ich hatte aber sicher nicht erwartet, dass du die Schande wegscheuern würdest''
Lächelnd sehe ich zu Elijah, der mit einem Grinsen im Gesicht am Türrahmen lehnt und mich beobachtet.
,,Ich scheuere keine Schande weg, sondern unsere DNA.
Es reicht schon, dass uns jeder hören konnte'', sage ich grinsend und lege den Lappen zur Seite.
,,So lustig es auch aussehen mag, es ist eine sehr gute Idee und das Einzige, was wir tun können, um sicherzustellen, dass niemand allzu verärgert ist'', sagt er lächelnd und bietet mir seine Hand an.
Ich ergreife sie vorsichtig und er zieht mich langsam zu sich hoch.
,,Hast du gut geschlafen?'', fragt er interessiert und ich nicke.
,,Wie ein Baby''
Bei meinen Worten sieht er zwischen uns und legt sanft eine Hand auf meinen Bauch.
,,Du wirst nichts fühlen. Sie schlafen'', sage ich grinsend und er sieht mich mit einem Glitzern in den Augen an, welches ich noch nie zuvor gesehen habe.

22. Juli 2013

20:15 Uhr - Nervös laufe ich zwischen den Bäumen hin und her, während Elijah noch Kleidung für die Cresent Wölfe aufhängt oder im Wald verteilt.
Es ist fast ganze fünf Monate her, seit ich Hayley gesehen habe und es ist der erste Vollmond, an dem ich sie besuche.
Davor war ich noch zu ängstlich und feige mich ihr zu stellen, aber Freya und Elijah haben mich praktisch dazu genötigt heute mit ihnen und Hope zu kommen.
,,Könntest du bitte aufhören?
Hope wird dadurch ziemlich unruhig'', sagt Freya und ich bleibe sofort stehen.
,,Entschuldige'', nuschele ich und fahre mir durch die Haare.
,,Was ist denn los mit dir?'', hakt die Mikaelson Hexe nach und ich seufze frustriert.
,,Ich weiß nicht, ob ich Hayley in die Augen sehen kann.
Die Wölfe müssen mich doch hassen oder?
Ich würde mich hassen!'', antworte ich nervös und spüre, wie Baby B auch langsam unruhig wird.

,,Hayley mag wütend auf dich sein, aber sie wird dir vergeben, wenn sie und die Wölfe es nicht schon getan haben.
Immerhin warst du es, die meinen Bastardbruder davon abgehalten hat, die Mutter seines Kindes auf grausame Weise zu töten'', sagt Elijah, der aus dem Schatten der Bäume tritt.
,,Rede nicht so über dein eigen Fleisch und Blut, Elijah'', sagt Freya streng und ich nicke.
,,Nicht nur Klaus hat Fehler gemacht, okay?
Ich war trotzdem an Hayleys Leid beteiligt.
Ich habe ihr damit gedroht Hope für immer von ihr zu nehmen...das ist unverzeihlich'', füge ich hinzu und wedele mir mit der Hand etwas Luft zu, da sich mal wieder unerwünschte Tränen anbahnen.

,,Es ist wirklich unverzeihlich, aber du bist meine Familie und ich würde ohne dich in meinem Leben sterben...so wie es auch Jackson tun würde''
Erschrocken weiten sich meine Augen, als ich ihre Stimme höre und mein Herz beginnt zu rasen.
,,Hayley...es ist schön dich zu sehen'', sagt Freya lächelnd und sieht die Frau hinter mir an.
Auch Elijah ist glücklich sie zu sehen und geht an mir vorbei, um ihr Hope zu übergeben, nachdem er sie aus ihrem Sitz genommen hat.
Mittlerweile laufen mir die Tränen über die Wangen und ich wische sie schnell weg, bevor ich mich zu ihr umdrehe.
Beim Anblick ihres Gesichts, entweicht mir ein leises Schluchzen und sie kommt lächelnd einen Schritt auf mich zu.
Sofort mache ich einen Schritt zurück und schüttele leicht den Kopf.

Das Knacken eines Astes unterbricht die angespannte Stimmung zwischen uns und wir alle sehen in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
,,Jack'', haucht Hayley und kurz darauf kommt der Mann aus den Schatten und tritt ins Mondlicht.
Sofort geht er auf Hayley zu und zieht sie in ihre Arme, dann küsst er sie und begrüßt Hope mit einem Kuss auf die Stirn.
,,Wo sind die anderen Wölfe?'', fragt Freya und Jackson nickt ihr kurz zu, bevor Hayley antwortet.
,,Sie suchen ihre Familien und verbringen die wenige Zeit mit ihnen''
Beschämt sehe ich auf meinen Bauch und fahre sanft darüber.
,,Penelope, ich weiß, dass Freya dir schon lange gesagt hat, was ich fühle, aber du sollst es einmal von mir hören.
Ich war verletzt, ich habe mich hintergangen gefühlt und ich habe gehasst, aber dir ging es genauso...deshalb verzeihe ich dir und hoffe, dass wir bald wieder vereint sein können'', sagt Hayley und hebt mit ihrer Hand mein Kinn an, damit ich sie und Jackson ansehen muss.
,,Auch ich verzeihe dir.
Du bist wie eine Schwester für Hayley und Hopes Tante, außerdem bist du meine Freundin'', fügt Jackson hinzu und ich sehe beide dankbar an, trotzdem nehme ich Hayleys Hand von meinem Gesicht.

,,Ihr wisst gar nicht, wie dankbar ich euch beiden und dem Rudel bin.
Trotzdem kann ich nicht einfach so tun, als hätte ich nicht tatenlos zugesehen, wie man einen so  grausamen Fluch auf euch und eure Leute legt.
Das ist nicht richtig und ich muss mir erst selbst verzeihen können, bevor ich euch wieder in die Augen sehen kann.
Ich will es wieder gut machen...für euch, für Hope und für meine Kinder'', sage ich leise und Elijah stellt sich neben mich.
Nah genug, um seine Körperwärme zu spüren, aber zu weit weg, um ihn berühren zu können.
,,Das trifft auf uns alle zu'', sagt er ruhig und Jackson nickt ihm kurz zu, während Hayley einen undefinierbaren Blick aufgesetzt hat.
,,Deswegen biete ich euch eine Lösung an...''
Die Blicke der Wölfe gleiten vom Urvampir zu mir und Freya schüttelt leicht den Kopf, da auch sie gegen meine Idee ist.
,,...schwarze Magie''

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

-Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt