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Penelope P.O.V

17:15 Uhr - Leise gehe ich auf das Bett zu und betrachte den Mann vor mir.
Er ist blass, am Schwitzen und sieht ungepflegt aus.
Also das komplette Gegenteil von...
,,Elijah''
Beim Klang meiner Stimme zuckt er erschrocken zusammen und sieht sich desorientiert im Raum um.
Als er mich dann endlich erkennt, atmet er erleichtert aus und dreht sich mit Mühe auf seinen Rücken.

,,Du sieht mal wieder wunderschön aus, Liebling'', flüstert er mit kratziger Stimme und ich versuche das Ziehen in meiner Brust zu ignorieren.
,,Und dafür siehst du aus wie der Tod auf zwei Beinen'', entgegne ich und seine Mundwinkel heben sich etwas.
,,Wenigstens redest du wieder mit mir''
,,Gewöhn dich nicht dran.
Ich mache eine Ausnahme, weil du stirbst'', murmele ich und er hustest leicht.
,,Dann ist es den Schmerz wert''

,,Elijah, hast du irgendwelche letzten Worte?
Ich würde nämlich gerne wieder gehen'', zische ich und er seufzt.
,,Du sollst wissen, dass es mir unendlich leid tut und das ich mir niemals für meine Taten verzeihen kann.
Ich hätte Marcel, und somit auch dich, nicht töten sollen und Davina sowieso nicht.
Ich habe dich enttäuscht und werde jetzt dafür bestraft, aber du sollst wissen, dass ich dich wirklich geliebt habe'', murmelt er vor sich hin und ich spüre, dass er mir die Wahrheit sagt.

,,Nun, wir haben uns geliebt und jetzt gehen wir getrennte Wege.
Ich kann Hayley deutlich auf dir riechen und es freut mich wirklich, dass du sie zurückbekommen hast, bevor man dir das Licht endgültig ausknipst.
Jetzt kannst du in Frieden schlafen und ich werde auch endlich meine Ruhe finden'', sage ich und höre mich dabei wütender an, als beabsichtigt.
Er nickt traurig und ich beiße mir auf die Zunge, bevor ich ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn hauche.
,,Ein Teil von mir hasst dich, aber ich werde dir immer für die Zwillinge dankbar sein.
Bis dann, Elijah'', füge ich etwas sanfter hinzu und höre ihn beim rausgehen meinen Namen murmeln. 

Erwartungsvoll sehe ich ihn an und er setzt sich mühsam auf.
,,Ich liebe dich und die Kinder.
Pass gut auf euch auf'', flüstert er und ich nicke, dann verlasse ich den Raum und stelle mich zu Freya und Hayley an den Esstisch.
Die Hexe murmelt noch ein paar letzte Worte und drückt mir dann mit zittrigen Fingern und blassem Gesicht die Kette in die Hand.

,,Lass uns nicht sterben'', sagt sie ernst und ich lege mir die Kette um, dann nehme ich mein vibrierendes Handy aus meiner Hosentasche.
,,Marcel entscheidet sich jetzt.
Hayley wir sehen uns heute Abend und Freya...schlaf gut'', verabschiede ich mich von beiden und renne zurück ins Abattoir.

Unbekannte P.O.V

17:25 Uhr - Penelope betritt den Innenhof, wo Klaus bereits eine seiner berüchtigten Reden hält.
Sie versucht deswegen nicht zu grinsen, als sie sich auf ihren Thron setzt.

,,Jeder von euch steht heute hier, weil ich es so gewollt habe.
Diesen lächerlichen Versuch eines Prozesses gibt es nur meinetwegen.
Und eure Unsterblichkeit ist ein Geschenk...von mir.
Eine Schuld, die ihr niemals zurückzahlen könnt.
Eine, die alle meine vermeintlichen Verbrechen ausgleichen kann.
Ich schulde euch gar nichts.
Also los!
Tötet mich!
Ich begrüße den Frieden des Todes als Rettung vor dieser Langeweile.
Ich werde leiden, aber ich ertrage nur einen Vorgeschmack von der Qual, die ich euch allen zugefügt habe''
Penelope lächelt stolz und schlägt die Beine übereinander, während sie die Show vor sich genießt.

,,Die Waage entscheidet zu meinen Gunsten.
Und am Ende werdet ihr alle wissen, dass ich gewonnen habe.
Ihr werdet euch an mich erinnern!
Klaus Mikaelson, euren Erschaffer!''
,,Der Tod ist zu gut für ihn!
Marcel, du hast die Mittel, um ihn leiden zu lassen.
Lass das sein Schicksal sein!'', schreit Rebekah auf einmal dazwischen und die Menge stimmt ihr zu.
,,Foltert ihn!''
Marcel steht auf und geht ohne Emotionen zu Klaus rüber, dann zieht er Papa Tundes Klinge aus seiner Hosentasche.

,,Gerechtigkeit...für Klaus Mikaelson.
Das sollte ein Schicksal sein, das schlimmer als der Tod ist.
Diese Klinge ist voll von dunkler Magie und es wird endlose Qualen verursachen!
All der Schmerz, den wir durch die Hände dieses Mannes gefühlt haben, wird verblassen im Vergleich zu dem, was er bald fühlen wird.
Und das solange ich mich entscheide, ihn am Leben zu lassen'', sagt Marcel laut und Penelope nickt ihm ermutigend zu, bevor er seine Meinung ändern kann.
,,Für Davina, Diego, Thierry, Gia, Cami, Penelope und den Jungen, der ich früher war.
Der, den du einmal deinen Sohn genannt hast'', zischt er und stößt die Klinge in Klaus, der vor Schmerz aufschreit.
Alle drei, Marcel, Penelope und Rebekah, scheinen auch seinen Schmerz zu spüren und seine Schwester verlässt schließlich das Gebäude.

Penelope P.O.V

19 Uhr - Ich stopfe gerade noch meine letzten Sachen in die Reisetasche auf dem Bett und schaue dann zu Marcel, der am Türrahmen lehnt.
,,Ich hörte Vincent schreien, nachdem die Armee verschwunden ist.
Willst du darüber reden?'', frage ich und er knurrt mich leicht an.
,,Du hast die Kirche gekauft und sie ihm übergeben'', sagt er vorwurfsvoll und ich nicke.
,,Immobilien sind ein guter Weg, um Geld zu verdienen.
Ich wollte, dass diese Stadt wieder eine Kirche hat und ich werde Geld damit verdienen...erscheint mir logisch'', sage ich locker und schließe die Tasche, dann hänge ich sie über meine Schulter und gehe zu ihm hinüber.
,,Ich gehe jetzt.
Also, soll ich noch etwas tun, bevor ich weg bin?''
,,Nur noch eine letzte Sache'', antwortet er und führt mich die Treppe hinunter.

19:30 Uhr - Mit gequältem Gesichtsausdruck sehe ich zu, wie Marcel Klaus in einem Grab im Lafayette-Friedhof einmauert.
Klaus sitzt aufrecht, seine Augen sind weit offen und er starrt in die Leere vor sich, weil er so große Schmerzen hat.
,,Der König ist tot '', sagt Marcel seufzend und ich nicke, während ich Klaus anschaue.
,,Das ist alles worauf wir jahrelang gewartet haben oder?
All unser Hass, unsere Liebe und alles dazwischen hat sich die ganze Zeit um ihn gedreht und jetzt, wo er besiegt ist, haben wir unseren Zweck verloren''

19:40 Uhr - Hayley schaut traurig auf die vier Särge hinten im Truck und gibt Elijah einen leichten Kuss, bevor sie den Deckel zu seinem Sarg schließt.
Dann steigt sie aus und umarmt mich fest, bevor sie sich in die Fahrerkabine setzt, in der Hope angeschnallt wartet.
Ich sehe ihr kurz nach und betrete dann selbst den Laderaum.

Leise öffne ich Kols Sarg und lege den Talisman, mit einem Teil von Davinas Seele, um seinen Hals.
,,Wie versprochen''
Danach schließe ich den Deckel und springe aus dem Laderaum, dann schließe ich die Türen zum LKW und klopfe dagegen, um Hayley ein Signal zu geben.
Sie lässt kurz darauf den Motor an und fährt los.

,,Mom, steig ein!
Adam nervt mich schon wieder!''
Lächelnd drehe ich mich um und sehe Maddy, die Zwillinge und Adam, die bereits in meinem Auto warten, während ein weiterer LKW dahinter steht.

Einen Wimpernschlag später sitze ich auf dem Fahrersitz, schließe die Tür und schnalle mich an.
,,Verlassen wir diese verrückte Stadt'', sage ich und starte den Motor, dann fahre ich los und folge Hayley.
Der LKW direkt hinter uns.

19:45 Uhr - Als wir endlich am Willkommensschild vorbeifahren, lockern sich meine Muskeln und ich lächle, als wir die Stadt der Toten hinter uns lassen.

,,Ab ins Unbekannte''

Nun, der dritte Band bzw. Teil endet hiermit.
Die Mikaelsons sind besiegt und Penelope beginnt jetzt einen neuen Lebensabschnitt mit dem Rest ihrer Familie.
Ob sie endlich glücklich wird?
Und wie lange wird es dauern, bis sie die Mikaelsons wiedersieht?
Das alles erfahrt ihr im vierten und letzten Band.
Ich freue mich auf euch ❤

Danke fürs ständige Lesen, aktive Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte immer noch und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Band 💭

- Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt