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,,Und was soll ich jetzt tun?", fragt sie mich und ich schließe die Tür, dann nehme ich Lucien an den Beinen.
,,Vergiss ihn"
Entsetzt beobachtet sie mich dabei, wie ich Lucien wegschleife.
,,Ich kann ihn nicht einfach vergessen!
Er braucht jetzt psychologische Hilfe!", widerspricht sie mir und folgt mir in Luciens Schlafzimmer.
Seufzend hebe ich ihn vom Boden auf und lege ihn auf sein Bett, dann gehe ich an seinen Kleiderschrank und beginne ihn zu durchsuchen.
,,Pepe?!"
,,Keine psychologische Hilfe, Cami!
Er wurde manipuliert und das ist jetzt für ihn so wichtig, dass es praktisch über seinen Grundbedürfnissen steht.
Der Mann wird entweder zu dir oder zu mir kommen, wenn es Zeit ist.
Und jetzt hilf mir!", antworte ich genervt und sie starrt mich für einen kurzen Moment an, bevor sie auch langsam den Schrank durchwühlt.

,,Und was genau suchen wir?", fragt sie nach einer Weile.
,,Dokumente, Eisenkraut oder Heilmittel", antworte ich und sie sieht mich verwirrt an.
,,Heilmittel?", hakt sie nach.
,,Vor einiger Zeit haben Jackson, Elijah und ich Lucien einen Besuch abgestattet.
Der Tag endete dann mit einem Wolfbiss für Lucien und Klaus war nie hier, um ihm sein Blut zu geben", erzähle ich und sie sieht überrascht zu dem toten Vampir.
,,Wie kann er dann...?"
,,Luciens Firma arbeitet in letzter Zeit in Wolfsgebieten und ich bin mir ziemlich sicher, dass er ein eigenes Heilmittel entwickelt hat.
Bei meinen letzten Besuchen habe ich bereits jeden anderen Raum abgesucht...es muss also hier sein", beantworte ich ihre Frage und taste die Innenseiten ab.

Plötzlich springt ein Fach auf und Cami quietscht erschrocken.
,,Jackpot!", sage ich zufrieden und ziehe zwei kleine Koffer und einen dünnen Ordner heraus.
Im Kleiderschrank...fast so dumm wie Damons Versteck für den Mondstein oder die Weißeichenpfähle.
Grinsend öffne ich den ersten Koffer und entdecke 20 kleine Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit.
Cami nimmt eins heraus, schraubt es auf und riecht daran.
,,Eisenkraut", sage ich und rümpfe die Nase, da der Geruch etwas brennt.
Sie atmet erleichtert aus und schraubt es wieder zu, dann steckt sie es in ihre Hosentasche.
Sehr schlau.
,,Das ist eine gute Idee, Cami.
Lucien wird dich über Nacht hier festhalten, damit das Eisenkraut aus deinem Organismus verschwindet.
Warte bis heute Nacht und trinke dann die neue Dosis...lass dir aber nichts anmerken!'', erkläre ich ihr und öffne den nächsten Koffer.
Darin befinden sich mehrere kleine Phiolen mit einer rot-braunen Flüssigkeit.
Die verschlossenen Gefäße strömen einen starken Geruch von Wolf aus und ich zücke schnell mein Handy.
Das werde ich wohl etwas  recherchieren müssen.
,,Was tust du da?'', fragt Cami neugierig und ich mache ein paar Bilder vom Inhalt, bevor ich die zwei Koffer wieder zurücklege.
,,Ich sammele Beweise'', antworte ich ruhig und stecke auch die Dokumente zurück, da sie mich nicht interessieren.

,,Und was wirst du jetzt tun?''
,,Ich werde gehen und muss dich leider hier zurücklassen, aber ich versichere dir, dass es dir gut gehen wird'', antworte ich und schließe den Schrank, dann nehme ich sie an der Hand und ziehe sie mit mir in die Küche zurück.
,,Wie soll es mir gut gehen, wenn Lucien sich jeden Moment durch meinen Hals knabbern kann?'', hakt sie nach und ich öffne eine Schublade.
Da hat sie recht.
,,Ich lasse dir etwas von meinem Blut hier...damit kannst du dich heilen, wenn etwas passiert oder du schützt dich vor dem Tod.
Morgen komme ich dich holen, aber davor muss ich herausfinden, wo Rebekah ist'', antworte ich ihr und nehme eine Marinierspritze heraus.
Ihre Augen weiten sich ein bisschen und ihr Herz setzt einen Schlag aus.
,,Beruhige dich...ich bin nur einen Anruf entfernt.
Wenn ich dich nicht holen kann, dann wird es Nik oder jemand, dem ich vertraue'', versichere ich ihr und sie nickt, dann ramme ich mir die Spritze in den Arm und fülle sie mit meinem Blut.
,,Versteck die Spritze vor Lucien'', sage ich ernst, ziehe sie aus meinem Arm und drücke sie ihr in die Hand.
Sie nickt und umarmt mich dankbar, dann lösen wir uns voneinander und ich gehe auf die Haustür zu. 

16:25 Uhr - ,,Gib mir deine Hand''
Zögerlich reicht sie sie mir und ich schließe die Augen.
,,Was tust du da?'', fragt sie verwirrt, doch ich ignoriere sie und konzentriere mich stattdessen auf eine starke Verbindung zwischen uns.
Als ich es, wie ein Gummiband zwischen uns spüren kann, öffne ich die Augen und lasse sie los.
,,Ich habe uns verbunden.
Wenn dir etwas geschieht, dann spüre ich es und ich weiß automatisch, dass etwas nicht stimmt und wo du dich befindest'', beantworte ich ihre Frage und sie sieht mich dankbar an.
,,Bis morgen''
,,Halt durch, Cami''

16:27 Uhr - Seufzend drücke ich den Knopf und beobachte, wie sich die Aufzugtüren schließen.
Als sich der Aufzug dann in Bewegung setzt, nehme ich mein Handy nochmal in die Hand und wähle Elijahs Nummer.
Nach dem zweiten Klingeln geht er ran und begrüßt mich knapp.
,,Bist du beschäftigt?'', frage ich ihn und steige unten aus.
,,Wir versuchen Rebekahs Körper zu lokalisieren...die Strix haben sie'', antwortet er und ich bleibe geschockt stehen.
,,Was?!''
,,Aya hat eine Gruppe der Strix nach Marokko geführt, um unsere Schwester zu entführen.
Wir haben soeben Niklaus darüber informiert und er war nicht erfreut'', sagt er und ich laufe schnell aus dem Gebäude raus.
,,Braucht ihr mich?'', frage ich und eine weitere Stimme meldet sich.
,,Für heute werde ich es alleine schaffen, aber morgen könnte ich vielleicht deine Hilfe gebrauchen'', sagt Freya und ich nicke.
,,Okay...was soll ich jetzt tun?'', frage ich in die Runde und es wird still.
,,Ich denke, du solltest mit Klaus reden.
Auf dich hört er irgendwie'', sagt Hayley und ich nicke.
,,Aber sei vorsichtig...er ist gerade nicht gut drauf'', mischt sich Marcel ein und Elijah gibt einen Laut von dich, der bedeutet, dass er ihm zustimmt.

16:32 Uhr - Mit schnellen Schritten betrete ich das Abattoir und sehe mich im Erdgeschoss nach Klaus um, doch er ist nirgendwo zu sehen.
,,Nik?'', rufe ich und gehe langsam die Treppen hoch.
Keine Antwort.
So still war es hier schon lange nicht mehr.
,,Niklaus?!'', rufe ich weiter und gehe auf sein Zimmer zu.
Von weitem kann ich leises Atmen hören und verdrehe die Augen.
Antworten ist wohl nicht mehr im Trend oder was?
,,Niklaus'', sage ich ein weiteres Mal und öffne seine Zimmertür.
Geschockt bleibe ich stehen, als ich dann die rothaarige Vampirin schlafend in seinem Bett liegen sehe.
Oh Gott...diese Laken werde ich verbrennen, wenn er es nicht tut.
Langsam laufe ich weiter in den Raum rein und sehe rechts um die Ecke, wo er steht und starr auf die Wand sieht.
Nicht erfreut ist eine Untertreibung...er sieht traumatisiert aus.
,,Nik'', murmele ich leise und er dreht sich zu mir um.
Beim Anblick der Sorge in seinen Augen bleibt mir die Luft weg und ich eile schnell zu ihm rüber.
,,Rebekah ist...'', versucht er mir zu erklären, doch er kann es einfach nicht aussprechen.
,,Ich weiß und wir werden alles tun, um sie wieder nach Hause zu bringen'', sage ich traurig und ziehe ihn in meine Arme.
,,Es tut mir so leid'', flüstere ich und er vergräbt sein Gesicht in meinem Nacken.

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

-Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt