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21. August 2013

13:30 Uhr - ,,Niklaus?'', frage ich ruhig und klopfe an die Tür seines Ateliers.
,,Wie kann ich dir helfen, Liebes?'', fragt er und sieht kurz über seine Schulter.
Lächelnd betrete ich den Raum und stelle mich neben ihn.
,,Indem du mir Dahlias Zauber gibst.
Heute ist Vollmond und ich möchte die Wölfe von ihrem Fluch befreien'', sage ich zögerlich und er legt seinen Pinsel weg.
,,Nik, bitte''
,,Auf gar keinen Fall!
Hayley wird Hope nicht länger als diese wenigen Stunden zu sehen bekommen'', sagt er ernst und ich seufze erschöpft von unserer monatelangen Diskussion über das selbe Thema.
,,Sie hat bereits Hopes ersten Geburtstag verpasst und leidet noch immer.
Du weißt, dass sie Hope braucht und Hope sie.
Außerdem kannst du sie nicht für immer in ihrer Wolfsform lassen'', sage ich ruhig und er steht von seinem Stuhl auf.
,,Nein''

,,Okay, dann nicht heute, aber denk daran, dass Hayley nur wütender wird'', erinnere ich ihn und erkenne etwas Reue in seinen Augen.
,,Wie Hayley sich fühlt, ist mir egal.
Sie wollte mein Kind stehlen und jetzt leidet sie dafür'', sagt er kühl und ich schüttele den Kopf.
,,Ihre Gefühle sind dir nicht egal, Klaus.
Sie ist dir wichtig und nur deshalb tut dir dieser Verrat immer noch so weh'', entgegne ich einfühlsam und er sieht mich emotionslos an.
,,Verrat ist ein bestehender Teil dieser Familie.
Hayley wird das begreifen, wenn sie Elijah so an dir riecht, wie ich es tue'', sagt er und ich erkenne die unterdrückte Wut in seinen Augen.
Gestresst fahre ich mir durch die Haare und wende den Blick von ihm ab.
Mit ihm kann man jetzt  nicht reden.
,,Ich werde jetzt gehen'', sage ich seufzend und gehe auf die Tür zu. 

,,Liebst du Elijah?''
Überrascht bleibe ich stehen und drehe mich zu Klaus um.
Die Unsicherheit steht ihm ins Gesicht geschrieben und ich spüre seine Angst vor einer Zurückweisung, da wir noch emotional verbunden sind.
,,Ja, das tue ich...aber er und ich haben keine Zukunft zusammen'', antworte ich und Klaus starrt mich einfach nur an, während sein Herz sich schmerzhaft zusammenzieht.
Entschuldigend sehe ich ihn an und lege meine Hand über mein Herz.
,,Nik, ich spüre deinen Schmerz und ich will, dass du etwas weißt.
Die Liebe, die ich für deinen Bruder habe wird niemals an die herankommen, die ich für dich habe...er ist zwar der Vater meiner Kinder, aber du bist mein Seelenverwandter, gebunden durch Blut und erwählt von der Natur...und mir'', sage ich mit einem schwachen Lächeln und verlasse dann den Raum.

23:45 Uhr - ,,Schön euch zu sehen'', begrüße ich Hayley und Jackson, die zu Hope und mir an Eves alte Hütte kommen.
,,Wir freuen uns auch dich zu sehen'', sagt Jackson und nimmt mich in den Arm, während Hayley Hope an sich nimmt.
,,Machst du schon irgendwelche Fortschritte mit dem Fluch?'', fragt Hayley hoffnungsvoll und wir setzen uns auf die kleine Holzveranda.
,,Seit letztem Vollmond habe ich angefangen etwas der schwarzen Magie zu praktizieren, aber Irena sitzt mir ständig im Nacken.
Sie will, dass ich die Magie in ein Objekt sperre und versiegele, damit es weder mir, noch den Babys schadet'', sage ich und Hayley seufzt.
,,Vielleicht hat sie ja recht.
Wir wollen zwar frei sein, aber nicht, wenn du eure Leben gefährdest'', sagt sie und ich schüttele den Kopf.
,,Ich bin stark genug und Dahlias Schutzzauber für die Babys ist noch intakt...nächsten Vollmond werdet ihr frei sein'', verspreche ich ihnen und Jackson sieht mich skeptisch an.
,,Aber nicht endgültig?'', fragt er und ich schüttele den Kopf.

,,Ich kann den Fluch aufheben, wenn ich ihn an etwas, wie eine Art Mondstein, binde, aber um ihn zerstören zu können, müssen die Babys erst geboren werden.
Sie rauben mir zu viel Kraft'', sage ich seufzend und er legt mir eine Hand auf die Schulter.
,,Das ist mehr als genug...danke''
Auch Jackson bedankt sich und ich lächele die beiden an, bevor ich aufstehe und ihnen das vorbereitete Essen bringe.
,,Esst etwas und solange überwache ich Hope'', sage ich und Hayley überreicht mir ihre Tochter.
Vorsichtig nehme ich sie in meine Arme und schaukele sie sanft in ihnen.
Durch mein Gehör bekomme ich auch mit, wie die restlichen Wölfe sich am Büffet bedienen und atme erleichtert aus.
,,Nächsten Monat bekommst du deine Mama wieder'', flüstere ich Hope zu und setze mich mit ihr auf einen Sessel in der Hütte.

23. August 2013

Etwas nervös umklammere ich das Lenkrad meines Autos und fahre auf den Lafayette Friedhof zu.
Davina und ich sind dort verabredet, um über Kol und Hayleys Situation zu reden.
Von weitem kann ich schon sehen, wie sie am Eingangstor wartet und fahre auf den Parkplatz.
Schnell steige ich aus und verschließe das Auto, dann gehe ich zu ihr rüber und lächele sie an.
,,Hey Davina'', begrüße ich sie freundlich und ihr harter Gesichtsausdruck lockert sich ein bisschen.
,,Hey'', sagt sie und ich umarme sie, soweit es mir möglich ist.
,,Wie geht es dir?'', frage ich sie und wir beginnen auf die Claire Gruft zuzugehen.
,,Ohne Kol fühle ich mich leer, aber ich kann ihm im Geiste nah genug kommen...dank dir'', antwortet sie und lächelt mich dankbar an, dann wird sie wieder ernst.
,,Also, was brauchst du von mir?
Ihr Vampire ruft doch nie ohne Grund an''
Etwas verletzt von ihren Worten verziehe ich das Gesicht und schüttele den Kopf.
,,Autsch.
Was ist mit dir passiert, Vina?
Erkennst du mich etwa nicht mehr?
Ich bin deine Freundin, wie deine Schwester'', erinnere ich sie und sie seufzt.
,,Ich weiß, wer du bist und ich weiß auch wessen Kinder du bekommst'', sagt sie missbilligend. 

Genervt bleibe ich stehen und sehe sie wütend an.
,,Du tust so, als hätte ich es so geplant.
Mir wurde diese Schwangerschaft aufgezwungen und ich hatte nichts zu melden, okay? 
Ich bin ein Opfer und nicht der Böse'', sage ich aufgebracht und Baby B tritt mir fest in die Seite.
Ich zucke kurz zusammen, aber ignoriere es und seinen bereits ausgeprägten Beschützerinstinkt.
,,Es tut mir leid, okay?
Ich weiß nur nicht mehr, wem ich überhaupt vertrauen kann.
Als Regentin der Hexenzirkel stehe ich unter ständiger Beobachtung und kann nicht mal Zeit mit Marcel verbringen, obwohl ich ihn so sehr brauche'', sagt sie entschuldigend und ich sehe ihr an, wie erschöpft sie ist.
,,Schon okay...vergiss es einfach.
Außerdem bin ich kein Vampir, sondern ein Hybrid'', erinnere ich sie und wir laufen weiter.
,,Das macht für die Hexen hier keinen Unterschied mehr''
,,Dann sag ihnen, dass sie die Klappe halten sollen!
Sie wissen, dass ich die Repräsentantin der Natur bin und das hat ja wohl seinen Grund'', zische ich und Davina lacht leise.
,,Das stimmt''

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

-Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt