234

407 16 4
                                    

Penelope P.O.V

10:50 Uhr - Lucien kniet vor einer der bewusstlosen Frauen und stellt sich dann unbeeindruckt vor die Barriere, die ihn momentan von uns fernhält.

,,Ich denke, ich sollte mich jetzt schämen und danach erzähle ich euch all meine tiefsten, dunkelsten Geheimnisse?'', sagt er grinsend und ich verschränke die Arme vor der Brust.
,,Dann leg mal los.
Ich werde dich stoppen, wenn es zu peinlich wird...vielleicht auch nicht'', entgegne ich ruhig und er lacht etwas.
,,Nun, ich bin ein Skorpion.
Ich bevorzuge Wein gegenüber Whisky und bin wohl eine kleine Naschkatze.
Ich habe mich von den einzigen zwei Menschen täuschen lassen, die ich in meinem Leben am meisten geliebt habe und meine größte Freude ist es, den Schreien meiner Opfer zuzuhören, kurz bevor ich sie töte'', erzählt er und ich verdrehe die Augen.

,,Ein Skorpion, hmm?
Willst du wissen, was ich in meiner Okkultismus Klasse über Vampire mit deinem Sternzeichen gelernt habe?
''Es wird gesagt, dass sich Skorpion-Vampire nicht leicht verlieben, es sei denn, das Mädchen oder der Junge hat etwas mysteriöses an sich.
Sobald der Vampir verliebt ist, wird er auch besitzergreifend.
Wie eine Spinne beginnt ein Skorpion langsam, ein Netz um seinen geliebten Menschen zu weben und ihn für sich zu behalten''
Klingt das vertraut?'', frage ich spöttisch und er ballt genervt seine Hände zu Fäusten.

,,Dieses Gespräch langweilt mich.
Du klingst fast wie Camille'', brummt er und ich sehe ihn ungläubig an.
Was hast du gerade gesagt?
Davina hält schnell die Figur Veritas hoch und sieht ihn ernst an.
,,Sag mir, wie ich Cami heilen kann'', fordert sie.
Nur der Tod kann ihr noch helfen.
,,So hartnäckig.
Kein Wunder, dass die Ahnen dich so nervig finden.
Wie großartig, dass sie einen Plan haben, um dich für immer zum Schweigen zu bringen'', sagt Lucien grinsend und ich sehe ihn beunruhigt an.

Als auf einmal undeutliches Flüstern zu hören ist, überschreitet Lucien einfach die Barriere und nimmt ihr die Figur Veritas aus der Hand.
Dann zerreißt er sie in zwei Stücke und wirft sie weg.
,,Es ist nicht nötig, mir dieses schreckliche Ding ins Gesicht zu halten.
Ich sage dir gerne, was du wissen willst, solange sie hier bleibt''
War ja klar.
Als er seinen Satz beendet, zeigt er auf mich und Davina sieht ihn verunsichert an.
,,W-wie machst du das?'', stottert sie und ich ziehe sie an meine Seite.
,,Oh, nicht ich.
Ich habe die Ahnen auf meiner Seite und sie sind bereit eine ganze Ladung Hexenkraft gegen meine Feinde zu verwenden''

11:25 Uhr - ,,Ich verstehe immer noch nicht, warum die Ahnen dir helfen sollten'', sagt Davina verwirrt und Lucien versucht frustriert auf sie loszugehen.
Blitzschnell schiebe ich sie hinter mich und halte ihre Hand, da sie anfängt zu zittern.
,,Hast mir denn gar nicht zugehört?!", fragt er irritiert und ich knurre ihn an, als er näher kommt.
Er zwinkert mir nur zu und schaut sie dann wieder an.

,,Ich habe ihnen ein Versprechen gegeben.
Wenn sie mir helfen, werde ich eine bestimmte Familie ausrotten.
Unschuldige und umstehende Personen könnten dabei ins Kreuzfeuer geraten", wiederholt er sich und Davina will wütend auf ihn zugehen, doch ich ziehe sie schnell zurück.
,,Sag es mir einfach!
Es gibt immer einen anderen Weg"
,,Ihr naiven Idioten mit eurem ungezügelten Optimismus!
Ihr hofft immer, dass es einen Ausweg oder ein Schlupfloch gibt, um euch vor eurem Untergang zu retten.
Nun, ich glaube nicht an Schlupflöcher.
Das Leben ist ein endloser Kreislauf der Folter...mein Biss ist nicht heilbar.
Deine süße Camille wird sterben", sagt er genervt.

Seufzend beobachte ich Davinas Gesichtsausdruck.
Sie sieht absolut gebrochen und hoffnungslos aus, was dazu führt, dass mein Herz vor Mitgefühl schmerzt.
,,Ich denke, dass er die Wahrheit sagt.
Geh und verbringe deine letzten Stunden mit deiner Freundin.
Ich werde mich um Lucien kümmern'', sage ich ihr und sie schüttelt den Kopf.

,,Ich kann dich nicht einfach bei ihm lassen...er könnte dich töten!'', protestiert sie und ich sehe Lucien aus besorgten Augen an.
,,Ich könnte sterben, aber das ist okay.
Ich werde glücklich sterben, weil ich weiß, dass ich dich aus der Gefahrenzone gebracht habe'', sage ich und führe sie aus der Bar.
,,Und schick niemanden, der mich holt...mir geht es gut'', füge ich hinzu, ziehe die Tür zu und schließe sie ab.

Als ich mich umdrehe, steht Lucien dann nur noch ein paar Zentimeter entfernt und sieht mich mit einer Mischung aus Anbetung und Wut an.
,,Lucien, wir müssen reden'', sage ich leise und sehe ihm dabei tief in die Augen.
,,Worüber genau?''

,,Über...uns''

11:50 Uhr - Nach unserem hitzigen Gespräch folge ich Lucien in die Küche der Bar und lehne mich an die Wand.
Er beobachtet mich dabei und sieht dann irritiert an mir vorbei.
,,Du wirst sie irgendwann wecken, nicht wahr?
Ich muss noch eine Party beenden'', bemerkt er nebenbei und ich sehe ihn wütend an.
,,Fahr zur Hölle''
,,Immer noch sauer wegen der ganzen Cami-Sache?
Wenn du eine glücklichere Geschichte willst, hättest du mich vielleicht nach meinem letzten Urlaub auf den Malediven fragen sollen'', spottet er und ich schüttele den Kopf.

,,Es ist mir egal, dass du sie gebissen hast.
Sie hatte es nach allem verdient, aber ich sorge mich eher um die Zukunft meiner Kinder.
Du weißt genau, dass die Ahnen sie töten werden, nachdem du die Mikalsons und mich ermordet hast.
Also, wieso tust du mir das an?'', entgegne ich kühl und er zuckt mit den Schultern.
,,Weil ich kann''

,,Wenn du eine kranke Rivalität mit Klaus hast, könnt ihr gegeneinander antreten, um herauszufinden, wer der größere Vollidiot ist.
Das geht nämlich auch ohne mich, die Zwillinge oder sonst jemanden zu verletzen''
Lucien schlägt plötzlich wütend mit der Faust gegen den Tisch und ich zucke erschrocken zusammen.
,,Natürlich muss ich andere Leute verletzten!
Nik hat die Liebe meines Lebens gestohlen!", zischt er und lacht dann bitter.
Sie hat deine Gefühle nie erwidert.

,,Eine erschütternde Niederlage für die meisten Männer.
Aber ich habe inzwischen erkannt, dass Liebe einen einfach schwach macht und ich kann es beweisen.
Wenn Cami stirbt, wird Nik von solch überwältigendem Kummer getroffen, dass er mich angreifen wird.
Aber ich werde ihn vernichten, da ich nicht von Liebe belastet werde"
Und warum textest du mich dann ständig mit deinen Gefühlen zu Aurora und mir voll?
,,Jetzt, da ich so freundlich war, alle deine Fragen zu beantworten und du mich sowieso nicht aufhalten kannst, bitte ich dich zu gehen.
Weckst du davor noch meine Partygäste?", fügt er hinzu.

,,Glaubst du, du kannst mich nach dem, was du gerade gesagt hast, wegschicken?!
Du liegst falsch, wenn du denkst, dass ich einfach gehen werde!", schnauze ich ihn am.
,,Ah, mein Schatz...ich will dich nicht töten müssen und ich könnte es vermutlich nicht einmal, wenn ich wollte.
Aber die Ahnen haben noch etwas für dich auf Lager.
Du solltest mal deinen Schwager, Kol, danach fragen.
Ich wette, er leidet bereits unter ihrem Einfluss", entgegnet er grinsend.

,,Du machst mich krank!"
Er beginnt falsch zu schmollen und schleicht sich langsam näher.
,,Noch nicht, aber gleich"
Plötzlich packt er mich am Hals und beißt mir in die Schulter.
Ich zische vor Schmerz und stoße ihn von mir weg.
,,Du schmeckst ausgezeichnet", bemerkt er und grinst leicht.
Geschockt starre ich ihn an, bis meine Wut sich in den Vordergrund drängt.
Dieser Arsch hat mich einfach gebissen!

,,Ich habe dich auf ganz besondere Weise geliebt, aber jetzt wünschte ich, ich könnte einfach vergessen, dich jemals getroffen zu haben'', sage ich wütend und versuche nicht vor ihm zu weinen.
Sein Grinsen verschwindet und er sieht auf einmal sehr schuldig aus, aber ich schiebe mich einfach an ihm vorbei und verlasse das Gebäude.

,,Du wolltest einen Krieg und jetzt bekommst du ihn auch", murmele ich vor mich hin und halte mir beim rausgehen die Schulter.

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

- Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt