the loneliness is my mate III - where I left my heart

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Meine Augenlider beginnen sich flatterhaft zu öffnen und ich sehe direkt in ein grelles Licht.
Genervt drehe ich deshalb den Kopf zur Seite und versuche meine Umgebung zu erkennen.
Ich befinde mich auf einem ungemütlichen Boden in einem dunklen Raum, der nach den unterschiedlichsten Kräutern riecht und nur kaum von natürlichem Licht erhellt wird, da es nur zwei kleine Fenster gibt.
,,I-Irena", sage ich mit kratziger Stimme und einem brummenden Kopf.

,,Du bist wach!
Wie geht es dir, Schätzchen?", fragt sie lächelnd und ich versuche sie in der Dunkelheit zu erkennen.
,,Ich wurde ausgenockt und entführt...wie soll es mir da bitte gehen?", frage ich sarkastisch und die wunderschöne Frau taucht direkt vor mir auf.
,,Das ist keine Entführung...du bist mein Gast", widerspricht sie mir.
,,Dann kann ich ja auch gehen", murmele ich und rappele mich mühsam auf.
,,Bevor du gehst, solltest du noch etwas mitnehmen", sagt sie und beginnt in einem Regal zu suchen.
,,Ah hier ist es!"
Lächelnd dreht sie sich wieder zu mir um und hält mir einen Ordner entgegen.
Fragend sehe ich sie an und verschränke die Arme vor der Brust.
,,Was soll das sein?"

,,In diesem Ordner findest du deinen neuen Essensplan, einen Leitfaden, der dich durch die gesamte Schwangerschaft bringt und ein Kapitel zur Selbstkontrolle", antwortet sie und drückt mir den Ordner in die Hand.
Verwirrt starre ich sie an und ihr entweicht ein leises Seufzen.
,,Ich habe dich vorhin gesehen.
Du hast diesen Mann für jemand anderen gehalten und dadurch gerieten deine Sinne und Emotionen durcheinander.
Du hättest ihn beinahe getötet", erklärt sie und ich sehe beschämt auf meine Füße.

,,Ich wollte ihn nicht verletzen.
Leider kann ich mir aber nicht mehr aussuchen, ob ich jemanden töten will oder nicht...ich kann nicht anders", gestehe ich und sie legt mir sanft ihre Hand auf die Schulter.
,,Schwarze Magie ist sehr gefährlich.
Du hattest das Pech, sie gegen dich angewendet und auf dich übertragen zu bekommen, aber ich habe mich um eines der beiden gekümmert", sagt sie und nimmt etwas vom Tisch neben sich.

Bevor ich überhaupt über ihre Worte nachdenken kann, sticht sie sich mit einer Nadel in den Finger und es sammelt sich ein großer Tropfen Blut an.
Sofort treten meine Adern hervor und ich mache schnell einen großen Schritt nach hinten.
,,Ich habe Finns Fluch endgültig aufgehoben.
Ein Teil der Magie hat sich aber in dir manifestiert und wächst mit Dahlias Kraft, d. h. du musst dagegen ankämpfen, bis du wieder Kontrolle hast", sagt sie und ich starre angestrengt auf den Tropfen Blut.
Jede Faser in meinem Körper sehnt sich nach diesem einen Tropfen, doch ich versuche es beiseite zu schieben und kneife die Augen zusammen...so wie Stefan es tut.

,,Ich habe Kontrolle", flüstere ich und atme einmal tief durch, bevor ich meine Augen öffne und straffe meine Schultern.
Die Adern verschwinden wieder und das Brennen im Hals lässt nach.
,,Ich habe Kontrolle", wiederhole ich mich selbstsicherer und Irena lächelt mich stolz an.
,,Jetzt bist du bereit wieder nach draußen zu gehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Freunde dich zum Frühstück erwarten", sagt sie und ich nicke.
,,Danke", sage ich ehrlich und sie nickt, bevor sie mir mit dem Finger leicht auf die Stirn tippt und meine Augen zufallen.

Verwirrt schlage ich die Augen auf und starre auf die Haustür des Ramirez Hauses.
Wie bin ich hier her gekommen?
,,Kommst du auch rein oder starrst du weiter die Tür an?", ruft jemand und ich entdecke Adam, der belustigt aus dem Fenster sieht.
,,Eine schöne Sache muss ich doch sehen, bevor ich mich mit deiner Hässlichkeit bombardieren lasse", entgegne ich frech und öffne die Tür mit dem Ordner in der anderen Hand.

Im Flur kommt er mir entgegen und übergibt mir direkt mein Handy.
,,Wir warten am Tisch auf dich", sagt er noch und geht.
Schnell schalte ich das Gerät ein.
Ein verpasster Anruf von Klaus und eine Nachricht von Oscar.
Verwirrt starre ich auf Klaus' Namen, bevor ich die Nachricht meines Bruders öffne.

Wir haben heute Olivias Geschäft hochgenommen, da sie anscheinend seit Monaten unregelmäßig zahlt.
Dieses Miststück hat unsere Ware viel zu teuer verkauft und sich selbst die Taschen befüllt.
Sie hat Jugendliche aus unseren Territorien für sich arbeiten lassen und ist jetzt in der Prostitution ganz groß...auf unseren Nacken.
Aber keine Sorge...wir haben deine Regeln geehrt und die Kinder befreit.
Sie sind fast alle Übernatürlich und die meisten möchten sich uns aus Dank anschließen.
Es gibt aber ein Mädchen, ein Siphoner, welches nicht zurecht kommt.
Sie hat Angst vor jedem, der ihr zu nah kommt und hat Alejandro ernsthaft verletzt.
Pass auf dich auf
-Oscar

Ich will, dass ihr Olivia zerstört.
Ihre Geschäfte, ihre Familie und ihr Leben.
Nehmt alles an euch und macht es zu unserem.
Beginnt einen Krieg, wenn es nötig ist...hauptsache jeder versteht, dass wir superior sind, verstanden?
Die misshandelten Kinder nehmt ihr auf und trainiert sie. Jeder von ihnen soll die Bildung bekommen, die ihm zusteht.  
Den Problemfall bringst du einfach mit dir, wenn du nach New Orleans kommst und ich kümmere mich darum.
Bis dahin...pass auf dich auf, Bruder.
Und enttäusch mich nicht...
-Lupita

Seufzend schicke ich meine Antwort, bevor ich das Handy wegstecke und zum Frühstück gehe.
,,Und war es jemand wichtiges?", fragt Sina, nachdem ich mich gesetzt habe.
,,Geschäftliches...nicht relevant", entgegne ich lächelnd und schlage den Ordner auf.
,,Was tust du da?"
,,Ich befolge meinen neuen Speiseplan...mein Coach will es so", antworte ich Mina und sehe Tierblut, statt Menschenblut auf dem Plan stehen.
Was zur Hölle?
,,Kräutertee?", fragt Adam und ich nicke kurz, dann lege ich meinen Plan weg.
Er schenkt mir etwas Tee ein hält und mir dann die Tasse hin.
Dankbar nehme ich sie ihm ab und puste leicht auf das heiße Wasser.
,,Habt ihr heute schon etwas vor?", frage ich beiläufig und alle schütteln den Kopf.
,,Gut, da ich dachte, dass wir uns einen schönen Tag zusammen machen könnten", sage ich und Sina sieht mich begeistert an.
,,Das wäre sehr schön"

Nach dem Frühstück entschuldige ich mich kurz, nehme den Ordner und gehe nach oben zu meinem Zimmer.
Bevor ich aber dort ankomme, überwältigt mich eine Welle der Übelkeit und ich schlage mir schnell eine Hand vor den Mund.
In VS stehe ich vor der nächsten Toilette und beuge mich darüber.
Kurz darauf kommt alles, was ich gerade gegessen habe wieder raus und ich kotze es in die Kloschüssel.
Genervt betätige ich die Spülung, setze ich mich erschöpft auf den Boden und wische mir mit dem Handrücken über den Mund.

Im selben Moment beginnt mein Handy zu klingeln und ich nehme den Anruf an.
,,Hey Stefan", begrüße ich ihn müde und höre, wie jemand im Hintergrund lacht.
,,Hallo Damon", füge ich lächelnd hinzu.
,,Wie geht es dir?
Du hörst dich fertig an", fragt Stefan und ich sehe auf meinen kleinen Bauch.
,,Mir ging es gut, bis ich gerade mein gesamtes Frühstück ausgekotzt habe", antworte ich und Damon lacht noch mehr.
,,Hättest dich halt nicht schwängern lassen sollen", provoziert er mich und ich verdrehe die Augen.
,,Halt die Klappe, Damon.
Hast du vielleicht etwas falsches gegessen?", sagt Stefan zu seinem Bruder und wendet sich dann wieder an mich.
,,Ich habe meinen Plan genau befolgt...hab nur noch nicht auf Tierblut umgestellt", antworte ich und ein leises Fluchen ertönt.
,,Du verarscht mich oder?
Baby, seit wann trinkst du bitte Tierblut?", mischt sich Damon wieder ein.
,,Eine Freundin sagt, dass es so besser ist.
Ich habe heute fast einen Unschuldigen getötet, weil ich keine Kontrolle hatte", erkläre ich und er schnaubt.
,,Na und?
Menschen sterben...das ist der Kreislauf des Lebens"
,,Damon!", mahnt Stefan.
,,Ich will auch kein Tierblut trinken, aber wenn es mich davon abhält das Ripper Gen an mein Kind weiterzugeben, dann mache ich das", unterbreche ich ihre leise Diskussion.
,,Du wirst schwächer sein!"
,,Sie wird glücklicher sein"
,,Jungs, bitte!", unterbreche ich sie ein weiteres Mal.

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

-Lela