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16. April 2014

Penelope P.O.V

Langsam öffnen sich meine Augen und das Kribbeln in meinen Fingerspitzen wird immer weniger.
Mein Brustkorb hebt und senkt sich langsam und ich spüre, wie mein Blut durch meinen Körper fließt.
Das Gefühl von Kälte nimmt ab und stattdessen setzt die wohlige Wärme ein, die ich so sehr vermisst habe.
Hmmm...Wärme.
,,Ich denke, sie ist aufgewacht''
Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, wie jemand auf mich zukommt und sich neben mich stellt.
Die Person sehe ich aber erst an, als sich eine warme Hand auf meine Schulter legt.

Zögerlich öffne ich den Mund, doch schließe ihn wieder, da ich meiner eigenen Stimme nicht vertraue.
,,Wieso spricht sie nicht?'', fragt eine weitere Person, die ich aber nicht sehen kann.
,,Sie ist nur überanstrengt und von den Ereignissen überwältigt.
Sie müssen ihr Zeit lassen'' 
,,Bin ich tot?'', flüstere ich leise und Elijahs Mundwinkel heben sich ein bisschen.
,,Du lebst und du bist wieder Zuhause'', antwortet er ruhig und ich hebe angestrengt meinen Kopf an, um meine Umgebung genauer zu betrachten.
Elijah versteht, was ich tun will und hilft mir beim aufsetzen.
Nach ein paar Sekunden erkenne ich, dass wir in meinem Zimmer im Abattoir sind und lehne mich an den hölzernen Kopfteil des Bettes.

Ein Mann mit einer Brille und zurückgekämmten Haaren kommt langsam auf das Bett zu und setzt sich auf die freie Seite neben mir.
Misstrauisch rutsche ich von ihm weg und kralle meine Hand in Elijahs Bein fest.
,,Mrs. Mikaelson, wie fühlen Sie sich?
Haben Sie irgendwelche Schmerzen?
Bemerken Sie abgesehen von Ihren Augen noch andere Veränderungen?'', fragt der Mann interessiert und ich sehe verwirrt zu Freya, die am Ende des Bettes steht und mich besorgt mustert.
,,Er ist ein praktizierender Hexer und Arzt.
Er will dich nur untersuchen'', beantwortet Freya meine unausgesprochene Frage und ich sehe den Mann kalt an. 
,,Ich kenne Sie nicht und ich möchte, dass Sie gehen...bitte'', sage ich und er runzelt die Stirn, bevor er vorsichtig versucht seine Hand auf meinen Arm zu legen.

In dem Moment, in dem er mich berührt, verändert sich sein Gesicht zu dem von Samuel.
,,Nicht schon wieder. 
Halt dich von mir fern!
Du wirst mir nicht mehr weh tun!'', zische ich und packe seine Hand, dann drücke ich sie so fest, dass es mehrmals knackt.
,,AHH!''
,,Ich habe dich getötet, um mich endlich von dir loszureißen!
Also, verschwinde und komm nicht zurück!''
Wütend schleudere ich ihn vom Bett und springe von der Matratze, als sich zwei starke Arme um mich schlingen und an eine harte Brust ziehen.

,,Penelope!
Kontrolliere dich, bitte'', flüstert mir Elijah ins Ohr und ich lasse mich erschöpft gegen seine Brust fallen, dann sehe ich wieder zu Samuel, doch er ist weg und stattdessen liegt da der Arzt.
,,Was...?
Aber da war doch...er war hier'', stammele ich durcheinander und der Arzt rappelt sich mit Freyas Hilfe wieder auf.
,,Das war wohl meine Antwort.
Ich tippe auf Wahnvorstellungen, die wohl mit der Zeit verschwinden werden.
Weiteres kann ich Ihnen erst sagen, wenn eine weitere Untersuchung durchgeführt wurde'', sagt er und hält sich die schmerzende Hand.
,,Ich...es tut mir leid'', murmele ich und er zuckt mit den Schultern.
,,Sie haben offensichtlich Schlimmeres als ich durchgemacht'', winkt er ab und hängt sich eine schwarze Tasche über die Schulter.
,,Mr. Mikaelson, wir reden dann noch über einen weiteren Termin.
Ich wünsche Ihnen und ihrer Frau solange viel Glück''
Ich kann Elijah nicken spüren und kurz darauf begleitet Freya den Arzt raus.
Als beide außer Reichweite sind, lässt Elijah mich los und dreht mich zu sich um.

,,Was ist mit dir passiert, Liebling?''
Seufzend öffne ich den Mund, um zu antworten, doch werde von einem leisen Schrei unterbrochen.
Sofort sehe ich in die Richtung, aus der es kam und gehe langsam auf die Tür zu.
Mit jedem Schritt nähere ich mich dem Kinderzimmer, aber bevor ich es erreichen kann, stellt sich mir Elijah in den Weg.
,,Was tust du?'', frage ich verwirrt und will an ihm vorbei, aber er hält mich an Ort und Stelle.
,,Du musst deinen Durst unter Kontrolle bekommen, bevor du sie sehen kannst'', sagt er ernst und ich mache einen Schritt zurück.
Sobald er den Mund wieder schließt, spüre ich dieses Brennen in meinem Hals.
Es fühlt sich an, als würde das Höllenfeuer losbrechen und versuchen, mich von innen heraus zu verbrennen.
Ich schaue überwältigt zu Elijah auf und er packt mich sanft an der Taille, bevor er uns aus dem Gebäude flitzt.

Unbekannte P.O.V

11 Uhr - ,,Also sind Klaus, Hayley und Hope untergetaucht, weil fast alle von Klaus' Feinden nach New Orleans angereist sind.
Kol und ihr habt euch wiedergefunden, Stefan ist sicher abgereist und Aurora wurde auf dem Friedhof hinter einem Barrierezauber eingemauert.
Habe ich sonst noch etwas verpasst?'', fragt Penelope, die in einer abgelegenen Gasse von einem Menschen trinkt, während Elijah an der Wand lehnt und sie aufmerksam mustert.
,,Da gibt es vermutlich einige wenige Kleinigkeiten, aber die sollten nicht wirklich relevant sein.
Einige gute Nachricht ist dafür, dass die Zwillinge zahnen'', antwortet er ihr und sie lässt sofort ihr Opfer auf den Boden fallen.
,,Was?!''
,,Zwei Wochen nach deinem Unfall hat es begonnen.
Momentan versuchen sie auf allem zu kauen, was sich ihrem Mund nähert'', fügt er hinzu und ihre blutverschmierten Lippen formen sich zu einem Lächeln. 

,,Danke''
,,Wofür?'', hakt er nach und reicht ihr sein Einstecktuch.
Dankbar nimmt sie es entgegen und wischt die Überreste weg.
,,Dafür, dass du mich nie verlassen hast.
Hannah hat mir davon erzählt'', antwortet sie und er nickt.
,,Wir haben uns die Ewigkeit geschworen.
Liebhaber oder nicht...wir sind eine Familie'', erklärt er und sie drückt ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
,,Ich liebe unsere komische Liebe'', sage ich lachend und er stimmt mit ein.

15 Uhr - Nachdem Penelope wirklich jeden, der sich um sie sorgte, angerufen oder besucht hat, setzt sie sich erschöpft auf das Sofa im Arbeitszimmer des Abattoirs.
Aus Müdigkeit schließt sie die Augen, doch schlägt sie wenig später panisch auf.
Marcel, der in diesem kurzen Moment den Raum betreten hat, räuspert sich und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf sich.
,,Schlechter Zeitpunkt?'', fragt er besorgt, aber sie schüttelt nur den Kopf und klopft auf den Platz neben sich.
Lächelnd setzt er sich und sie lehnt ihren Kopf an seine Schulter.

Penelope P.O.V

,,Marcel, du warst doch immer ehrlich zu mir oder?'', frage ich nach einer Weile und er nickt.
,,Naja...größtenteils''
,,Das genügt mir'', murmelt sie und er runzelt die Stirn.
,,Wieso fragst du mich das, Kleine?''
,,Ich frage mich nur, warum du mir nie gesagt hast, dass ich ein ziemliches Miststück sein kann.
Ich musste das erstmal selbst herausfinden und es war scheiße'', antworte ich und er beginnt laut zu lachen. 

,,Nächstes Mal warne ich dich vor''

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentare 🌸 Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr lest fleißig weiter...bis zum nächsten Kapitel 💭

- Lela

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt