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11:50 Uhr - Ungeduldig sieht er auf seine Armbanduhr und wirft dann einen Blick auf den Hexer, der noch den Zauber studiert.
Dann lässt er seinen Blick zu seinen Geiseln schweifen, wobei ihm der nachdenkliche Gesichtsausdruck der Mikaelson Hexe auffällt.
,,Du hast dich in sie verliebt?", fragt sie, doch es klingt mehr nach einer Aussage.
Der Vampir wendet den Blick ab und versucht das unangenehme Gefühl aus seinem Bauch zu vertreiben.

,,Liebe ist eines Vampirs größte Schwäche", zitiert er seinen Erschaffer und Freya sieht ihn amüsiert an.
,,Du kannst wirklich nicht aus Klaus' Schatten heraustreten oder?
Nach hundert Jahren als Klaus Mikaelson wurde dir dieser Name wieder geraubt und du kamst nie darüber hinweg.
Und jetzt willst du ein Urvampir werden, Penelope an deiner Seite und der König der Welt sein"
Ihr eigenes Lachen unterbricht sie nach jedem zweiten Wort, was Lucien nur wütender macht, und sie lehnt sich zufrieden an einen Stein in der Nähe.
,,Ich sollte wirklich nicht lachen, denn das ist mehr als nur traurig"

,,Ich fasse es nicht!
Ich hab diesen Zauber studiert und es ist tatsächlich der, der die Urvampire erschaffen hat", sagt Vincent auf einmal und lenkt damit das Gespräch in eine andere Richtung.
Lucien dankt ihm innerlich und greift in die Innentasche seines Mantels.
,,Tolle Überleitung, mein Freund"
Heraus zieht er die einzig verbliebene Kugel aus Weißeiche und eine Phiole mit einer rot-orangefarbenen Flüssigkeit.
Grinsend kippt er die Flüssigkeit zu Freyas Blut und schmeißt dann die Kugel hinzu.
Vincent, völlig verblüfft von Luciens Plan, lacht verärgert und schüttelt den Kopf.
,,Nein.
Auf keinen Fall, Mann!
Ich mache das nicht für dich.
Wa..."

Vincent wird von den Ahnen abgeschnitten, die sofort anfangen, einen Schmerzenzauber auf ihn zu wirken, der ihn vor Qual aufschreien lässt.
,,Ahhh!"
Lucien sieht ihn amüsiert an und deutet mit dem Finger nach oben.
,,Nun, die Ahnen scheinen das nicht so zu sehen"
Vincent beginnt mit den Händen auf seinen Kopf einzuschlagen, während er schreit.
,,Okay!"
Schließlich halten die Ahnen an und Vincent schnappt erleichtert nach Luft, als er versucht, zu Atem zu kommen.
Freya sieht entsetzt über diese ganze Situation aus, als Lucien beide selbstgefällig ansieht.
,,Jetzt mach dich an die Arbeit"

Vincent seufzt niedergeschlagen und beginnt auf dem vollgeschriebenen Blatt Papier nach der Beschwörung zu suchen, bevor er seine linke Hand in die Schüssel mit dem Gemisch taucht und mit der rechten Hand kurz Penelopes Stirn berührt.
Dann schließt er die Augen und beginnt den Zauber, obwohl sein Chanten so leise ist, dass er beinahe unverständlich ist.

12 Uhr - Vincent ist gerade dabei, leise den Zauber auszuführen, bei dem er mit seinem Finger und der Blutmischung ein Symbol auf seine Handfläche zeichnet.
Währenddessen streicht Freya besorgt über den Kopf ihrer Freundin, den sie sich in den Schoß gelegt hat.
,,All diese Bemühungen, um eine traurige Kopie eines Urvampirs zu werden?
Du denkst wirklich, du könntest eines Tages einfach aufwachen und an die Spitze der Nahrungskette klettern?", fragt Freya wütend und Lucien versucht, ihre Bemerkungen zu ignorieren, verliert aber schließlich die Beherrschung und umfasst wütend ihren Hals.
Erschrocken schnappt sie nach Luft und beginnt vor Schwäche und Wut zu zittern.

,,Es ist nicht über Nacht passiert, das versichere ich dir.
Die Wahrheit ist, dass ich immer dachte, deine Geschwister wären Götter...bis mir meine erste Liebe gestohlen wurde und unser Leben durch ihren Zwang genommen wurde", sagt Lucien wütend und versucht sie aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
Auf einmal schlingen sich zwei Beine um seinen Hals und üben starken Druck aus.
Einen Wimpernschlag später, wird er zur Seite geschleudert und rollt etwas von Freya weg.
Seine Angreiferin krabbelt dann sofort zu ihm rüber, setzt sich rittlings auf ihn und drückt ihn mit der wenig verbliebenen Kraft nach unten.

,,Fass sie nicht an!", zischt Penelope bedrohlich und Lucien sieht sie überrascht an, dann wird sein Gesichtsausdruck ernst.
,,Als ich frei war, wurde mir klar, dass sie nicht alles wert waren, was ihnen geschenkt worden war.
Ich beschloss dann, dass ich körperlich das werden würde, was sie fürchten.
Ich habe seitdem jede Sekunde darauf ausgelegt, diesen Moment zu erreichen"

the loneliness is my mate III - where I left my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt