Linas Sicht
Piep, piep, piep. Mein Wecker klingelte wie jeden Morgen um 5.00 Uhr. Genervt drehte ich mich unter Schmerzen um und konnte mir dabei ein aufstöhnen nicht verkneifen. Ich wollte aufstehen was mein Kreislauf nur leider nicht zu ließ und ich deshalb zurück aufs Bett fiel. Ich schaute aus meinem Fenster und erkannte den Sternenhimmel. Es ist Herbst und deshalb noch stockdunkel um diese Uhrzeit. Ich liebe die Nacht einfach. Aber nun muss ich wohl oder übel aufstehen und essen für meinen 'Vater' machen. Ich wagte den zweiten Versuch aufzustehen und tada ich stand. Wenn auch unsicher und voller Schmerzen aber hey ich stand. Vorsichtig lief ich in die Küche und bereitete das Frühstück vor. Leider nicht für mich. Wann hatte ich das letzte Mal etwas zu essen bekommen? Vor mehreren Tagen bestimmt. Den Teller mit dem Essen stellte ich an Ort und Stelle. Ich lief ins Bad und schaute mich in Spiegel an. Ich war blass wie eine Wand und hatte Augenringe bis zum geht nicht mehr. Überall sah man auch Hämantome und Kratzer. Die ganzen Verletzungen hat mein 'Vater' mir zugefügt. Seitdem meine Mutter uns verlassen hatte, fiel er in ein tiefes Loch. Er ertrank seine Gefühle regelrecht in Alkohol. Er wurde aggressiv und verlor dadurch seinen Job und seine Freunde. Er verfiel in eine Sucht. Er musste seine ganze Wut auslassen. Und das macht er, an mir. Ich weiß nicht wie lange das schon so geht, aber ich weiß dadurch das man Menschen niemals trauen sollte. Wir alle tragen eine Maske. Nur ganz wenigen Leuten zeigt man sein wahres ich. Meine Maske trag ich nun schon seid Monaten, oder waren es schon Jahre? Keine Ahnung. Mein Vertrauen in andere Menschen ist so dünn wie eine ungekochte Spaghetti. Eine falsche Bewegung und sie ist kaputt. Wie jeden Morgen fing ich wieder an mir eine Maske zu schminken. Nachdem das make up halbwegs gut saß zog ich mir eine lange Hose und ein Pulli an. Zum Glück war es Herbst und niemand konnte mich blöd anschauen warum ich mit einem Pullover durch die Straßen laufe. Bis auf die unzähligen Hämatomen in allen Farben hab ich noch etwas weiteres zu verstecken. Ich verletzte mich selbst. Ich muss einfach spüren das ich lebe. Und es ist mittlerweile ein Sucht. Es geht nicht anders. Es ist ein großer Teil von mir und meiner Maske. Ich probier mir bestimme Sachen nicht anmerken zu lassen und das ist eben eine Sache davon. Freunde? Hab ich keine. Ich bin die Außenseiterin die immer von jedem fertig gemacht wird. Langsam ging ich aus dem Bad raus in der Hoffnung ihn nicht wecken. Doch es war zu spät. In der Küche brannte schon Licht und ich war mir zu 100% sicher das ich es aus gemacht habe. Ich ging einen weiteren Schritt Richtung Küche und hörte schon das verschlafene getuschel von ihm. Ich wollte gerade den Weg in mein Zimmer antreten an er anfing zu sprechen. "Lina! Komm sofort her!" erklang in meinen Ohren. Er war noch nicht betrunken. Langsam ging ich Richtung Küche, wenn ich eins gelernt habe dann das ich lieber auf ihn hören sollte, denn sonst würden sie Schläge schlimmer als sonst werden. Nun stand ich im Türrahmen und schaute zu ihm. "Wo ist mein Bier?! " fragte er aggressiv und machte einen Schritt auf mich zu. Ich wich zurück was ich immer machte. Es war mittlerweile eine Angewohnheit geworden. "Warte ich hols dir" sagte ich kleinlaut und wollte mich an ihm vorbei drängen. Aber er griff mich am Arm und zog mich vor ihn, worauf ich zusammenfuhr."Nächstes Mal sofort!" schrie Er und schon spürte ich den ersten schlag. Ich fing wieder stumm an zu weinen. Laut weinen macht es immer nur schlimmer. Er ließ mich los und ich taumelte Richtung Kühlschrank wo ich ihm ein Bier raus holte auf den Tisch platzierte. Schnell schnappte ich mir meine Schuhe und verließ das Haus. Es war zwar zu früh aber lieber geh ich früher anstatt noch mehr Schläge zu kassieren. Aber durch mein plötzliches verschwinden wir das so oder so der Fall sein.
Meine Zeit bis zur Schule vertrieb ich mir mit spazieren.
Ich hatte schon mit den Gedanken gespielt die Schule zu schwänzen aber das würde auffallen. Langsam wurde es aber auch Zeit zur Schule zu gehen. Seufzend erhebt ich mich von einer Bank auf die ich mir die letzte Stunde vertrieben hatte. Ich stand vor der schule und betrat wie jeden Morgen das Schulgelände mit Bauchschmerzen. Nicht nur weil mein Vater etwas wichtiges getroffen hätte können sondern generell. Mein Blick schweifte über den Flur und er war zum glück leer. Erleichtert ging ich im schnellen Tempo in mein Klassenraum. Wie jeden Morgen war ich die erste, nur unser Lehrer saß wie immer an seinem Lehrerpult und bereitete seine Sachen für den Unterricht vor. Dort angekommen setzte ich mich an meinen Platz in der hintersten Ecke. "Lina?" ertönte in meinen Ohren was mich hochschrecken ließ. Ich hab nichts gegen meinen Lehrer nun naja, er ist ein Mann und ehrlich gesagt kam er mir noch nie ganz gut vor. Ich hob meinen Blick von meinem leeren Tisch und schaute in seine Richtung. Erst jetzt bemerkte ich das er bereits vor mir stand. Aus Reflex wich ich ein Stück mit dem Stuhl zurück was ein quietschen verursachte. "Ist bei dir alles in Ordnung? Du bist immer so früh da und naja, so in dich hineingezogen." klärte mich mein Lehrer auf. Was soll den bitte gut sein? Meine Mutter ist abgehauen und ich habe einen Vater der mir das Gefühl gibt das er mich hasst, ich werde täglich von meinen Klassenkameraden runtergemacht, verletzte mich durch all diese Sachen selbst weil ich das Gefühl habe etwas falsch zu machen und sie fragen ernsthaft ob alles gut ist?!"Ja alles gut" sagte ich uns setzte meine alt bekannte Maske auf. Bevor mein Lehrer etwas sagen konnte betraten Mitschüler den Raum und er ging wieder nach vorne.Die Stunde verlief eigentlich wie jede andere. Ich schaute aus dem Fenster und machte mir Gedanken. Über alles was mir durch den Kopf schwirrte. Die Lehrer ließen mich zum Glück auch alle in Ruhe. Am Anfang haben sie mich immernoch dran genommen in der Hoffnung etwas aus mir raus zu bekommen aber ihre Hoffnung ist mittlerweile auch zerplatzen wie eine Seifenblase. Das langersehnte klingeln erlöst unsere Klasse vom langweiligen Unterricht. Also denke ich zumindest das er langweilig ist, denn ich hör schon gar nicht mehr richtig zu. Ich mein, wozu auch? Während alle regelrecht in die Pause stürzen, blieb ich noch einen Moment auf meinem Platz sitzen und genoss die Stille. Leider müssen wir in unseren Pausen raus und dürfen nicht im Klassenraum bleiben. Nach kurzer Zeit erhob ich mich von meinem Platz und ging langsam Richtung Schultoilette. Hier verbracht ich eigentlich immer meine Pause, hier war man ungestört und ich konnte jedem aus dem Weg gehen. Ich fixierte mein Ziel und kam ohne jemanden über den Weg zu laufen bei der Toilette an. Ich sperrte mich in einer Kabine ein und verbrachte dort die ganze Pause bis der Unterricht weiterging.
Das ging immer in den Pausen so. Heute bin ich zu meiner Überraschung kaum einem von meiner Klasse über den Weg gelaufen. Bestimmt weil sie alle mit einer überdosis an Drogen halb tot irgendwo liegen. Da war er endlich, der erlösende Ton von der Schulklingel. Alles stürmeten raus und ich machte mich auch auf den Weg, den mein Vater hat bestimmt schon Hunger und ich muss ihn etwas zu essen machen. Nachdem ich meine Sachen eingepackt hatte und meinen Rucksack aufsetzte ging ich Richtung Tür. Nachdem ich mich vergewissert hatte das die Luft rein war lief ich zur großen Eingangstür und machte mich auf dem weg nach Hause. Mein Vater ist bestimmt schon halb verhungert.
Zuhause angekommen suchte ich meinen Ach Schlüssel und muss zu leider feststellen das ich ihn vergessen hatte. "Fuck" murmelte ich vor mich hin als ich nochmal auf jeder meiner Taschen raufdrückte und realisierte das ich ihn wirklich nirgendwo hatte. Mittlerweile sammelten sich schon die Tränen in meinen Augen, denn ich wusste, daß gibt Ärger.
-------------------------Hey, wie schön das du beim Ende meines ersten Kapitels angekommen bist :)
Ich hoffe ich konnte dein Interesse wecken und du bist die anderen Kapitel auch am Start :)Ich probier alle paar Tage ein neues Kapitel hochzuladen, ich nach mir keine richtigen upload Tage, da mir das zu stressig wäre xD
So das wars nun erstmal von meiner Seite aus und bis bald :)
DU LIEST GERADE
Maske bricht, wahres ich (ASDS)
FanfictionLina, 14 Jahre alt, ihr Leben ist nicht wie das eines anderen Mädchens. Ihre Mutter ist abgehauen und ihr Vater ist seid der Kündigung seines Jobs Alkoholabhängig. Es kommt nicht selten vor das er Handgreiflich gegenüber ihr wird. Aber was haben di...