Ich war jetzt 6 Wochen lang ohne irgendwelche selbstverletzungen, ich bin schon so lange für meine Verhältnisse clean. Aber andererseits, mach ich es schon so lange und viel mehr würde es jetzt auch nicht mehr kaputt machen. Es interessiert wahrscheinlich auch keinen wie meine Arme oder mein inneres ich aussieht. Höchstens Alex. Will ich wirklich wieder in alte Muster zurück fallen? Oder bin ich noch gar nicht aus dem alten Muster herausgekommen? Ich lehnte meinen Kopf an der Wand hinter mir an und atmete erstmal ein paar mal tief durch. Was würde Alex denken? Als er meine Schnitte gesehen hatte, sah er auch nicht begeistert aus. Meine gedanken schweiften zwischen ja und nein, nein und ja. Alex wäre auch glaube ich der gute einzige grund um damit aufzuhören oder es zumindest etwas einzustellen. Nur zwei oder drei kleine Schnitte, würden doch nicht schaden. Langsam setzte ich das kleine Stück Metal auf meinem linken unterarm ab. Ich baute einen kleinen Druck auf. "Der beste skill gegen den Druck ist einfach ein Haargummi gegen deinen Arm flitschen zu lassen, ich weiß es klingt blöd aber probier es bitte einfach mal aus. Und ich denk das deine Erziehungsberechtigten auch nicht früh über neue Verletzungen wären." kamen mir auf einmal ein Gespräch in der Psychiatrie wieder in den Sinn. Keine Ahnung wo das auf einmal her kam. Als ich wieder mit meine Gedanken in der Realität angekommen war, sah ich das ich ausversehen mehr Druck auf meinem Arm mit dem kleinen Stück Metall aufgebaut hatte und es bereits ordentlich blutete. Langsam, wie in plötzlicher Trance, nahm ich den Druck von der Klinge wieder runter. Ganz langsam. Meine Erziehungsberechtigten. Wow. Dieser Satz hat mich vor ein paar Wochen wieder extrem aus der bahn gebracht. Mein Erziehungberechtigter ist im Moment die Heimleitung, aber nicht mehr lange, Alex ist bald mein Erziehungsberechtigter. Ab dann werd ich hoffentlich ein normales Leben führen können. "Er wird nicht glücklich sein" kam mir wieder dieser Satz in den Sinn. "Ich weiß" murmelte ich, mit den Tränen in den Augen, die mir ununterbrochen übers Gesicht laufen, vor mir selber hin und ließ die Klinge fallen, die mit einem kleinen klack Geräusch auf den Badezimmerfliesen aufkam. Ich winkelte meine Beine an und stüzte meine Arme auf ihnen ab. Die kleine Verletzungen blutete vor sich hin. Ein paar Tropfen sind schon auf meinen Klamotten gelandet, wiederum andere auf dem Boden. Der Trick mit dem Haargummi soll helfen. Langsam stand ich von Fußboden auf und hielt mich erstmal am Waschbecken fest, damit sich mein Kreislauf wieder einrichten konnte. Ich griff mit meiner rechten Hand nach dem Wasserhahn und drehte ihn auf, dann hielt ich meinen Blutenden Arm drunter. Es schmerzte, aber auf eine gewisse Form angenehm. Nach einer kurzen Zeit die sich aber wie eine Ewigkeit anfühlt, drehte ich das kalte Wasser wieder zu und schnappte mir etwas Toilettenpapier und drückte es auf meine kleine Wunde. Ich fühlte mich gerade wie ein Roboter. Ich fühlte momentan nicht sonderlich viel machte alles schon so als routine. Normalerweise hab ich immer ein Gefühl als würde mir jemand die Luft zum atmen weg nehmen wenn ich mich wieder selbstverletzt habe. Diesmal ist es irgendwie nicht so, irgendwie anders. Meine Tränen sind mittlerweile auch verstummt. Ich weiß echt nicht was das gerade ist, aber es macht mir Angst. Ich sollte eigentlich Angst haben, nur ich hab gerade keine. Dieser Aufenthalt hat mich echt verändert. Es ist das passiert, was ich eigentlich nicht wollte. Das ein Mensch mich ändert. Noch immer wie in trance suchte ich mir einen pullover von den vielen die auf dem Boden liegen raus und zog mir diesen an und schmiss das Oberteil mit dem Blut achtlos auf den Boden. Langsam lief ich zur der Badezimmertür und öffnete diese langsam. Mein Weg führte mich wieder zurück ins Bett. Ich hatte einfach gerade keine Kraft für irgendetwas. Ich legte mich hin und schloss die Augen. Vielleicht schaffte ich es doch nochmal etwas zu schlafen und die negativen Gedanken in den Hintergrund rücken zu lassen. Es funktionierte, ich verfiel in einen ruhigen Schlaf nur ob die Gedanken in den Hintergrund rücken werden?
Als ich wieder wach wurde war mein Zeit gefühl natürlich völlig im arsch. Ich richtete mich in meinem Bett auf und schaute an die Wand gegenüber des Bettes. Den Druck, den ich vorhin verspürt habe, ist aber nicht verschwunden. Im Gegenteil, er ist stärker geworden, viel stärker als vorher. Stumm fummelte ich mein Haargummi aus meinen Haaren und packte es um mein Handgelenk. Bitte lass diesen Trick helfen. Dieses ließ ich ein paar mal auf meine Haut aufklatschen. Es half aber nicht. Ich brauchte es einfach in anderer Form. Ich stand auf und wollte gerade ins Bad gehen, als es an der Tür klopfte und ich natürlich zusammenfuhr. Ich schaute in die Richtung und beobachtete wer jetzt das Zimmer betritt.
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Tut mir echt leid das so lange kein Kapitel online kam :(
Ich probier mindestens mal die Woche ein Kapitel hochzuladen. Wenn ich es nicht schaffe tut mir das natürlich leid :(
Aber ich geb mein bestes!:)
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Maske bricht, wahres ich (ASDS)
FanfictionLina, 14 Jahre alt, ihr Leben ist nicht wie das eines anderen Mädchens. Ihre Mutter ist abgehauen und ihr Vater ist seid der Kündigung seines Jobs Alkoholabhängig. Es kommt nicht selten vor das er Handgreiflich gegenüber ihr wird. Aber was haben di...