Er nahm meine Koffer und wir beide gingen die Treppe nach oben. Er zeigte auf eine Zimmertür und blieb kurz stehen." Dein Zimmer ist direkt hier, der Raum daneben, ist mein Zimmer, falls mal etwas sein sollte. Sonst sind auf der Etage noch Phil sowie ein Bad" erklärte mit Alex jeden einzeln Raum und deutete während dessen auf die einzelnen Türen. Ich hab schon bemerkt, dass die Treppe noch weiter hoch geht und Alex meinte ja, dass hier noch viele andere Menschen wohnen, aber trotzdem fühlte es sich so an, als würden hier noch viel mehr leben, als er meinte. Er öffnete die Tür, die zu meinen neuen Zimmer führt. Und was soll ich sagen? Das Zimmer, war groß. Viel größer als das Zimmer bei meinem Vater. Naja, Streng genommen, war das immer eine zu große Abstellkammer. Alex stellte meine Koffer neben den Schrank und setze sich aufs Bett. Ich schaute nur verwirrt in seine Richtung. "Komm mal her" meinte er liebevoll und klopfte auf die Bettdecke. Langsam lief ich in seine Richtung und setzte mich zu ihm. "Das war gerade alles ein bissen viel mh?" fragte er, mit einer ruhigen Stimme. Okay mit dieser Frage habe ich jetzt eigentlich kaum gerechnet. Jetzt begann wieder diese Situation, Ich würde ihm echt gerne alles erzählen, doch ich möchte nicht das er alles weiß. "Ich brauch nur etwas Zeit um anzukommen" sagte ich und wurde zum Ende hin immer leiser. "Das verstehe ich voll und ganz, ich möchte nur sicher gehen, dass du weißt dass du jeder zeit zu mir kommen kannst" dieses gefühl, dass eine Person für mich da ist, ist mir natürlich völlig neu. Bis jetzt hieß es immer, komm alleine mit deinem Problemen klar. "Ich lass dich jetzt erstmal etwas ankommen, ich bin unten falls etwas sein sollte, in Ordnung?" sagte Alex und erhob sich langsam vom Bett. "Danke" murmelte ich und Zwang mir ein Lächeln auf. Das war nun mein neues zu Hause. Einfach alles ist neu. Neue Leute, eine völlig neue Umgebung. Alles. Mein Blick viel auf meine Koffer der im Raum stand. Ich könnte langsam alles mal raus räumen. Ich stand auf und machte mich auf den Weg zu ihm. Ich kniete mich hin und öffnete ihn.
Alles hat nach seiner Zeit Platz im Schrank gefunden. Als ich erneut in den Koffer schaute, realisierte ich ein kleinen Reißverschluss. Ein Geheimfach. Neugierig öffnete ich dieses, was ich aber direkt wieder bereute. Ein weißes Blatt kam zum Vorschein. Den Koffer hab ich schon ewig, da ist so die ein oder andere Sache versteckt. Ich wusste genaue was auf diesem Blatt war, aber ich musste dieses Stück Papier einfach raus holen. Mit zittriger Hand griff ich nach dem Blatt. Vorsichtig öffnete ich es und sah auf unser Familienfoto. Mama, Papa und ich. Alle lachen und sahen glücklich aus. Darunter steht 'Happy birthday mama'. Als ein Träne auf dem Blatt aufkam, realisierte ich erst das ich weinte. Ich weiß noch wie Papa und ich dieses Geschenk für Mama machten. Wir versteckten es im Koffer, weil sie es ja nicht sehen sollte. Wir wollten ihr den Brief an ihren Geburtstag überreichen, doch dann verließ sie uns. Für jemand anderes. Ich blieb eine Zeit lang auf dem Boden sitzen und schaute mit jedes einzelne Detail auf dem Foto an, während mir die Tränen übers Gesicht liefen. Das klopfen an der Tür ließ mich aufschauen, schnell wischte ich mir die Tränen mit meinem Ärmel weg. "Herein" sagte ich, also flüsterte ich eher und war selber überrascht wie zittrig meine Stimme klang. Die Tür öffnete sich und Alex kam herein. Mit einem Teller in der Hand. Er schaute mich kurz besorgt an und stellte dann den Teller auf den Schreibtisch ab. Er kniete sich zu mir auf den Boden und schaute auf das Blatt Papier, welches ich immernoch in der Hand hielt. Schnell packte ich das Papier in meine Tasche und probierte nicht direkt wieder los zu weinen. "Hey Was ist los, du zitterst ja richtig" fragte Alex und suchte den Blickkontakt, aber ich schaute weg. "Komm mal hoch" sagte er und reichte mir seine Hand hin. Zögerlich nahm ich diese An und er half mir auf die Beine. Zusammen mit Alex gingen wir Richtung Bett, wo wir uns rauf setzten. Er schnappte sich noch eine Decke. "Ist dir kalt?" fragte er, nachdem er mir die Decke überreichte. Mir war nicht kalt, auf keinen Fall, ich hatte diese Situation schon öfters, ich zitterte, obwohl mir nicht kalt war. Dies war meistens der Fall, wenn ich wirklich am Ende war, wenn ich keine Kraft mehr hatte, wenn ich einfach Angst hatte, aber kalt war mir nicht. Ich schüttelte nur dem Kopf, was ich aber nun direkt wieder bereute, denn nun konnte ich mein Verhalten nicht darauf beziehen, dass mir einfach kalt ist. "Möchtest du reden?" setzte Alex zu einen neuen Versuch an. Er hat es schnell durchschaut, dass es also was physisches sein muss, naja was soll man auch anderes erwarten, ist ja eigentlich offensichtlich. Wieder nur ein Kopfschütteln. Alex nickte leicht, stand auf und lief Richtung schreibtisch. Hab ich etwas falsch gemacht? Er drehte sich wieder zu mir um und hatte den Teller in der Hand, den er dort abgestellt hatte. "Ich hab dir etwas Obst gemacht" meinte er und überreichte mir den Teller. Zögernd nahm ich ihn den ab, ich hatte keinen Hunger. Besonders nicht wegen dem Gefühlschaos, welches ich gerade wieder hatte. Und ich war es einfach nicht gewohnt, dass sich eine Person so um mich kümmert, ich mein wann kam das letzte mal eine Person zu mir und hat mir obst gebracht? Skeptisch betrachte ich das essen. "Du musst das natürlich nicht essen" bemerkte Alex meinen Blick. Ich nickte und gab ihm den Teller zurück. Jetzt überkam mich natürlich wieder das schlechte Gewissen, er hat es doch nur nett gemeint. Eine unangenehme Stille entstand. "Möchtest du vielleicht mit runter kommen? Es sind gerade noch welche von der Arbeit gekommen, oder lieber erst später?" fragte Alex. Ich weiß es nicht. Ich lerne alles früher oder später sowieso kennen. Ich zuckte mit den Schultern. Ich fühlte mich plötzlich so unwohl, mir war alles neu, ich kannte niemanden, außer Alex. Ich packte meine Hände in meine Taschen und bemerkte ein Blatt Papier. Das Blatt papier. " Ich komme gleich" sagte ich und schaute unsicher zu Alex. "Okay" meinte er nur darauf und lächelte leicht. "Ich bin dann im Wohnzimmer" erklärte er mir seinen Ort, wo ich ihn finde werde. Er verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ich blieb noch einen kurzen Moment sitzen, ließ erstmal alles auf mich wirken. Entschlossen stand ich auf und lief zurück zum Koffer. Ich versteckte das Stück Papier wieder an der gleichen Stelle. Es war ein Geheimnis, dass niemand erfahren sollte, es war einfach eine Sache zwischen Papa und mir, wo die Welt noch in Ordnung war. Mein Blick fiel auf einen kleinen Beutel, wo alles was ins Bad kommt drin war. Aber auch ein bestimmtes Stück aus Metal. Ich war jetzt so lange clean, es wäre nicht gut wieder in alte Muster zu fallen. Doch dann kam da wieder dieser unerträgliche Druck, ich probierte ihn zu unterdrücken, aber es ging einfach nicht. Erneut, wie schon so oft an diesem Tag, sammelten sich die Tränen in meinen Augen. Meine Gedanken sind einfach zu stark. Meine Hand griff nach dem Beutel, langsam öffnete ich den Reißverschluss und sah dann die Klinge. Ich nahm sie raus und Krempelte mir meinen pullover hoch. Er wird nicht glücklich sein schalten sich wieder die Worte aus der Psychiatrie ein. Beim letzten Mal, hat es mich vor schlimmeren gerettet. Aber diesmal, ist es anders.
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I'm sorry das so lange nicht mehr kam :(
Aber dafür gibt's heute ein etwas längeres Kapitel:)
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Maske bricht, wahres ich (ASDS)
FanfictionLina, 14 Jahre alt, ihr Leben ist nicht wie das eines anderen Mädchens. Ihre Mutter ist abgehauen und ihr Vater ist seid der Kündigung seines Jobs Alkoholabhängig. Es kommt nicht selten vor das er Handgreiflich gegenüber ihr wird. Aber was haben di...