Part 92

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Aki:
Es war warm.
Die Wärme ging nicht nur vom Badewasser aus.
Sie ging von Teru aus.
Sie ging von seinem Arm aus, welcher über meiner Hüfte lag und von seinem Arm, der über meinen Unterarm Strich.
Seine nackte Haut lag auf meiner.
Ab und zu tropfte etwas Wasser in die wanne zurück. Es war angenehm und entspannt. So angenehm und entspannt, dass mein Kopf völlig leer war.

"Teru wie schaffst du das eigentlich?"
"Was meinst du?"
Er Strich mir weiter über den Unterarm. Er war so ruhig und entspannt. Alles an ihm wirkte so friedlich. Als könnte ihn nichts aus der Ruhe bringen. Er war ganz anders, als damals, als wir uns das erste Mal gesehen hatten.
Stumm liefen mir die ersten Tränen die Wangen runter.
Ich kniff die Augen zusammen.
"Wie schaffst du es mich so sehr zu lieben, wenn ich mich selber nicht mal leiden kann?!"

Teru stoppte. Er hörte auf mich zu streicheln. Mir liefen die Tränen stumm die Wange herunter.
"Warum kannst du dich nicht leiden?" Seine Stimme war ruhig. Er war nicht sauer oder enttäuscht oder gar verletzt. Er war ganz ruhig.
"Weil ich eine schreckliche Person bin. Ich tu immer das, was man mir sagt. Ich mach das was von mir verlangt wird. Ich hab doch nicht einmal einen eigenen Willen. Ich kann nichts außer gehorchen. Wenn ich allein bin, fühlt sich mein ganzer Körper taub an. Als würde ich gar nicht existieren. Als würde mich niemand brauchen, weil ich doch sowieso zu nichts nütze."
Ich zitterte unkontrolliert am ganzen Körper. Ich konnte mich nicht beruhigen. Die Tränen Tannen in Bächen meine Wangen herunter. Doch dann war da etwas.
Teru umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

"Na hör mal, wer bringt mir denn jeden Tag etwas zum Mittag mit? Wer hilft Misaki und Hiromi bei den Hausaufgaben? Wer schraubt mit mir an meinem Motorrad, wenns mal wieder spinnt? Wer achtet darauf, dass ich mich vor und nach dem Training richtig dehne, um mich nicht zu verletzen? Wer holt mich auf den Boden zurück, wenn ich mal wieder überheblich irgendwelche Dummheiten mache? Niemand anderes als du. Du hast dich von Anfang an um mich gesorgt. Und das alles hast du nicht getan, weil ich oder wer anders dich darum gebeten hat. All das hast du getan weil dies kleine dumme stück Fleisch in dir", er tippte auf die stelle auf meiner Brust, hinter der mein herz war, "es so wollte. Genau deshalb liebe ich dich. Ich liebe dich nicht wegen großen Dingen, wie ein gemütliches Wochenende zu zweit oder irgendsowas. Ich liebe dich für die kleinen Dinge die du tust, ohne es selbst zu merken. Genau deshalb, will dich dich für immer an meiner Seite."

Ich fing noch mehr an zu weinen und klammerte mich an Teru's Arm. Langsam und vorsichtig drehte er mich zu sich und Strich mir über den Kopf.
"Es wird alles gut Prinzessin." Das flüsterte er mir immer wieder ins Ohr und küsste meine Wange, meinen Scheitel oder meine Stirn.
Seine Berührung beruhigten mich langsam aber sicher. Das warme Wasser half auch etwas, war jedoch nichts im Vergleich zu Teru.
"Yuji ich hab Angst", gestand ich dann mit kratziger Stimme. Mein Gesicht lag in seiner halsbeuge. Er hielt mich fest im Arm und Strich immer wider über meine Arme und meinen Rücken.
"Wovor hast du Angst Akari?"
Das war es. Das war das Zeichen, dass wir nun eine ernste Konversation führten. Wir verwendeten unsere Vornamen. Keine Spitznamen oder Abkürzung oder so was. Wir Taten das nur, wenn wir uns entweder richtig heftig gestritten haben, oder wir über etwas sehr ernstes reden mussten. Das kam bisher kaum vor.
Ich hörte meinen Namen sehr selten aus seinem Mund. Er klang anders. Irgendwie..... Klang er schön.
"Ich hab Angst, wieder zu versagen. Wieder rausgenommen zu werden und nicht wieder zurück zu können."
Gleichmäßig und langsam hob und senkte sich Teru's Brust.

"Du kannst immer zurück. Wenn du fällst, fang ich dich auf. Wenn du dich verletzt, bleib ich an deiner Seite und helf dir gesund zu werden. Wenn du zurück willst, helf ich dir. Wenn du spielst, Feuer ich dich an. Wenn es dir scheiße geht, dann ruf mich an. Nur dich hab ich mein Handy an. Wenn du mich brauchst, dann bin ich da. Ich werde immer an deiner Seite sein. Okay?"
Ich sah zu ihm hoch. Meine Augen verloren sich in seinen wunderschönen mandelfarbigen Augen.
Sanft fand meine nasse Hand ihren Weg zu seiner Wange.
"Ich weiß." Mit diesem Satz küsste ich ihn.
"Und nichts wird je etwas daran ändern können."
Teru lächelte in den nächsten Kuss hinein.
"Dass will ich doch hoffen. Ich hab so hart dafür gekämpft, diesen traurigen langweiligen Ausdruck aus deinen Augen zu bekommen. Ich will ihn nicht wieder sehen. Doch, auch wenn das wieder passieren sollte, dann werde ich wieder dafür kämpfen, dass er verschwindet. Das verspreche ich dir."
Ich legte meine Stirn gegen seine.
"Ich nehm dich beim Wort."

Er lächelte und umfasste meine Hüfte.
"Ich weiß." Dann küsste er mich, wobei er mich nach hinten, unter Wasser drückte er war über mir, ebenfalls unter Wasser. Nach kurzer Zeit tauchten wir jedoch wieder auf.
Lachelnd Strich ich ihm einige seiner nassen haarstrahnen aus den Augen.
"Wenn wir mal Kinder haben, will ich, dass sie genau deine Augen haben", sagte ich leise.
Es war still. Ab und zu hörte man einen Tropfen, welcher von unseren nassen, nackten Körpern, den Weg ins Wasser zurück gefunden hatte.
Teru sah mir einfach nur in die Augen.
"Nur wenn sie deine Schönheit bekommen."
Ich konnte mir das lächelnd nicht verkneifen.
Teru vergrub sein Gesicht in meinem Dekolleté.
"Unsere Töchter sollen genauso schöne und zarte Haut haben wie du. Und sie sollen genauso schöne lange Haare haben wie du. Sie sollen ebenso schöne lange Wimpern haben wie ihre Mutter und ein so schönes helles, freundliches Gesicht."
Er sah wieder zu mir hoch.
"Nur wenn unser Sohn ein ebenso starker und attraktiver Mann wird, wie sein Vater."

Teru lächelte.
"Weißt du, eigentlich ist es mir egal, wie unsere Kinder aussehen oder welches Geschlecht sie haben. Die Hauptsache ist dass ich dich an meiner Seite haben und wir ihnen zusammen beim aufwachsen zusehen."
"Ich liebe dich Terushima, Yuji."
"Und ich liebe dich Beljajew, Akari."

Manage My Life (Haikyuu FF, Terushima X Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt