Kapitel 49

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Mittlerweile hatten sich viele Zuschauer gefunden, die neugierig in die Küche sahen. Unter anderem Kimmy, die sich an Harry klammerte. Nina hatte ich vorhin auch schon gesehen. Sie war mit einem mir unbekannten Mädchen hergekommen.
Schnell schlüpften Liam und ich durch die Tür in den angrenzenden Raum und schlossen diese hinter uns.
Die Person die auf dem Boden kauerte war Sam. Mein Blick schweifte weiter, bis er an zwei weiteren Personen hängenblieb.
Ich glaube, in diesem Moment wollte ich es einfach nicht wahrhaben, das es Louis war, der dort stand. Er sah verachtend auf Sam hinab und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Den anderen Jungen, der neben Louis stand und fassungslos ins Leere starrte, kannte ich nicht und Liams Blick zu urteilen, kannte er ihn genauso wenig.
Bestürzt rannte ich auf Sam zu, kniete mich sofort neben sie und nahm ihre Hand.
,,Hey. Sam. Ich bin's.", flüsterte ich, doch Sam sah nicht auf, doch schien gemerkt zu haben, dass sie nicht allein war.
Liams Stimme hallte durch den Raum:,,Was ist hier passiert?"
Keiner antwortete.
Ich beobachtete die Reaktion des unbekannten Jungen: Er stand da, starrte, wie zuvor, ins Leere und hatte die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.
Wer war er und was machte er hier?

,,Ich frage nochmal, was ist passiert? Erzählt es uns, dann können wir euch helfen.", sagte Liam nun mit Nachdruck.
Schließlich war es der Unbekannte, der antwortete:,,Ich habe mit der Situation eigentlich gar nichts zu tun..." ,,Und ob du das hast!", brüllte Louis.
So hatte ich ihn noch nie erlebt. So aufgebracht war er nicht mal, als Oliver ihn zusammenschlagen wollte.
,,Okay, ganz langsam. Erstmal, wer bist du überhaupt?", fragte ich und ließ meine Stimme interessiert klingen.
,,Ich heiße Noah." Noah also. ,,Und warum hast du, deinen Angaben nach, nichts mit der Situation zu tun?", fragte Liam.
,,Naja. Sam hat ja mich geküsst, nicht ich sie.", seine Stimme war leise, kaum zu verstehen. ,,Das stimmt doch gar nicht!", schrie nun auch Sam, die ihr Gesicht hinter ihren Händen zeigte. ,,Du, ich kenn dich nicht mal, hast mich geküsst!"
,,Kleine, jetzt dichte mir mal keine Lügen an. Du bist diejenige, die sich mir an den Hals geschmissen hat, nicht ich dir.", lachte Noah trocken auf.
,,Ach, glaub doch was du willst. Ich weiß was ich gemacht habe und was nicht.", Sam klang emotionslos und so, als wäre ihr gerade alles eigentlich komplett egal.
,,Louis, hast du das Glas zerdeppert?", fragte ich dann leise, woraufhin Angesprochener nickte und die Hände auf die Arbeitsplatte abstützte.

,,Was ist denn hier passiert?", Betty kam aufgebracht in die Küche gestürmt und schlug theatralisch die Hände über den Kopf zusammen. ,,Und wer bist du?", fragte sie an Noah gewandt. Zum Vorstellen kam er gar nicht, da sie Sam sah und auf sie zu stürzte. ,,Kindchen. Geht's dir gut? Und warum ist das Glas zerbrochen?"
Sam antwortete nicht, da sie sich wieder hinter ihren Händen versteckte und begann zu schluchzen. ,,Ich glaube, es ist besser, wenn wir die Party abbrechen...", flüsterte ich Betty zu, damit nur sie mich hörte. Betty nickte, stand auf, ging zurück ins Wohnzimmer und schickte, vermutlich, alle Gäste nach Hause.
Sie kam zurück und musterte nun Noah. ,,Wer bist du denn jetzt?" ,,Ich heiße Noah."
,,Schön. Noah, könntest du jetzt bitte auch gehen? Du hast ja schließlich nichts-" ,,Er bleibt! Er hat sehr wohl etwas damit zu tun!", unterbrach Louis Betty. Sie sah ihn kurz verwirrt an, wandte sich dann ab und sah Liam und mich an. Zwischenzeitlich hatte ich mich wieder aufgerichtet.
,,Wisst ihr was passiert ist?", formte sie mit den Lippen, doch Liam und ich schüttelten jeweils nur den Kopf.
,,Schön... ähm, kann ich euch irgendwie helfen, das Problem zu klären?", fragte Betty dann und sah uns alle nacheinander an.
Sie bekam dazu nur ein einstimmiges Kopfschütteln. ,,Gut, dann, äh, lass ich euch mal allein?", es klang eher nach einer Frage, als nach einer Aussage. Ich verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln und Betty verließ erneut die Küche, kam jedoch auch nicht wieder.
,,So. Gibt es hier jetzt noch irgendetwas zu klären?", war es Noahs Stimme, die durch das Zimmer hallte. ,,Du hast meine Freundin geküsst! Also ja, es gibt etwas zu klären.", bestimmte Louis und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Wie oft soll ich es noch sagen, ich habe deine Freundin nicht geküsst! Sie hat verdammt nochmal mich geküsst!"
,,Noah, ich kenne dich nicht mal. Warum sollte ich dich dann küssen?!", fragte Sam und rappelte sich auf. Sie strich ihr Kleid glatt und als ich sie ansah, musste ich zu ihr hinunter sehen, da sie, wie üblich, nur ihre Chucks trug und ich meine hohen Schuhe.
,,Sam, hast du ihn geküsst?", fragte ich leise. Sie sah mich fassungslos an. ,,Toll. Sogar meine beste Freundin glaubt mir nicht.", stieß sie aus. ,,Ich glaube gerade niemandem. Ich, wir, wollen nur die Wahrheit wissen. Also, wer hat wen geküsst?"
Keiner der beiden antwortete, da sie wahrscheinlich jeweils beide warteten, bis der andere etwas sagte. Beide sahen sich nur starr und herzlos in die Augen und Sam versuchte vermutlich gerade Noah zu verfluchen, so oft wie sie ihre Augenbraue hob oder den Mund verzog.
,,Nun, also es will keiner mit keinem reden. Ich würde vorschlagen, wir klären das hier morgen und wir gehen jetzt einfach alle nach Hause.", sagte Liam nach weiterer Zeit langer Stille. Keiner hatte etwas einzuwenden, weshalb wir alle zurück ins Wohnzimmer gingen und sich unsere Wege draußen trennten. Noah machte sich nicht mal die Mühe, sich zu verabschieden.
Also liefen wir durch die Kälte zurück. Sam neben mir und Louis neben Liam.

Zuhause war ich überrascht, dass fast alle noch wach waren und auf uns warteten. Noch während wir unsere Jacken aufhängten, hörten wir jemanden sprechen:,,Will noch jemand wissen, was passiert ist?"
Da ist ja jemand überhaupt nicht neugierig.
Wir kamen alle in unser Wohnzimmer, wo wir alle bis auf Niall vorfanden.
Keiner sagte etwas, wir saßen nur da.

Überrascht Louis Stimme zu hören, horchte ich auf. ,,Samantha, ich will offiziell eine Beziehungspause."
Wow, das war richtig emotionslos.
Sam, die neben mir saß, stand der Mund offen.
,,Louis... ist das dein Ernst?", presste sie hervor. Louis nickte nur. Was war nur in ihn gefahren?
,,Ich bin oben..." es waren zwar nur drei kleine Worte, doch sie reichten, um mir klar zu machen, wie sehr es Sam mitnahm, dass Louis eine Pause wollte.
,,Ich geh auch hoch.", flüsterte ich Liam zu, hab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange und lief hinter Sam die Treppe hoch.

,,Sam?"
Ich bekam keine Antwort, nur ein leises Schluchzen. Ich betrat das Zimmer und setzte mich auf die Bettkante.
,,Hey. Willst du darüber reden?"
Da es dunkel war und sie immer noch nicht antwortete, vermutete ich, dass sie den Kopf geschüttelt hatte.

,,Ist gut. Schlaf ein bisschen.", sagte ich noch, bevor ich Tür hinter mir zuzog.

Louis Pov:
War es das was ich wollte? Eine Beziehungspause? Nein, ganz bestimmt nicht. Vorhin, bei der Auseinandersetzung mit Noah und Sam, ich konnte mich weder für Sam einbringen, noch Noah glauben. Würde Sam jemanden küssen, den sie nicht mal kannte? Ich würde es ihr eigentlich niemals zutrauen, doch jetzt... ich wusste nicht was ich glauben sollte, beziehungsweise wollte.

Ich hatte mich dazu entschieden, auf der Couch zu schlafen, da es komisch wäre, jetzt wo wir eine Pause machten, in einem Bett zu schlafen.

Wieder geweckt, wurde ich durch die leisen Geräusche der Kaffeemaschine. Es war Zayn, der wohl seinen morgendlichen Durst stillen musste.
Schlafen konnte ich dann jedoch nicht mehr, weshalb ich aufstand und mein Rücken sich bemerkbar machte. Rückenschmerzen, juhu.
Ich stapfte in die Küche und setzte Wasser für den Tee auf.
Ich hörte wie die Tür aufgeschoben, jedoch gleich wieder geschlossen wurde. Scheint so, als wollte keiner mehr etwas mit mir zu tun haben.
Niall, der über Nacht nicht nach Hause gekommen war, würde mir auch nur eine Standpauke halten, dass ich seiner Schwester das Herz gebrochen hätte. Auf dieses Gespräch konnte ich auch gern verzichten.

Am Frühstückstisch war Niall immer noch nicht da und Harry brannte es wohl auf der Zunge, noch einen Kommentar zu gestern Abend abzugeben:,,Du bist zwar mein Kumpel, aber sowas macht man einfach nicht. Vor allem hast du nicht Schluss gemacht, sondern wolltest nur auf Abstand gehen. ,,Ich meinte es als Schluss machen. Samantha ist nicht mehr meine Freundin.", wütete ich. Hatte ich das gerade wirklich gesagt?! Damit machte ich alles nur noch schlimmer!

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Was meint ihr? 🥴

All the luv, Zoé ✨

[✓] Love me or leave me | 𝒕𝒐𝒎𝒍𝒊𝒏𝒔𝒐𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt