Kapitel 50

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Sam brach in Tränen aus und stürmte davon, Ava ihr hinterher.
,,Alter, pass doch auf was du sagst!", sagte Zayn kopfschüttelnd. ,,Louis, seit wann bist du so asozial?", fragte Liam, bevor er ebenfalls den beiden Mädchen hinterherrannte. Harry und Zayn saßen nur noch kopfschüttelnd vor mir. Und Niall? Naja Niall hatte von der ganzen Situation glücklicherweise nichts mitbekommen. Sonst hätte ich vermutlich doch noch die gefürchtete Standpauke bekommen.

Sam Pov:
War das sein scheiß Ernst? Erst sagt er mit, er will nur eine Pause und jetzt plötzlich sagt er, es wäre aus?

Ich rannte nach draußen auf die Straße, ohne jegliche Orientierung. Ich rannte einfach weiter, ohne irgendwelche Anhaltspunkte. Immer wieder hörte ich hinter mir Stimmen, die meinen Namen riefen, doch ich ignorierte sie und konzentrierte mich aufs Rennen.
Natürlich war das Glück nicht auf meiner Seite - es begann zu regnen und das nicht gerade wenig. Es schüttete aus Eimern und ich, nur in T-Shirt und kurzer Hose, ließ mich, da ich keinen Platz zum Unterstellen fand, auf eine Treppe, die zu einfach Brunnen hinaufführte, sinken.

Wie lange ich hier saß, konnte ich nicht sagen, da ich weder eine Uhr hatte, noch jemanden fragen konnte, da hier absolut niemand war. Außer ein kleines Mädchen mit einem Hund. Da sie mir nicht so schien, als habe sie eine Uhr dabei, lächelte ich nur freundlich und senkte dann den Kopf, um die Tränen, die sich mit dem Regen vermischt hatten, zu verdecken.
Als sich eine Hand auf meine Schulter legte, zuckte ich kurz zusammen, jedoch war es nur Zayn.
,,Bist du verrückt? Wir suchen dich seit vier Stunden!" Vier Stunden saß ich also schon hier...
,,Sicher das ihr mich sucht? Es scheint mir als wäre nicht jeder so interessiert daran, mich zu finden.", sagte ich und deutet in den Regen, auf eine Stelle, wo man den Umriss einer Person erkennen konnte. Den Gesichtszügen, die kurz von Autoscheinwerfern sichtbar wurden, nach zu urteilen, war es Louis, der genervt darauf wartete, dass wir zu ihm gehen würden.
Zayn fuchtelte mit der Hand durch die Luft, Louis nickte nur, drehte sich dann um und schon war er verschwunden.
Mittlerweile hatte sich Zayn neben mich gesetzt und sich eine Zigarette entzündet. Der Geruch des Rauches war streng und irgendwie verlockend, doch ich beherrschte mich nicht zu fragen, ob ich auch eine haben könnte. Außerdem wäre eine ganze Kippe für eine achtzehnjährige doch ein bisschen viel.
Wohl eher nicht, doch ich musste es mir ja irgendwie ausreden.

Der Regen hatte nachgelassen, fast aufgehört, als Zayn ein letztes Mal den Rauch inhalierte, bevor er die Kippe auf dem Boden austrat. Dann sah er mich für einen kurzen Moment an, ohne etwas zu sagen, bevor er den Blick wieder abwendete und, mit einem traurigen Lächeln den Kopf schüttelte. Ich schloss die Augen und versuchte ruhig zu atmen, was sich als schwieriger erwies, als gedacht.
Zayn stieß einen kurzen Seufzer aus und erhob sich von den Treppen, während ich, weiterhin die Augen geschlossen, dasaß und wartete, dass er er gehen würde und ich wieder allein war. Ich wartete darauf, dass ich seine Schritte hören würde. Doch Zayn ging nicht. Stattdessen hörte ich ein Knacksen und spürte dann wieder eine Hand auf meiner Schulter. Für einen kurzen Moment öffnete ich die Augen und sah, dass Zayn vor mir in die Hocke gegangen war und mich mitleidig ansah. Das Knacksen kam dann wohl von seinen Knien, als er sich hingekniet hatte.

,,Es wird besser, Samantha.", murmelte er dann und hielt mir die Hand hin, um mich hochzuziehen, nachdem er sich ebenfalls aufgerichtet hatte.
,,Lass uns zu den anderen zurückgehen."
Der Weg war lang, ich konnte mich gar nicht daran erinnern, so viel und so weit gelaufen zu sein. Jedenfalls sprachen wir kaum, nur das Nötigste, miteinander und zu Hause empfingen und alle, bis auf Louis und Niall, auf dem Sofa. Wo war mein Bruder eigentlich die ganze Zeit?
Etwas enttäuscht, dass Louis nicht dabei war, ließ ich mich von Ava und Liam in die Arme schließen. Sofort, nachdem wir uns gelöst hatten, sah mich Ava vorwurfsvoll an:,,Das nächste Mal läufst du nicht bis in den nächsten Ortsteil. Wir haben ganze vier Stunden gebraucht, um dein Handy zu orten. Versprich uns, dass du nicht mehr wegläufst." Bei ihren Worten kam ich mir vor, wie ein kleines Kind, das im Supermarkt verloren gegangen war. Ich nickte nur und ließ mich auf die Couch sinken.

[✓] Love me or leave me | 𝒕𝒐𝒎𝒍𝒊𝒏𝒔𝒐𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt