Kapitel 17

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Triggerwarnung...? Ich weiß nicht, ob man das wegen so nem Thema auch sagen muss... äh ich mach's mal lieber, damit mir keiner damit kommen kann, dass ich es nicht gemach habe... (nur so viel: es geht um eine Krankheit. Ich glaub zwar nicht, dass die wen triggert, aber man weiß ja nie...) trotzdem viel Spaß beim Lesen.
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Ava, die jetzt auf ihrem Bett saß und telefonierte, sah traurig aus. ,,Alles in Ordnung...?", fragte ich vorsichtig, als sie das Gespräch beendete. Sie nickte, doch ich konnte Tränen in ihren Augen glitzern sehen. Ich sprang auf, doch anstatt sie in den Arm zu nehmen und sie zu trösten, lief ich zu Liams Zimmer, klopfte hektisch an die Tür, welche von Liam geöffnet wurde, und keuchte:,,Geh zu Ava! Sie braucht dich." Liams Gesichtsausdruck wechselte von verwirrt zu besorgt und er rannte fast zu meinem Zimmer. ,,Alles gut?", kam es von Louis, der jetzt auf den Gang hinaustrat, die Tür hinter sich zuzog und mich fragend ansah. Ich nickte nur und zog ihn zu mir runter, um ihn zu küssen.
,,Wofür war das?", fragte er, nachdem ich mich gelöst hatte. ,,Darf ich meinen Freund denn nicht einfach so küssen?" ,,Oh doch. Das darfst du. Und das darfst du gern öfter machen", grinste er, drückte einen flüchtigen Kuss auf meine Lippen, legte einen Arm um mich und zusammen gingen wir runter in die Küche.

Liams Sicht:
Sam klang besorgt. Ich rannte zu ihrem Zimmer, auch wenn es nur zwei Türen weiter war, und trat ohne zu klopfen ein.
Ich fand eine weinende Ava, die auf dem Bett saß und vor sich ihr Handy liegen hatte, auf den ein Bild, eines kleinen Jungen zu sehen war. ,,Hey...", flüsterte ich und sie schreckte hoch. Sie erwiderte meinen Blick und ich ließ mich neben sie aufs Bett sinken. ,,Willst du es mir erzählen...?", fragte ich dann vorsichtig, bevor sie sich plötzlich in meine Arme warf und noch heftiger zu schluchzen begann. ,,Schhh... alles ist gut. Ich bin hier.", versuchte ich sie zu beruhigen, was anscheinend gut zu klappen schien, denn ihre Schluchzer wurden kürzer, sie zitterte nicht mehr so stark und ihr Puls nahm langsam wieder ein normales Tempo an. ,,Wenn du nicht darüber sprechen willst ist das in Ordnung. Ich will nur das du weißt, das ich für dich da bin. Du kannst es mir erzählen, ich dränge dich aber nicht dazu.", erklärte ich und lächelte sie sanft an.

Lange saßen wir einfach nur schweigend nebeneinander, bis sie mir ihr Handy entgegenhielt und die Stille brach:,,Mein Bruder Nathan..." sie deutete auf das Bild. ,,Er hat Leukämie... nein, ich verbessere mich selbst: er hatte Leukämie... ich habe mit meiner Mum telefoniert... sie hat einen Anruf von der Klink bekommen, in der mein Bruder war. Er hat es nicht geschafft... er war gerade mal sechs..." Ich sagte nichts und zog sie einfach an mich. Ich wollte sie nicht weinen sehen, ihr Lachen stand ihr viel besser. Aber ich wusste nicht was ich sagen sollte, damit es ihr besser ging. Er war ihr kleiner Bruder und zu ihm hatte sie wohl eine starke Bindung. ,,Nathan war sowas wie, ich weiß das kling jetzt vielleicht dumm, wie mein bester Freund. Er war zwar um einiges jünger als ich, doch wir haben uns damals auch ohne Worte verstanden." ,,Das kling überhaupt nicht dumm. Ich meine, es wäre für jeder scheiße, einen seiner Geschwister zu verlieren.", meinte ich dann und strich ihr über den Rücken. Langsam schien sie sich wieder ein bisschen zu beruhigen. ,,Ich hätte bei ihm sein sollen... aber stattdessen bin ich hier in Barcelona, mit den besten Freunden die man sich wünschen kann. Aber ich könnte jetzt bei ihm am Bett stehen und mit Mum weinen.", brachte sie unter erneuten Schluchzern hervor.
Ich wollte fragen, warum sie ihren Vater nicht erwähnte, doch dann fand ich den Moment zu unpassend für so ein Gespräch. Stattdessen drehte ich sie in meine Richtung, sodass ich sie ansehen konnte:,,Wäre es denn so anders jetzt an seinem Bett zu stehen und dort zu weinen...?", fragte ich vorsichtig, während ich ihr eine Träne aus dem Gesicht strich. Sie überlegte kurz, schüttelte dann den Kopf und meinte:,,Nein, eigentlich nicht... es wäre wahrscheinlich sogar schlimmer wenn ich jetzt dort wäre. Ich würde wahrscheinlich in Depressionen verfallen, nichts mehr essen und dann irgendwann auch draufgehen." Warum genau sie jetzt leicht schmunzelte wusste ich nicht, doch ich fand es schön, das sie mir wenigstens ein kleines Lächeln gezeigt hatte. ,,Bitte verfall nicht in Depressionen, ich brauch dich doch." und mit diesen Worten drückte ich ihr sanft einen Kuss auf die Lippen, welchen sie erwiderte. Unglaublich, dieses Gefühl. Mein Bauch schlug Purzelbäume und mein Herz raste. Was machte dieses Mädchen nur mit mir? Wo war der sonst so stille Liam hin?
Ich wollte mich gar nicht mehr von ihr lösen, doch durch ein Klopfen an der Tür schraken wir auseinander. Die Tür wurde geöffnet und Harry stand im Zimmer. ,,Tut mir leid, ich wollte nicht stören, aber ist alles in Ordnung? Ihr seit ziemlich lange schon hier und wir machen uns langsam Sorgen. Besonders Sam." ,,Alles ist super. Naja eigentlich nicht, aber dank Liam geht's wieder. Wir kommen gleich.", kam es von Ava und ich nickte nur. Harry schloss die Tür und ich stand auf. Ava jedoch bleib sitzen und zog mich am Arm zurück. ,,Können wir nicht noch kurz da weiter machen, wo wir aufgehört haben?", fragte sie halblaut, woraufhin ich mich wieder grinsend auf ihr Bett fallen ließ und sie wieder an mich zog. Der Kuss diesmal war anders als der zuvor. Irgendwie gefühlvoller. Krass, was ein Mensch mit jemandem machen konnte...

Sam Pov:
Als Harry kurz drauf wieder im Wohnzimmer stand und erzählte, dass er Liam und Ava beim Knutschen erwischt hat, musste ich grinsen. Endlich hatten es die beiden auch geschafft. ,,Was machen wir heute eigentlich noch?, kam es dann von meinem Bruder, der in die Runde blickte und uns erwartungsvoll ansah. ,,Club?", fragte Zayn. Alle verneinten diese Aussage, mich eingeschlossen. Ich war viel zu kaputt, um noch irgendwo hinzugehen.
,,Wie wär's wenn wir im Garten ein Feuer machen, grillen und quatschen und so. Ist bestimmt entspannter, als mit hundert anderen Leuten im Club zu komischer Musik zu tanzen.", kam es von Liam, der mit Ava im Arm ins Wohnzimmer kam. ,,Aha, die beiden Turteltauben haben es auch mal geschafft.", witzelte Louis, woraufhin Liam ihm einen Blick zuwarf, den ich als: Halt die Klappe, Louis, deutete. Ich grinste, lehnte mich gegen Louis' Schulter und schloss kurz die Augen, um den Moment zu genießen. ,,Aber ja, das klingt gut. Mal schauen ob Betty Grillzeug hat.", meinte mein Bruder, als er schon aufgestanden war und zur Küche lief. Ich öffnete die Augen und sprang auf, lief auf Ava zu und meinte an Liam gewandt, dass ich sie ihm kurz entführen, aber wieder zurückbringen würde. Ava ließ Liams Hand los und folgte mir auf unser Zimmer. Ich schloss die Tür und grinste Ava entgegen. ,,Ihr seit jetzt zusammen. Ich freu mich ja so für euch!", rief ich, bevor ich sie in eine Umarmung zog, welche sie erwiderte. ,,Ich kann es noch gar nicht glauben...", kam es von meiner besten Freundin, nachdem ich sie losgelassen hatte. Ich setzte mich auf mein Bett und wurde ernst:,,Warum hast du eigentlich geweint...?" ,,Nathan... Leukämie... muss ich mehr sagen?", bekam ich als Antwort und ich schüttelte schnell den Kopf. Sofort sprang ich wieder auf und umarmte sie erneut. ,,Ich wollte dich nicht daran erinnern...", flüsterte ich ihr zu, woraufhin sie den Kopf schüttelte und meinte:,,Schon gut. Es ist nur, warum musste es meinen Bruder treffen? Es gibt doch so viele andere Menschen. Nicht das ich es wem anders wünschen würde, aber-" Ich unterbrach sie:,,Ich weiß was du meinst. Es tut mir wirklich schrecklich leid für dich. Wenn ich oder die Jungs irgendwas tun können, lass es uns wissen. Wir sind alle für dich da. Versprochen!" Sie nickte und nach einer weiteren Umarmung gingen wir wieder runter zu den Jungs und Gigi.

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All the luv, Zoé ✨

[✓] Love me or leave me | 𝒕𝒐𝒎𝒍𝒊𝒏𝒔𝒐𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt