Kapitel 40

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,,Erst in fünf Stunden?!", brach es aus mir heraus.
Der nächste Zug würde erst in fünf Stunden fahren und so lange mussten wir jetzt noch warten. Na toll.
Ich fischte mein Handy auf meiner Hosentasche und versuchte Ava zu erreichen.
,,Ava, hey! Hör zu, der nächste Zug fährt erst in fünf Stunden. Das heißt, Louis und ich kommen erst morgen wieder bei Kimberley an.", meinte ich, als Ava nach bereits dem zweiten Klingeln abnahm. ,,Ganz ruhig. Beruhig dich erstmal. Liam und ich steigen bei der nächsten Station aus und kommen zurück."
,,Nein, das macht ihr nicht. Louis und ich kommen schon zurecht...", sagte ich mit Nachdruck. ,,Na gut. Dann sage ich Kimberley, dass ihr erst morgen wieder da seit.", sagte Ava. Ich nickte, bis ich realisierte, dass sie das ja gar nicht sehen konnte. Also sagte ich schnell:,,Das wäre super. Und sag ihr, dass sie und auch Brian und von mir aus auch Nina zu der Party, unsere Geburtstagfeier, eingeladen sind, wenn das auch für dich in Ordnung wäre." Ava ließ nur noch ein leises ,,Ja" hören, bevor wir uns verabschiedeten und dann auflegten.
Seufzend schob ich mein Handy zurück in die Hosentasche.

Ava Pov:
,,Liam, was ist, wenn die beiden sich an die Kehle springen?! Die beiden sind jetzt fünf Stunden allein." ,,Ava, Baby, das passiert nicht. Die beiden sind außerdem alt genug, um zu wissen, wie sie sich zu verhalten haben, ohne das wer verletzt wird. Aber fünf Stunden? Das ist schon lange...",  antwortete mein Freund und seine Worte sollten wohl dazu dienen, mich zu beruhigen.
,,Aber wahrscheinlich hast du Recht... ich rufe jetzt Kimberley an und sag ihr, dass die beiden erst morgen wieder kommen." Liam nickte und sagte noch, dass wir dann morgen einfach etwas später als geplant zurück nach Hause fahren würden.

,,Hey Kimmy. Ich wollte nur Bescheid geben, dass Sam und Louis den Zug verpasst haben und der nächste Zug erst in fünf Stunden fährt. Das heißt sie kommen erst morgen wieder bei dir an. Ich hoffe das macht für dich keine Umstände..", meinte ich, als Kimberley endlich den Anruf annahm. ,,Hey Ava...", keuchte Kimberley in den Hörer. ,,Al-alles kl-lar."
,,Ist alles in Ordnung bei euch?", fragte ich verwirrt, nachdem ich sie in den Hörer hatte stöhnen hören. ,,Al-alles sup-super. I-ich er-erz-erzähl's spä-später."
War sie betrunken?
,,Ok, bis später dann." ,,B-bye, A-Ava" danach war die Leitung tot.
Was zur Hölle machten die in diesem Auto?! Ich war verwirrt, aber auch verstört...

Sam Pov:
,,Sam, jetzt beruhig' dich doch mal. Wir werden nicht für immer hier festsitzen."

Louis, halt einfach deinen Mund.

,,Du hast vermutlich Recht. Aber was machen wir denn jetzt diese fünf Stunden?"
,,Dort vorne ist ein kleines Café. Lass uns dort hingehen, etwas trinken und warten bis der Zug kommt.", schlug Louis vor. Ich nickte nur stumm und folgte ihm dann.
Sollte ich ihn jetzt endlich mal fragen, was sein verdammtes Problem war?!
Lieber nicht. Sonst redet er wieder nicht mehr mit mir.

Wir saßen auf den wirklich unbequemen Korbstühlen und sahen gemeinsam in die Karte.
Am Ende entschieden wir uns doch nur für jeweils ein Wasser, da wir beide nicht wirklich Lust auf Alkohol oder Koffein hatten, da es bereits nach 22 Uhr war und keiner von uns betrunken oder mit Zuckerschock gesehen werden wollte.

Aus dem Nichts platzte aus Louis heraus:,,Es tut mir leid." Ich brauchte einige Sekunden um zu realisieren, warum er sich entschuldigte, doch dann war es sofort klar. Ich sah ihn abwartend an, da ich hoffte, er würde noch etwas sagen. Das war allerdings nicht der Fall. Stattdessen starrte auf die Blubberblasen, die sein Wasser mit Kohlensäure verursachte und konzentrierte sich darauf, als wäre es total spannend.
Ich sah Louis noch einige Sekunden länger von der Seite an, bevor ich den Blick abwendete und anfing, mit meinen Fingern herumzuspielen.

Die Zeit schien stehengeblieben zu sein, da weder er, noch ich sprach. Weder er noch ich bewegte sich. Gefühlt atmete ich nicht mal.

,,Es tut mir leid, dass ich so abweisend war. Es war total dumm, wegen sowas sauer zu sein. Ich hab einfach überreagiert, weil ich nicht geweckt wurde. Es war nichts Schlimmes dabei, dass ihr mich schlafen gelassen habt, und das ihr mir meine Ruhe gegönnt habt. Ich hab wirklich einfach nur überreagiert und hab mich wie ein Arschloch verhalten.
Warum ich schon über Nacht zu Kimberley gefahren bin? Ich kann es dir echt nicht sagen. Ich war wahrscheinlich so... aufgelöst, weil.. weil keine Ahnung. Jedenfalls, es tut mir wirklich leid. Ich hab dich wie den letzten Dreck behandelt und das war nicht richtig."

Wow, mit so einer ausführlichen Entschuldigung hätte ich ehrlich nicht gerechnet... ich war baff.

Ich sah Louis mit großen Augen. Ob ich ihm verzeihen würde? Was war das für eine Frage, natürlich würde ich das, nur vielleicht würde ich ihn jetzt noch ein bisschen zappeln lassen.

Also verschränkte ich die Arme vor der Brust und tat so, als würde ich angestrengt nachdenken, ob ich ihm vergebe oder nicht.
,,Komm schon... ich... ich liebe dich doch...", bettelte Louis, während er mich ansah und aussah, als würde er gleich anfangen zu weinen.
Bleib stark Sam. Dieser Hundeblick bewirkt bei dir gar nichts.
Leider war diese Annahme falsch, da ich nach weniger als fünf Sekunden einknickte und Louis an mich zog. ,,Natürlich vergebe ich dir. Ich war ja eigentlich gar nicht richtig sauer auf dich. Vielleicht am Anfang ein bisschen, bis eben war ich nur verwirrt und vielleicht ein bisschen enttäuscht.", erklärte ich.
Schnell drückte Louis seine Lippen auf meine, als hätte er Angst, ich könnte meine Meinung ändern.
,,Lass uns bitte nicht mehr streiten. Zumindest nicht in näherer Zukunft.", nuschelte Louis dann an meine Lippen, bevor er seine wieder mit meinen verband. Ich hoffte, keiner beobachtete uns, da es eher nicht mehr jugendfrei war, was wir hier veranstalteten. Das war dann wohl auch der Grund, warum wir aus dem Café geworfen wurden...
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All the luv, Zoé ✨

[✓] Love me or leave me | 𝒕𝒐𝒎𝒍𝒊𝒏𝒔𝒐𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt