Pov Julian
Nach etwas Überredungskunst konnte ich Kai davon überzeugen mit mir nach Bremen zu fahren um uns ein Spiel von Jascha anzugucken.
Kai meinte es wäre vielleicht zu riskant, wenn wir zusammen zu dem Spiel auftauchten, aber da auch Jannis da sein würde konnte ich ihn davon überzeugen, dass es keinem besonders auffallen würde.
Außerdem musste Kai mal raus, er durfte wegen seiner Rippe immer noch nichts machen außer ein bisschen Fahrrad zu fahren, weshalb er eigentlich bloß zu Hause war.
Wahrscheinlich würde er dieses Jahr nicht mehr spielen können, was natürlich ein Rückschlag war aber gerade deswegen, tat es bestimmt gut, wenn er mal etwas abgelenkt wurde.
„Bebi kommst du, wir müssen langsam los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen" rief ich in die Wohnung, es war schon komisch, dass ich diesmal derjenige war der als erstes fertig war.
Genervt kam Kai aus dem Bad um dann schnurstracks zur Garderobe zu laufen wo er sich ne Cap aufsetzte.
Ich wusste genau was er gerade versucht hatte zu machen, nämlich seine Haare so zu freieren, dass man seine Narbe an der Stirn nicht sah.
Scheinbar war er mal wieder unzufrieden mit dem Ergebnis weswegen er nun sich seine Cap tief ins Gesicht zog.
„Du weißt, dass du die Narbe nicht verstecken musst, die sieht man eh kaum noch" erinnerte ich den jüngeren, denn er schien echt darunter zu leiden.
„Klar sieht man das Ding, das ist wie ein drittes Auge"
„Du übertreibst vollkommen und das weißt du auch" wiedersprach ich ihm harsch, weil er es scheinbar nicht anders verstand.
Kai schnaubte bloß und wollte sich wortlos an mir vorbei drücken doch das ließ ich nicht zu.
Bestimmt hielt ihn am Bauch fest um ihn dann fest zu umschlingen.
Für ne Minute blieben wir einfach so stehen, bis ich irgendwann die Stille durchbrach.
„Ich liebe dich so wie du bist und diese kleine Macke an der Stirn ist so unscheinbar, dass es eh keiner merkt, du bist zu streng mit dir, dass brauchst du nicht" versuchte ich ihm noch einmal sanfter klar zu machen.
Ganz überzeugt schien Kai immer noch nicht zu sein, doch wenigstens wirkte er nicht mehr ganz so genervt zu sein.
„Können wir los?" war seine Antwort, weil er sonst nicht wusste was er sagen sollte.
„Erst wenn ich nen Kuss bekomme" forderte ich grinsen.
Kai fackelte nicht lange der Forderung nach zu kommen und bückte sich zu mir herunter um unsere Lippen miteinander zu verbinden.
Traurig blickte ich ihm nach, wie er die Stufen zur Garage runter lief.
Ich würde ihm das so gerne abnehmen, diese ganzen Zweifel, und Unsicherheiten, die ihn nach dem Unfall verfolgten.
Auch wenn er nie darüber redete wusste ich wie unruhig er seitdem schläft.
Außerdem war er viel ruhiger und alberte nicht mehr so viel rum wie früher.
Es tat weh ihm nicht helfen zu können und dabei zusehen zu müssen wie er litt.
Ich hoffte der Tag konnte ihn etwas ablenken und auf andere Gedanken bringen, ich wünschte ihm das so sehr.
Vielleicht würde er auch irgendwann wieder Autofahren können ohne, dass ihm die Angst in den Augen stand, dass etwas passieren könnte.
Auch jetzt spannte sich Kais Muskeln augenblicklich an als das Auto in Sichtweite kam.
Mit zwei schnellen Schritten holte ich den Jüngeren ein um seine Hand zu ergreifen und unsere Finger miteinander zu verweben.
Überrascht blickte der dunkelhaarige zu mir, machte aber keine Anstalten seine Hand meiner zu entziehen.
Aufmunternd lächelte ich ihn an bevor ich ihn auch schon wieder los lassen musste um auf der Fahrerseite einzusteigen.
Ich hatte den Wagen schon gestartet da viel mir etwas ein.
„Darf ich kurz mal dein Handy?" fragte ich während ich ihm sein Handy schon aus der Hand nahm.
Verwirrt blickte mich Kai an, der mich schon fragen wollte wofür ich sein Handy brauchte.
Doch er kam gar nicht dazu zu fragen, denn ich fand schnell was ich suchte.
Und ein Blick aufs Display verriet auch Kai wofür ich sein Handy brauchte.
Ich wusste, dass Kai jede Folge von 'gemischtes Hack' heruntergeladen hatte und ich wusste auch wie gerne er diesen Podcast hörte.
Ich war mir sicher, dass würde ihn zumindest etwas ablenken.
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Alle guten Dinge sind drei- Bravertz
Fanfiction(Fortsetzung von: 'auf den ersten Blick') Nach einem einem Jahr Pause spielten Julian und Kai wieder zusammen, beim BVB. Es konnte eigentlich nicht besser sein, die beiden wohnten wieder beieinander, spielten km gleichen Verein und waren glücklich z...