Epilog 2

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Pov Julian:

Nervös knetete ich meine Hände die vor Aufregung ganz zittrig waren.
Bis gestern war ich noch die Ruhe selbst, keine Spur von Aufregung aber jetzt diese Doppel und dreifach zurück.
Immer wieder guckte ich in den Spiegel um noch einmal zu kontrollieren ob ich einigermaßen ansehbar aussah.
„Mensch Jule, du machst mich wahnsinnig! Jetzt setz dich mal hin und halte für ein paar Minuten still“ wies mich mein Bruder genervt an.
„Du hast leicht reden“ murrte ich unzufrieden während ich mich tatsächlich dazu hinreißen ließ mich hinzusetzen.
„Weißt du was, ich hole Svea und Jona, dann hast du auf jeden Fall Ablenkung“ beschloss Jannis bevor er auch schon aus dem Zimmer verschwand und mich komplett alleine zurück ließ.
Eigentlich waren die beiden genau aus dem gleichen Grund bei Kai, weil dieser schon seit ner Woche nicht mehr schlafen konnte, vor lauter Aufregung.
Wenige Minuten später kam Jannis mit Svea und Jona wieder in den Raum, über seinen Arm hing das Kleid von Svea sowie ihre kleine weiße Strumpfhose die sie heute anziehen sollte.
Wahrscheinlich hatte sie sich von ihrem Vater mal wieder nicht anziehen lass.
Dankbar für die Ablenkung widmete ich mich dem kleinen Monster und zog dem Lockenkopf das Kleid und Strumpfhose.
Die beiden kleinen sahen so unglaublich süß in ihren festlichen Klamotten aus.
Wahrscheinlichen würden die beiden sogar Kai und mir die Show stehlen aber das war okay.
Außerdem waren sie ja auch irgendwie der Grund, dass Kai und ich wieder zueinander gefunden hatten und jetzt hier standen.
Ich war so unglaublich dankbar für diese Wendung die mein Leben noch einmal genommen hatte.
Ich könnte mir keinen besseren Partner und keine besseren Kinder an meiner Seite vorstellen als die die ich hatte.
Auch wenn Kai viele steinige Wege überqueren mussten, von Anfang an, schien jetzt alles endlich mal rundum perfekt zu sein.
Wir konnten endlich zu einander stehen, mussten uns nicht mehr verstecken und waren glücklich, obwohl wir beide den Fußball aufgeben mussten.
Vielleicht könnte dafür unsere Tochter irgendwann ihren Traum leben, wenn sie auch in die Fußballschiene wollte.
Obwohl ich sie mit meinen Erfahrungen lieber in einem normalen Job sehen würde aber bis dahin war es noch ewig hin, dass ich mir jetzt noch keine Gedanken darüber machen sollte.
Jetzt genoss ich erstmal diesen wunderschönen Tag der mich für ewig mit Kai verbinden würde.
Ich muss zugeben, von mir aus hätte ich wahrscheinlich nicht nochmal so schnell einen Heiratsantrag gemacht aber als Kai vor einem knappen Jahr ankam, an Weihnachten, vor meiner Familie, konnte ich quasi gar nicht nein sagen.
Aber ich bereute es auch keine einzige Sekunde und auch heute würde mir im Traum nicht einfallen Kai abzulehnen.
Ich hatte ihm seinen Fehler verziehen und war jetzt mehr als breit endlich für immer an seiner Seite zu stehen.
„Komm Julian wir können so langsam raus, Kai ist auch gleich fertig“ sprach mein Bruder nach einem kurzen Blick auf seinem Handy.
Ich war diese ganze Warterei auch langsam leid, dementsprechend froh war ich endlich ein bisschen Bewegung in die Sache zu bekommen obwohl es draußen auch nicht wirklich besser wurde.
Etwas genervt, dass ich jetzt hier den sogenannten männlichen Part übernehmen muss stand ich vorne an dem Rednerpult und warte nun ungeduldig auf Anzeichen, dass Kai endlich kommen würde.
Ich wollte hier nicht mehr stehen und warten, ich wollte jetzt endlich Kai sehen und ihn bei mir haben und hier nicht mehr alleine rumstehen, während gefühlt alle einen beobachten.
Jeder wollte sich irgendwie mit einem Unterhalten oder hatte irgendwelche Fragen, die ich selber nicht beantworten konnte, weil Kai tatsächlich fast alles geplant hatte.
Abgesehen davon hatte ich auch gar keinen Kopf um mich mit jemanden zu unterhalten oder Späße zu machen, dafür war ich im Moment einfach zu angespannt.
Auf einmal wurde es unruhig und die Leute aus den letzten Reihen guckten sich immer wieder um.
Das war mein Zeichen, dass es nicht mehr lange dauern würde.
Man sagte ja irgendwie, dass man sich nicht umdrehen sollte bis der Partner bei einem vorne angekommen war aber das war mir in diesem Moment sowas von egal.
Das einzige was ich jetzt wollte war einfach Kai zu sehen.
Als erstes sah ich wie Jona und Svea um die Ecke Bogen mit je ein Körbchen mit Rosenblättern in der Hand.
Auch wenn wir im Vorhinein ein paar Mal geübt hatten wie die beiden die Rosenblätter werfen sollten, klappte heute gefühlt gar nichts davon.
Was auch irgendwie süß war die beiden zu beobachten wie sie immer wieder stehen blieben um dann fast das ganze Körbchen auszuschütten.
Und dann endlich kam er um die Ecke gelaufen, alles wurde plötzlich uninteressant und ich hatte nur noch Augen für einen Mann.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt